Blumen verschenkt – 16 Jahre Haft

Collage mit: Porträt von einer jungen Frau. Im Hintergrund sind Ausschnitte von Fotos und einer Landkarte.

Yasaman Aryani hat es gewagt, gegen die Kleiderordnung in Iran zu protestieren. Doch der Staat duldet keinerlei Kritik an frauenfeindlichen Gesetzen. Die junge Frau wurde zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt.

Schreib einen Brief an den Chef der iranischen Justiz und fordere ihn auf, Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi unverzüglich und bedingungslos freizulassen!

Teilerfolg: Allein für Yasaman Aryani wurden 1.000.000 Briefe geschrieben und es gibt eine Verbesserung: Die Strafen der jungen Frauenrechtlerin und ihrer Mutter Monireh Arabshahi, sind von 16 auf 9 Jahre und 7 Monate reduziert worden. Ihr Anwalt arbeitet daran, den Fall erneut vor Gericht zu bringen. 

Erfolg: Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi protestierten 2019 für die Rechte der Frauen im Iran. Ein iranisches Gericht verurteilte sie daraufhin zu langjährigen Haftstrafen. Im Februar 2023, wurden die Frauenrechtlerinnen endlich freigelassen. Amnesty International hatte sich gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen für ihre Freilassung eingesetzt, u.a. beim Briefmarathon 2019.

Lies hier den vollständigen Petitionstext

Sehr geehrter Herr Raisi,

ich bin besorgt um die Frauen, die sich in Ihrem Land für grundlegende Menschenrechte einsetzen, wie Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi. Sie haben am 8. März 2019 friedlich ihr Recht auf Meinungsfreiheit ausgeübt und auf poetische Weise den gesetzlichen Kopftuchzwang kritisiert, indem sie ohne Kopfbedeckung Blumen in einer Teheraner U-Bahn verteilten. Dafür wurden sie zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt – eine drakonische Strafe. Ich bin erschüttert über dieses Urteil und schließe mich dem dringenden Appell von sechs UN-Sonderberichterstatter_innen an, die im August 2019 die sofortige Freilassung von Yasaman Aryani, Monireh Arabshahi und weiteren inhaftierten Menschen- rechtsverteidigerinnen gefordert haben.

Daher fordere ich Sie auf:

  • Lassen Sie Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi unverzüglich und bedingungslos frei, da sie gewaltlose politische Gefangene sind, die sich nur wegen ihres Engagements für die Menschenrechte in Haft befinden.
  • Stellen Sie sicher, dass die Frauen bis zu ihrer Freilassung regelmäßig Zugang zu Rechtsbeiständen ihrer Wahl haben.
  • Setzen Sie sich dafür ein, dass Frauenrechtler_innen nicht kriminalisiert werden und der gesetzliche Kopftuchzwang abgeschafft wird.

Hochachtungsvoll,

Hintergrundinformationen

Am 8. März 2019, dem Internationalen Frauentag, protestierte Yasaman Aryani auf poetische Weise gegen den gesetzlichen Kopftuchzwang in Iran. Mit unbedeckten Haaren verteilte die 24-Jährige zusammen mit ihrer Mutter Monireh Arabshahi Blumen an die weiblichen Fahrgäste einer Teheraner U-Bahn.

Ein Video der Aktion zeigt, wie sie einer Frau mit Kopftuch eine Blume gibt und sagt, sie hoffe, eines Tages mit ihr durch die Straßen gehen zu können, "ich ohne Kopftuch und du mit".

Das Video verbreitete sich schnell in den sozialen Medien.

Einen Monat später nahmen die iranischen Behörden Yasaman Aryani fest und verhörten sie intensiv. Sie sollte gestehen, dass "ausländische Elemente" sie angestiftet hätten, und ihr Verhalten "bereuen". Andernfalls würden ihre Freund_innen und Familienmitglieder festgenommen. Keine leere Drohung: Auch ihre Mutter sitzt inzwischen in Haft.

Am 31. Juli 2019 verurteilte ein Gericht Yasaman Aryani und ihre Mutter zu 16 Jahren Gefängnis – nur, weil sie dafür kämpfen, dass Frauen selbst entscheiden dürfen, wie sie sich kleiden.

In Iran werden Frauen, die sich gegen Diskriminierung wehren, von den Gerichten drakonisch bestraft: Seit Anfang 2018 sind bereits mehr als 40 Frauen inhaftiert worden.

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