Paramilitärs eingedrungen

Landkarte, Kolumbien / Norden

Landkarte Kolumbien

Die Bewohner_innen am Flussgebiet Jiguamiandó berichten über die Präsenz von Paramilitärs in ihrem Gebiet. Die Zunahme von paramilitärischen Aktivitäten in diesen humanitären Zonen bringt die indigenen und afro-kolumbianischen Bewohner_innen in Gefahr.

Appell an

PRÄSIDENT
Señor Juan Manuel Santos
President of Colombia
Palacio de Nariño, Carrera 8 No. 7-26, Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Excmo. Sr. Presidente Santos / Dear President Santos / Sehr geehrter Herr Präsident)
E-Mail: contacto@presidencia.gov.co

OMBUDSPERSON
Carlos Alfonso Negret
Carrera 9 No. 16-21, Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Dear Ombudsperson / Sehr geehrte Ombudsperson)
E-Mail: asuntosdefensor@defensoria.gov.co

Sende eine Kopie an

MENSCHENRECHTS-NGO
COMISIÓN INTERECLESIAL DE JUSTICIA Y PAZ
Carrera 37A No. 25B-42
Bogotá
KOLUMBIEN
Fax: (00 57) 1 268 717

BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
I. E. Frau Maria Lorena Gutierrez Botero
Taubenstr. 23
10117 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 3. Mai 2017 keine Appelle mehr zu verschicken.

Sachlage

Am 15. März berichtete die Menschenrechts-NGO Comisión Intereclesial de Justicia y Paz (CIJP) über die Präsenz von 40 Personen, die zu der paramilitärischen Gruppe Autodefensas Gaitanistas de Colombia (AGC) gehören in der Farm in Santa Rosa im Departamento Chocó im Nordwesten Kolumbiens. Laut der NGO besetzten diese Personen die Farm für zwei Tage. Seit dem 8. März berichtet die CIJP, dass paramilitärische Gruppen die Gemeinschaften im Flussgebiet Jiguamiandó schikanieren, sie einschüchtern, die Anführer_innen der Gemeinschaften bedrohen und ihre Absicht, die Kontrolle über das Gebiet zu bekommen, bekräftigen. Trotz der Tatsache, dass in den humanitären Zonen im Urada Jiguamiandó Reservat, Pueblo Nuevo und Nueva Esperanza von der Interamerikanischen Menschenrechtskommission und dem Verfassungsgericht Schutzmechanismen gewährt wurden, hat sich die Situation nicht geändert, sondern verschlechtert sich seit Anfang März.

Bewohner_innen der humanitären Schutzzonen berichteten über die Präsenz des Paramilitärs. Sie informierten die CIJP, dass sich Mitglieder der paramilitärischen Gruppe um die Gebiete La Mina, La Selva, El Tamboral, El Chorro, Canalón, La Dominga und in der Abracharia-Farm in der Nähe des Flussgebietes Jiguamiandó herum aufhalten. Laut den Informationen von Amnesty International, informierten afro-kolumbianischen Bewohner_innen in den humanitären Zonen Pueblo Nuevo und Nueva Esperanza die Ombudsperson über die Situation, doch sie warten immer noch auf eine Antwort des Staates. Dadurch erhöht sich die Gefahr einer Massenvertreibung. Die Bewohner_innen berichteten, dass die Abwesenheit des Staates dazu geführt hat, dass sich bewaffnete Gruppen in ihrem Gebiet bewegen können. Seit dem 8. März berichteten die Anführer des Gebietes der CIJP, dass sie von paramilitärischen Gruppen Morddrohungen erhalten haben. Das führende Mitglied der indigenen Gemeinschaft Argemiro Bailarín, der auch Mitglied des lokalen Gemeinderates Cabilo Mayor im Reservat Urada Jiguamiandó Embera ist, erfuhr, dass man vorhat, ihn wegen seines Einsatzes für gemeinschaftliche Gebiete umzubringen. Außerdem erhielten anderen Anführer von humanitären Zonen, unter anderem Manuel Denis Blandón, Melkin Romaña, Erasmo Sierra und Benjamín Sierra, Drohungen und fürchten um ihr Wohlergehen.

