Ex-Diplomat in Sicherheit

Ergebnis dieser Urgent Action

Der frühere saudi-arabische Diplomat Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry konnte Katar am 18. Januar wohlbehalten verlassen. Er und seine Familie befinden sich nun in Marokko.

Der frühere saudi-arabische Diplomat Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry konnte Katar am 18. Januar wohlbehalten verlassen. Er und seine Familie befinden sich nun in Marokko.

Sachlage

Der ehemalige saudi-arabische Diplomat Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry hat Katar am 18. Januar zusammen mit seiner Familie verlassen. Noch am selben Tag erreichten sie Marokko. Bei ihrer Ausreise wurden sie finanziell von der katarischen Menschenrechtskommission unterstützt.

Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry war 2003 von seiner Position in der saudi-arabischen Botschaft in der niederländischen Stadt Den Haag entfernt worden, nachdem er sich bei den Behörden darüber beschwert hatte, dass die Botschaft an der Finanzierung des Terrorismus beteiligt sei. Daraufhin machte er diese Anschuldigungen öffentlich. Im September 2004 gewährten ihm die Niederlande politisches Asyl.

Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry berichtete Amnesty International, dass er 2006 von Männern in Zivil, von denen er vermutet, dass es sich um saudi-arabische Agenten handelte, mit vorgehaltener Waffe in einem Auto aus den Niederlanden in die belgische Hauptstadt Brüssel gebracht worden war. Seinen Sohn habe man in einem anderen Auto fortgebracht. In Brüssel angekommen, befahl man Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry, in die saudi-arabische Hauptstadt Riad zu fliegen. Er sagte: "Ich hatte keine Wahl, ich musste gehen, denn sie hatten meinen Sohn." Er wurde bei seiner Ankunft festgenommen und sechs Monate lang im Gefängnis der Ermittlungsabteilung in Riad festgehalten. Er soll etwa eine Woche lang ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten worden sein. Währenddessen soll er gefoltert und in anderer Weise misshandelt worden sein. Unter anderem wurde Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry geschlagen und gezwungen, stundenlang zu stehen. Man ließ ihn dann ohne Anklage frei, er durfte Saudi-Arabien allerdings nicht verlassen. Sein Sohn, der ebenfalls nach Saudi-Arabien gebracht worden war, wurde nicht inhaftiert.

Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry war am 11. August 2011 die Flucht in das benachbarte Katar gelungen. Am 1. September 2012 nahmen ihn die katarischen Behörden dann fest, offenbar mit der Absicht, ihn nach Saudi-Arabien abzuschieben. Infolge des Drucks von Menschenrechtsorganisationen ließ man ihn jedoch etwa eine Woche später wieder frei.

Am 2. Januar 2013 teilte ihm ein hochrangiges Mitglied der katarischen Polizei mit, dass das Innenministerium schriftlich erklärt habe, er solle binnen 48 Stunden aus Katar ausreisen. Als er antwortete, er könne Katar unmöglich verlassen, forderte man ihn auf, sich den Behörden zu stellen, die sich nun um seine Abschiebung nach Saudi-Arabien kümmern würden. Seitdem wurde er wiederholt aufgefordert, Katar zu verlassen.

Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry hat sich bei Amnesty International für den Einsatz zu seinem Fall bedankt. Da die Gefahr besteht, dass die saudischen Behörden Marokko dazu auffordern werden, Mishal bin Zaar Hamad al-Mutiry zurückzuführen, wird Amnesty International seine Situation weiter genau beobachten.

Derzeit sind keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.