Menschenrechtler freigelassen

Diese Urgent Action ist beendet

Am 5. April 2019 wurde der Menschenrechtsverteidiger Zine El Abidine Erradi nach Verbüßen einer einjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis in Agadir entlassen. Der Haft war ein unfaires Gerichtsverfahren vorausgegangen. Zine El Abidine Erradi hat in Frankreich den Flüchtlingsstatus. Er wollte nach dem Tod seines Vaters seine Familie besuchen und war bei seiner Ankunft in Marokko inhaftiert worden. Am 15. Mai konnte er endlich sicher nach Frankreich zurückkehren.

Zeichnung von applaudierenden Händen

Sachlage

Am 5. April 2019 wurde der Menschenrechtsverteidiger Zine El Abidine Erradi nach Verbüßen einer einjährigen Haftstrafe aus dem Lokalgefängnis in Agadir entlassen. Er war nur aufgrund seines friedlichen Aktivismus zu dieser Gefängnisstrafe verurteilt worden. Nachdem die marokkanischen und französischen Behörden ihm die benötigten Reisedokumente am 15. Mai ausgehändigt haben, konnte er endlich nach Frankreich zurückkehren.

Am 5. April 2018 hatten die marokkanischen Behörden Zine El Abidine Erradi bei seiner Ankunft aus Frankreich im Flughafen Agadir festgenommen. Gegen ihn lag ein in Abwesenheit vom Gericht in Agadir ausgestellter Haftbefehl vom Dezember 2014 vor, der auf konstruierten Anklagen beruhte, darunter Gewalt und Beleidigung von Staatsbeamt_innen und die Zerstörung öffentlichen Eigentums. Zine El Abidine reiste wegen außergewöhnlicher Umstände nach Marokko. Die französischen Behörden hatten ihm ein Reisedokument ausgestellt, das es ihm gestattete, dorthin zu reisen, ohne in Frankreich den Flüchtlingsstatus zu verlieren.

Ehe er Marokko verlassen hatte, war er wegen seiner Menschenrechtsarbeit in Sidi Ifni, seiner Heimatstadt im Süden von Marokko, zweimal festgenommen und dreimal strafrechtlich verfolgt worden.

Amnesty International forderte Zine El Abidines umgehende und bedingungslose Freilassung und sichere Rückkehr nach Frankreich, da er lediglich wegen seiner friedlichen Arbeit für die Menschenrechte inhaftiert war. Amnestys Mobilisierung insbesondere in Marokko und Frankreich ist entscheidend gewesen, um seine Lage öffentlich zu machen. Dies hat Druck auf die Behörden ausgeübt, ihn sicher wieder nach Frankreich zurückkehren zu lassen.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.