Termine

Ein Jahr nach dem Friedensvertrag - Ist der Frieden in Kolumbien spürbar?

8. Dezember 2017, 17:00 Uhr, bis 10. Dezember 2017, 14:00 Uhr

Seminar Ehrenamtliche Gruppen

Seminar mit kolumbianischen Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern für alle, die sich in Deutschland für Kolumbien, Frieden und Menschenrechte engagieren.

Am 1. Dezember 2016 trat der Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und den FARC in Kraft. Die älteste und größte Guerilla-Bewegung Lateinamerikas begann nach über 50 Jahren, ihre Waffen niederzulegen.

Zehn Monate später hatten die Rebellinnen und Rebellen ihre Waffen abge­geben. Seit September 2017 gehören die FARC als bewaffnete Gruppe endgültig der Vergangenheit an. Doch hat sich Kolumbien seit dem Friedensvertrag tatsächlich verändert? Wir schauen bei unserem Wochenendseminar auf ein Jahr Friedensprozess in Kolumbien zurück: Welche Fortschritte können wir beobachten, wo zeigen sich negative Entwicklungen – und was bedeuten die 2018 anstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen für den Friedensprozess?

Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger aus Kolumbien werden aus erster Hand berichten, insbe­sondere zu den Themen Landreform, Schutz für die Zivilgesellschaft, Wahrheitskommission und Sonderjustiz für den Frieden. Wir werden auch hören, wie sich die Friedensgespräche mit der kleineren Guerilla-Gruppe ELN ("Nationales Befreiungsheer", Ejército de Liberación Nacional) entwickeln. Und wir wollen herausarbeiten, welche Bezüge es zu Deutschland gibt und was wir von hier aus tun können, um Kolumbien auf seinem Weg zu Frieden zu unterstützen.

Das Seminar ist gedacht für alle, die sich in Deutschland für Kolumbien, Friedens- oder Menschenrechts­arbeit interessieren oder bereits engagieren. Es gibt Simultanübersetzung auf Deutsch – auch Nicht-Spanischsprecherinnen und -sprecher sind herzlich eingeladen am Seminar teilzunehmen.

Seminarprogramm

Teilnahmebeitrag: 70€ für Vollzahlerinnen und Vollzahler, 40€ für Geringverdienende (inklusive Unterkunft und Verpflegung von Freitagabend bis Sonntagmittag). Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.

Online-Anmeldung auf http://dioezesanrat-aachen.kibac.de

Anmeldung per Post oder E-Mail: Bitte den unten angefügten Anmeldebogen bis spätestens 19. November 2017 an va@kolko.net oder an kolko e.V., Greifswalderstr. 4, 10405 Berlin senden.

Anreise: Warburg ist per Bahn erreichbar. Bei Bedarf werden nach Möglichkeit bis zu 35% der Fahrtkosten (DB 2. Klasse, max. 75€) erstattet. (Bei Anreise mit anderen Verkehrsmitteln Erstattung in Anlehnung an die Bahnkosten/Sparticket.)

Als Referentinnen und Referenten sind aus Kolumbien dabei:

Claudia Erazo: Die Direktorin der Menschenrechtsorganisation Corporación Jurídica Yira Castro (CJYC) begleitet als Anwältin vertriebene kleinbäuerliche Gemeinden dabei, ihr ge­stohlenes Land zurückzuerhalten und setzt sich zudem für Angehörige von Opfern von außer­gerichtlichen Hinrichtungen ein.

Yamile Salinas ist Juristin und wissenschaftliche Beraterin von Indepaz (Instituto de Estudios para el Desarrollo y la Paz). Sie arbei­tet seit vielen Jahren zur kolumbianischen Land(wirtschafts)politik und derzeit zur Um­setzung der im Friedensvertrag vereinbarten Landreform sowie zu staatlichen Entwicklungs­plänen für ländliche Regionen. Yamile Salinas arbeitete u. a. auch für das Nationale Zentrum für Memoria Histórica.

Ana María Rodríguez von der renommierten Comisión Colombiana de Juristas (CCJ)) ist Kennerin der menschenrechtlich relevanten Gesetzgebung in Kolumbien sowie deren Um­setzung, aktuell z. B. der Schaffung der "Sonderjustiz für den Frieden". Sie ist seit Jahren für die Interventionen der CCJ beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf zuständig.

Diana Sánchez ist Direktorin der Asociación MINGA, einer NGO, die in ländlichen Regionen Kolum­biens Gemeinden bei der Selbstorganisation und der Einforderung ihrer Menschenrechte unterstützt. MINGA gehört zum Trägerkreis des Programa Somos Defensores, einem nicht-staatlichen Zentrum, dass die Gefährdung von Menschenrechtsverteidiger*innen dokumentiert.

Fabio Velásquez ist Direktor von Foro Nacional por Colombia. Die Friedens- und Menschenrechtsorganisation engagiert sich für ein gewaltfreies Zusammenleben in der kolumbianischen Gesellschaft, soziale Inklusion und dafür, Partizipationsräume für die Zivilgesellschaft in politischen Entscheidungsprozessen zu öffnen und zu erweitern.

Marta Castro ist Kolumbien-Researcherin im Internationalen Sekretariat von Amnesty International.

Veranstaltungsort

"Zukunftswerkstatt Ökumene"
Quellenstraße 8
Warburg 34414
Deutschland