Dekan freigelassen

Der sudanesische Professor Mohamed Zain Al-Abideen wurde am 4. März ohne Anklageerhebung freigelassen. Er war zuvor 15 Tage ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten worden. Mohamed Zain Al-Abideen nimmt an, dass seine Festnahme in Verbindung mit einem Artikel steht, in dem er den sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir kritisiert hatte.

Sachlage

Mohamed Zain Al-Abideen, Dekan an der Al Zaiem Al Azhari-Universität in Omdurman, wurde am 20. Februar von Angehörigen des sudanesischen Geheimdienstes (National Intelligence and Security Service – NISS) festgenommen, nachdem er sein Büro auf dem Universitätscampus verlassen hatte. Er wurde in die Zentrale des NISS gebracht, wo man ihn eineinhalb Stunden zu einem von ihm verfassten Artikel verhörte. In diesem Artikel hatte Mohamed Zain Al-Abideen den sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir wegen Korruption und Vetternwirtschaft kritisiert. Mohamed Zain Al-Abideen wurde anschließend in das Kober-Gefängnis in der sudanesischen Hauptstadt Khartum gebracht, wo man ihn 15 Tage lang in einer 2 x 2,5 Meter großen Zelle festhielt. Er hatte während seiner Zeit in Haft weder Zugang zu einem Rechtsbeistand noch konnte er Kontakt zu seiner Familie aufnehmen. Am 4. März wurde Mohamed Zain Al-Abideen ohne Anklage aus der Haft entlassen.

Der Artikel von Mohamed Zain Al-Abideen war in der Tageszeitung Al Tayar veröffentlicht worden. Noch am selben Tag beschlagnahmte der NISS alle gedruckten Exemplare der Al Tayar. Darüber hinaus wurde am nächsten Tag die Veröffentlichung der Zeitung durch den NISS eingestellt. Al Tayar soll am 7. März zum ersten Mal wieder erlaubt worden sein, eine Ausgabe zu veröffentlichen.

Professor Mohamed Zain Al-Abideen bedankte sich bei Amnesty International und allen, die sich für ihn eingesetzt haben. Es sind keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich.