Aktuell Sri Lanka 19. Mai 2009

Sri Lanka: Die menschliche Tragödie setzt sich fort

Nach dem Krieg zwischen der Regierung Sri Lankas und den Tamil Tigers (LTTE) setzt sich die menschliche Tragödie fort. Mehr als 200.000 Menschen sind auf der Flucht, darunter 80.000 Kinder. Amnesty International fordert die Regierung Sri Lankas auf, unverzüglich Maßnahmen zu treffen, um die Zivilbevölkerung und gefangen genommene LTTE-Kämpfer vor Misshandlungen zu schützen.

"Die Regierung Sri Lankas muss sicherstellen, dass ihre Truppen das internationale Recht vollständig respektieren", sagt Sam Zarifi, Asien-Pazifik-Experte bei Amnesty International. "Sie steht in der Pflicht, alle LTTE-Kämpfer, die ihre Waffen niedergelegt haben, menschlich zu behandeln. Im Gegenzug sind die LTTE-Rebellen verpflichtet, Zivilpersonen und gefangen genommene Soldaten Sri Lankas zu schützen."

"Außerdem muss die internationale Gemeinschaft verlangen, dass internationale BeobachterInnen in kritischen Gebieten ihre Arbeit aufnehmen können. Sie sollen auch die Lager für vertriebene Menschen, Haftanstalten und Registrierungspunkte überwachen", so Zarifi weiter.

Amnesty International fordert von der Regierung Sri Lankas,

  • nationalen und internationalen Organisationen, darunter der UNO und dem Roten Kreuz, Zugang zu allen Menschen zu ermöglichen, die Hilfe nötig haben;
  • nationalen und internationalen BeobachterInnen sofortigen und ungehinderten Zugang zu erlauben. Sie sollen die Situation überwachen und verhindern, dass Menschenrechtsverletzungen wie Folter, willkürliche Haft oder Verschwindenlassen geschehen;
  • Menschen auf der Flucht zu beschützen. Dazu zählt ein angemessenes Registrierungssystem als Sicherheitsmaßnahme gegen Misshandlungen wie etwa Verschwindenlassen.

Amnesty International unterstützt die Einberufung einer Sondersitzung des Menschenrechtsrats und ruft die Vereinten Nationen auf, sofort eine internationale Untersuchungskommission einzusetzen.

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