Türkei: Geflüchteter Syrer hat wieder Schutzstatus

Diese Urgent Action ist beendet

Der vorübergehende Schutzstatus des in der Türkei lebenden Asylsuchenden Ahmad Aabo wurde am 26. August 2025 wiederhergestellt. Der Status war ihm 2023 entzogen worden, nachdem bei ihm HIV diagnostiziert worden war. Er wurde daraufhin als Person eingestuft, durch die die nationale Sicherheit gefährdet sei. Er hat nun endlich wieder Zugang zur medizinischen Grundversorgung.

Foto von Ahmad Aabo, der nachts an einem Gewässer sitzt, in dem sich die Lichter der Stadt spiegeln. Er schaut an der Kamera vorbei und lächelt.

Der syrische Asylsuchende Ahmad Aabo lebt seit 2012 in der Türkei (undatiertes Foto).

Vielen Dank allen, die sich an dieser Urgent Action beteiligt haben!

Sachlage

Der Syrer Ahmad Aabo lebt seit 2012 in der Türkei und erhielt dort 2017 vorübergehendem Schutz. Im Jahr 2023 wurde bei ihm HIV diagnostiziert und er begann sofort eine Behandlung. Allerdings wurde er daraufhin als Person eingestuft, die die nationale Sicherheit gefährdet, weil er "Träger einer übertragbaren Krankheit" sei, und ihm wurde der vorübergehende Schutzstatus entzogen. Darauf folgten sechs Monate Haft in Abschiebezentren in den Provinzen Istanbul und Adana. Während dieser Zeit befürchtete Ahmad Aabo, nach Syrien abgeschoben zu werden, und berichtete über grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung.

Im Oktober 2024 wurde er aus der Haft entlassen, nachdem die Gefährdungseinstufung aufgehoben und die Abschiebungsanordnung rückgängig gemacht wurde. Sein vorübergehender Schutzstatus wurde jedoch damals nicht wiederhergestellt. Auch nach seiner Freilassung lebte er in ständiger Angst, erneut inhaftiert zu werden. Im Mai 2025 wurde er wieder drei Tage lang im Abschiebezentrum Arnavutköy festgehalten, nachdem er auf der Straße von der Polizei kontrolliert worden war.

Am 26. August 2025 wurde Ahmad Aabo zur Einwanderungsbehörde in Istanbul zitiert, wo man seinen vorübergehenden Schutzstatus wiederherstellte und ihm einen Personalausweis aushändigte. Amnesty International hatte zuvor am 4. August eine Urgent Action für ihn gestartet. Er hat nun endlich wieder Zugang zur kostenlosen Gesundheitsversorgung, die er aufgrund seiner HIV-Infektion so dringend benötigt.

Ahmad Aabo sagte im Gespräch mit Amnesty International: 

"Dank der Urgent Action kann ich wieder atmen. Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken. Ich wurde allein wegen meiner HIV-Infizierung verfolgt und inhaftiert. Immer, wenn ich einen Polizisten sah, hatte ich Angst, festgenommen zu werden. Jetzt habe ich wieder einen Ausweis, habe wieder Rechte. Das ist auf die Urgent Action zurückzuführen, und ich kann mich nicht genug bedanken. Ich wünsche niemandem das, was ich durchmachen musste. HIV ist keine Krankheit. Menschen mit HIV sollten unterstützt und nicht der Folter ausgesetzt werden. Ich danke allen von Herzen, die Appelle für mich geschrieben und mir beigestanden haben."

Weitere Appelle sind derzeit nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die sich für Ahmad Aabo eingesetzt haben.