Menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen

Am 22.11.2018 wird Dr. Sina Fontana, Institut für Öffentliches Recht in Göttingen, um 18:00 im ZHG 104 der Frage menschenrechtlicher Verantwortlichkeit von Unternehmen nachgehen. Das bedeutet, zu fragen, in welcher Pflicht Unternehmen aufgrund rechtlicher Regelungen zu wirtschaftlichen und sozialen Rechten stehen und wie dies in der Praxis aussieht. Dr. Sina Fontana hat bereits in unserer letzten Vorlesungsreihe "Kaleidoskop der Menschenrechte" referiert und wir freuen uns sehr, Sie auch dieses Mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen!

Mit der Tätigkeit von Unternehmen in Ländern mit geringen arbeits- und sozialrechtlichen Standards geht die Gefahr von Menschenrechtsverletzungen einher. Menschenrechte verpflichten zunächst nur die Staaten, nicht aber private Unternehmen. Gestützt auf die staatliche Schutzpflicht haben die Vereinten Nationen im Jahr 2011 die unverbindlichen Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte erlassen, die Deutschland im Wege eines Nationalen Aktionsplans umgesetzt hat. Was folgt daraus für die Unternehmen und sind die Maßnahmen ausreichend, um Menschenrechte effektiv zu schützen? Oder bedarf es dafür verbindlicher Vorschriften, wie sie von Menschenrechtsorganisationen und auch einigen Staaten gefordert werden?

Die Veranstaltung ist Teil der Vorlesungsreihe "Wirtschaftliche und soziale Rechte":

Die Vorlesungsreihe "Wirtschaftliche und soziale Rechte" der Amnesty International Hochschulgruppe Göttingen wird sich mit einem Teilbereich der Menschenrechte beschäftigen, der oftmals erst im zweiten Atemzug genannt wird. Die sogenannten politischen und bürgerlichen Rechte, wie bspw. Meinungs- und Pressefreiheit, werden häufig zuerst ausgerufen, wenn es um Menschenrechte geht - so zumindest in Europa und Nordamerika. Nun einen Blick auf die "andere Seite" zu werfen, zu fragen, warum diese zum Teil als solche wahrgenommen wird und sich mit Teilaspekten der wirtschaftlichen und sozialen Rechte zu beschäftigen, ist Ziel dieser Vorlesungsreihe. Darüber hinaus soll zur Diskussion angeregt werden.