John Eley begnadigt

Ergebnis dieser Urgent Action

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Ohio hat das Todesurteil gegen den 63-jährigen John Eley umgewandelt. Seine Hinrichtung hätte am 26. Juli stattfinden sollen.

Demonstration gegen die Todesstrafe in Boston, USA

Demonstration gegen die Todesstrafe in Boston, USA

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Ohio hat das Todesurteil gegen den 63-jährigen John Eley umgewandelt. Seine Hinrichtung hätte am 26. Juli stattfinden sollen.

Sachlage

Am 26. August 1986 wurde Ihsan Aydah bei einem Raubüberfall auf sein Ladengeschäft in Youngstown im US-Bundesstaat Ohio angeschossen und dabei so schwer verletzt, dass er am nächsten Tag starb. John Eley wurde im Jahre 1987 wegen des Mordes zu Tode verurteilt. Unter anderem hatten zuletzt der Richter, der das Todesurteil verhängte hatte, und der Staatsanwalt, der seinerzeit die Todesstrafe beantragt hatte, die Begnadigung von John Eley gefordert. Ein Sachverständiger auf dem Gebiet der geistigen Behinderung war zu der Einschätzung gelangt, dass John Eley als "geistig zurückgeblieben" betrachtet werden muss. Wären die RichterInnen dieser Einschätzung gefolgt, wäre die Hinrichtung des Gefangenen mit den Schutzgarantien der US-Verfassung unvereinbar.

Am 20. Juni 2012 verkündete der Begnadigungsausschuss von Ohio, dass er mit fünf zu drei Stimmen dagegen gestimmt habe, dem Gouverneur des Bundesstaates die Umwandlung des gegen John Eley verhängten Todesurteils zu empfehlen. Diese Entscheidung war für den Gouverneur jedoch nicht bindend. Am 10. Juli erklärte Gouverneur John Kasich, dass er das Todesurteil von John Eley in eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährung umwandeln würde. In seiner Erklärung argumentierte der Gouverneur wie folgt: "Der Mord an Ihsan Aydah war eine abscheuliche Tat, die nach einer harten Strafe verlangt. Bei seiner Beteiligung an dem Mord handelte John Jeffrey Eley, dessen geistige Fähigkeit beschränkt ist, unter Anleitung eines anderen Mannes, der später freigesprochen wurde. Man kann vermuten, dass Eley das Verbrechen, wären diese Faktoren nicht gegeben, nicht begangen hätte. Außerdem bedauert der Staatsanwalt, der den Fall vor Gericht verhandelt hatte, mittlerweile die Vorgehensweise und den Ausgang des Verfahrens und fordert die Begnadigung. Das Gesamtgewicht dieser Faktoren veranlasst mich dazu, das gegen John Eley verhängte Todesurteil in eine lebenslange Haststrafe ohne Bewährung umzuwandeln."

Dies ist das dritte Mal, dass Gouverneur Kasich einer Begnadigung zustimmt – im Jahr 2011 hat er bereits zwei Todesurteile in eine lebenslange Haststrafe ohne Bewährung umgewandelt. Diese beiden Male hatte der Begnadigungsausschuss, anders als im Fall John Eley, einstimmig für eine Begnadigungsempfehlung gestimmt.

Amnesty International lehnt die Todesstrafe grundsätzlich ab. Seit der Wiederaufnahme von Hinrichtungen in den USA im Jahre 1977 wurden dort 1.300 Todesurteile vollstreckt. In Ohio wurden seit 1977 insgesamt 45 Todesurteile vollstreckt. In den USA sind in diesem Jahr bereits 23 Menschen hingerichtet worden, einer davon in Ohio.

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Derzeit sind keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich.