Vier Jahre Haft für Aktivistin

Ergebnis dieser Urgent Action

Die siebenjährige Haftstrafe der gewaltlosen politischen Gefangenen Maryam Shafi' Pour ist auf vier Jahre verkürzt und zur Bewährung ausgesetzt worden.

Freiheit für gewaltlose politische Gefangene im Iran!

Freiheit für gewaltlose politische Gefangene im Iran!

Die siebenjährige Haftstrafe der gewaltlosen politischen Gefangenen Maryam Shafi' Pour ist auf vier Jahre verkürzt und zur Bewährung ausgesetzt worden.

Sachlage

Am 28. Mai ist Maryam Shafi' Pours Strafmaß von Abteilung 54 des Berufungsgerichts von Teheran auf eine vierjährige Haftstrafe herabgesetzt worden. Die Aktivistin Maryam Shafi' Pour war am 2. März von Abteilung 15 des Revolutionsgerichts in Teheran zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht befand sie der "Verbreitung von Propaganda gegen das System" und der "Versammlung und Verschwörung gegen die nationale Sicherheit" für schuldig. Anscheinend hing dies damit zusammen, dass sie mit den Angehörigen eines inhaftierten Oppositionsführers in Kontakt stand.

Maryam Shafi' Pours erste Anhörung vor Gericht hatte am 21. Oktober 2013 stattgefunden. Dabei ging es um Anklagen im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit wie "Verbreitung von Propaganda gegen das System". Bevor sie wegen ihrer friedlichen studentischen Aktivitäten erst suspendiert und später ganz von der Universität ausgeschlossen wurde, hatte sie an der Internationalen Universität von Qazvin Agrarwissenschaften studiert.

Maryam Shafi' Pour war am 27. Juli 2013 festgenommen worden, nachdem man sie in das Shahid-Moghaddas-Büro der Staatsanwaltschaft im Evin-Gefängnis in Teheran vorgeladen hatte. Sicherheitsbeamt_innen durchsuchten ihr Haus und nahmen einige persönliche Gegenstände an sich. Anschließend brachten sie sie in den Trakt 209 des Evin-Gefängnisses, wo sie mehr als zwei Monate in Einzelhaft verbrachte.

Maryam Shafi' Pour leidet seit ihrer Inhaftierung an gesundheitlichen Problemen. Im Dezember 2013 hatte sie unregelmäßigen Herzschlag und wurde ohnmächtig. Daraufhin wurde sie in die medizinische Abteilung des Evin-Gefängnisses gebracht. Amnesty International geht davon aus, dass Maryam Shafi' Pour danach im Gefängnis Medikamente wegen ihres unregelmäßigen Herzschlags erhalten hat. Nach zwei Monaten Einzelhaft bekam sie Hautausschlag. Sie soll am 3. Mai gefesselt und in das Shohaday-e-Tajrish-Krankenhaus in Teheran verlegt worden sein, wo sie ärztlich behandelt wurde.

Ihre Angehörigen durften sie am 11. Mai im Gefängnis besuchen, ohne dabei räumlich von ihr getrennt zu sein. Zwei Monate zuvor, im März, hatte die Staatsanwaltschaft in Teheran Maryam Shafi' Pours Familie solche persönlichen Treffen untersagt und lediglich Besuche erlaubt, bei denen sie durch eine Glaswand von der Aktivistin getrennt waren. Der Familie wurde dies damals damit begründet, dass sie den Medien Interviews zu Maryam Shafi' Pours Fall gegeben habe.

Zurzeit sind keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.