Jalila Khamis Koko freigelassen

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Die Lehrerin und Aktivistin Jalila Khamis Koko, die am 15. März 2012 vom sudanesischen Geheimdienst NSS festgenommen worden war, ist am 20. Januar nach einer Gerichtsverhandlung aus der Haft entlassen worden.

Sachlage

Jalila Khamis Koko war am 15. März 2012 vom NSS festgenommen und anschließend mehr als neun Monate ohne Anklage in Haft gehalten worden. Am 13. Dezember 2012 wurde Anklage in fünf Punkten gegen sie erhoben. Zwei davon gelten als Verbrechen gegen den Staat und können mit der Todesstrafe geahndet werden.

Nach einem vierwöchigen Gerichtsverfahren wurde Jalila Khamis Koko in fast allen Anklagepunkten freigesprochen. Das Gericht befand sie allerdings der "Verbreitung falscher Informationen" schuldig. Dieser Straftatbestand ist in einer vage formulierten Bestimmung des sudanesischen Strafgesetzbuches enthalten, mit der die Regierung häufig versucht, Gegenstimmen zum Schweigen zu bringen.

Vor ihrer Festnahme leistete Jalila Khamis Koko ehrenamtlich humanitäre Hilfe für die Binnenvertriebenen aus Südkordofan. Im Juni 2011 war sie in einem YouTube-Video zu sehen, in dem sie die Lebensbedingungen in den von dem Konflikt betroffenen Gebieten Südkordofans anprangerte und einen Waffenstillstand forderte.

Jalila Khamis Koko ist Mitglied der sudanesischen Volksbefreiungsbewegung des Nordens (Sudan People's Liberation Movement-North - SPLM-N), einer Oppositionspartei, die im September 2011 im Sudan verboten wurde. Außerdem gehört sie zu den Nuba, einer ethnischen Gruppe aus dem sudanesischen Südkordofan. Die Inhaftierung von Jalila Khamis Koko scheint Teil einer systematischen Inhaftierung von SPLM-N-AktivistInnen und Intellektuellen sowie Menschen nubischer Herkunft zu sein.

Es sind derzeit keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank an alle, die Appelle geschrieben haben.