[BITTE SCHREIBEN SIE]

E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Bitte reagieren Sie umfassend auf die Berichte der Gemeinschaften im Flussgebiet Jiguamiandó. Stellen Sie sicher, dass die Grenzen der humanitären Zonen respektiert werden, garantieren Sie die Sicherheit der Anwohner_innen und fordern Sie die Präsenz der Behörden an Zugangspunkten zum Fluss verstärkt wird.

  • Bestehen Sie darauf, dass die humanitären Zonen respektiert werden und die Sicherheit der führenden Gemeinschaftsmitglieder in Übereinstimmung mit den in dem Friedensabkommen mit der FARC festgehaltenen Bestimmungen zu Opfern gewährleistet wird und stellen Sie sicher, dass Gewaltakte in den Gemeinden nicht wiederholt und ihre Menschenrechte respektiert werden.

  • Ergreifen Sie bitte unverzüglich und im Einklang mit den Verpflichtungen der Regierung und den Empfehlungen internationaler Organisationen Maßnahmen zur Auflösung paramilitärischen Gruppierungen.

[APPELLE AN]

PRÄSIDENT
Señor Juan Manuel Santos
President of Colombia
Palacio de Nariño, Carrera 8 No. 7-26, Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Excmo. Sr. Presidente Santos / Dear President Santos / Sehr geehrter Herr Präsident)
E-Mail: contacto@presidencia.gov.co

OMBUDSPERSON
Carlos Alfonso Negret
Carrera 9 No. 16-21, Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Dear Ombudsperson / Sehr geehrte Ombudsperson)
E-Mail: asuntosdefensor@defensoria.gov.co

KOPIEN AN
MENSCHENRECHTS-NGO
COMISIÓN INTERECLESIAL DE JUSTICIA Y PAZ
Carrera 37A No. 25B-42
Bogotá
KOLUMBIEN
Fax: (00 57) 1 268 717

BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
I. E. Frau Maria Lorena Gutierrez Botero
Taubenstr. 23
10117 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 3. Mai 2017 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Die Menschenrechts-NGO Comisión Intereclesial de Justicia y Paz arbeitet zusammen mit indigenen und afro-kolumbianischen Gemeinden, die in den Flussgebieten Curvadó und Jiguamiandó leben und ihr Gebiet zurückzufordern. Seit 2005 besetzen Paramilitärs das Land von indigenen und afro-kolumbianischen Gemeinden.

Viele Menschen, die Ende der 1990er Jahre von Paramilitärs und Sicherheitskräften mit Gewalt von ihrem Land vertrieben wurden, sind inzwischen in das Flussgebiet Curvadó und Jiguamiandó zurückgekehrt. Die Gemeinden versuchen, ihr Recht auf das Land zu verteidigen und die Ausweitung illegaler Ölpalmplantagen und anderer Wirtschaftstätigkeiten in ihren Gebieten zu stoppen. Daraufhin wurden viele Gemeinschaftsmitglieder bedroht oder ermordet. Trotz wiederholter Anordnungen des Verfassungsgerichts wurde das Land nicht an die Gemeinschaften zurückgegeben.

Im April 2006 wurde die erste von vielen verschiedenen "humanitären Zonen" gegründet. Das sind klar markierte Zonen, in denen die Bewohner_innen verlangen, dass die Konfliktparteien ihre Entscheidung respektieren, nicht in den Konflikt hineingezogen werden zu wollen. Sie sind ein Mittel zum Schutz und eine Botschaft für die Konfliktparteien, dass die Rechte der Bewohner_innen als Zivilpersonen respektiert werden sollten. Die humanitären Zonen im Reservat Urada Jiguamiandó, Pueblo Nuevo und Nueva Esperanza liegen im Flussgebiet Jiguamiandó. Die Bewohner_innen forderten das Recht ein, als Bevölkerung nicht in den Konflikt involviert zu werden.

Seit 2015 gibt es Berichte über paramilitärische Gruppen in dem Gebiet, die unter den Bewohner_innen Angst verbreiten und die Anführer_innen der Gemeinschaften bedrohen. Die Ombudsperson wies bei zahlreichen Gelegenheiten auf die Schutzlosigkeit der Gemeinschaften und eine drohende Massenvertreibung hin. Trotz dieser Warnungen ist die staatliche Reaktion weder umfassend noch zügig gekommen. Die Bewohner_innen fühlen sich daher von den paramilitärischen Gruppen bedroht.