Amnesty Großbritannien und Nordirland 28. Mai 2011

Licht ins Dunkel: Über den Amnesty-Gründer Peter Benenson

Drei Serien-Aufnahmen von einem älteren Herren hinter seinem Schreibtisch, der in die Kamera schaut und dann lacht

Der Amnesty-Gründer Peter Benenson (Archivbild)

Gewöhnliche Menschen können Außergewöhnliches bewirken. Davon war Peter Benenson überzeugt, als er 1961 Amnesty International gründete. Der am 31. Juli 1921 in London geborene Anwalt und Politiker der Labour Partei kämpfte schon in jungen Jahren für die Menschenrechte. Er engagierte sich für die Adoption von Waisenkindern, die dem Spanischen Bürgerkrieg entkommen waren, und für die Rettung jüdischer Flüchtlinge, die vor dem Naziregime nach England flüchteten. Später war er für die "Society of Labour Lawyers" als Prozessbeobachter tätig.

Er war zudem Mitbegründer der Organisation "Justice" und einer Gesellschaft für Menschen mit Zöliakie (Erkrankung der Dünndarmschleimhaut), einer Krankheit, unter der er selbst gelitten hat.

In den ersten Jahren von Amnesty International war Benenson in allen Bereichen der Organisation tätig. So kümmerte er sich beispielsweise aktiv um die Beschaffung eines Großteils der Finanzmittel für die Bewegung und nahm an zahlreichen Ermittlungsreisen zu Menschenrechtsverletzungen teil. Seinem visionären Engagement ist es zu verdanken, dass aus Amnesty die größte Menschenrechtsbewegung der Welt wurde. Doch Benenson blieb stets bescheiden:

"Ich möchte nicht, dass man mich mit einem Heiligenschein umgibt. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Bürger, mit all seinen Fehlern."

Auf die Gründung von Amnesty angesprochen, erklärte er einmal: "Früher lagen die Konzentrationslager und Höllenlöcher der Welt in Dunkelheit. Nun sind sie von der Amnesty-Kerze erleuchtet. Die Kerze im Stacheldraht. Als ich die Kerze das erste Mal anzündete, hatte ich ein altes chinesisches Sprichwort im Kopf: 'Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.'" Peter Benenson starb am späten Abend des 25. Februar 2005 in Oxford an einer Lungenentzündung. Doch die von ihm angezündete Kerze brennt heute noch.

Weitere Artikel