Aktuell Bahrain 12. April 2012

Der bahrainische Aktivist Abdulhadi Al-Khawaja schwebt in Lebensgefahr!

Das Leben des gewaltlosen politischen Gefangenen Abdulhadi Al-Khawaja ist in Gefahr!

Das Leben des gewaltlosen politischen Gefangenen Abdulhadi Al-Khawaja ist in Gefahr!

10. April 2012 - Die bahrainischen Behörden müssen den bekannten Menschenrechtsaktivisten Abdulhadi al-Khawaja unverzüglich und bedingungslos freilassen. Der Gesundheitszustand des Aktivisten, der sich seit mehr als 60 Tagen aus Protest gegen seine unfaire Inhaftierung im Hungerstreik befindet, verschlechtert sich dramatisch. Der 52-jährige Abdulhadi al-Khawaja wurde im Juni 2011 in einem unfairen Verfahren von einem Militärgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, nachdem er an den Protesten gegen die Regierung im vergangenen Jahr teilgenommen hatte.

Amnesty International betrachtet al-Khawaja sowie weitere 13 bekannte Oppositionelle als gewaltlose politische Gefangene, die wegen der friedlichen Ausübung ihrer Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu Haftstrafen verurteilt wurden.

Am 2. April begann der Kassationshof die Urteile gegen die 14 Oppositionellen zu überprüfen, vertagte die Verhandlung jedoch auf den 23. April. An diesem Verhandlungstag wird die Urteilsverkündung in dem Berufungsverfahren erwartet. Der Antrag, die Gefangenen auf Kaution freizulassen, wurde vom Gericht abgelehnt.

"Diese 14 Männer sollten alle bedingungslos und unverzüglich freigelassen werden. Doch anstatt dem nachzukommen, vertagt das Gericht die Verhandlung und verweigert eine Freilassung gegen Kaution", sagte Regina Spöttl, Bahrain-Expertin der deutschen Sektion von Amnesty International. "Im Fall von Abdulhadi al-Khawaja kann diese Verzögerung verheerende Folgen für seine Gesundheit haben, die sich aufgrund des Hungerstreiks zunehmend verschlechtert. Wir machen die bahrainischen Behörden verantwortlich für seine Situation."

Die Ehefrau von al-Khawaja berichtete Amnesty International, dass ihrem Mann in den letzten vier Tagen jegliche Besuche verweigert worden waren. Das letzte Gespräch mit Familienangehörigen fand Freitag Abend statt.

In der letzten Woche wurde al-Khawaja zunächst vom Jaw-Gefängnis in das Krankenhaus des Innenministeriums in al-Qala’a in der Hauptstadt Manama verlegt, bevor er in das Bahrain Defence Force Hospital gebracht wurde. Am Sonntag wurde seine Familie vom Jaw-Gefängnis weggeschickt, als sie versuchte ihn zu besuchen. Ein Besuchsantrag seines Anwalts wurde abgelehnt.

"Die Behörden müssen Abdulhadi al-Khawaja erlauben, wenigstens Besuch von seinem Anwalt und seiner Familie erhalten zu dürfen", forderte Regina Spöttl.
Al-Khawaja ist ehemaliger Schutz-Koordinator der irischen Menschenrechtsorganisation "Front Line Defenders". Die bahrainischen Behörden verweigerten zwei "Front Line" Mitarbeitern während ihres Aufenthaltes in Bahrain in der vergangenen Woche, al-Khawaja im Krankenhaus zu besuchen. Am letzten Freitag wurden in Bahrain eine große Demonstrationen organisiert, um die Freilassung von Abdulhadi al-Khawaja zu erreichen.

Abdulhadi al-Khawaja lebte mit seiner Familie einige Jahrzehnte im Exil in Dänemark. Der bekannte Oppositionelle, der auch die dänische Staatsangehörigkeit besitzt, kehrte nach einer Generalamnestie 2001 nach Bahrain zurück. Dänische Diplomaten haben ihn mehrfach im Gefängnis besucht und die Verschlechterung seines Gesundheitszustandes bestätigt.

Werden Sie aktiv: Schreiben Sie Appelle an den bahrainischen König, den Ministerpräsidenten und den Justizminister!

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