Amnesty Journal 03. April 2009

Panorama

SRI LANKA
Zwischen den Fronten  Im Norden Sri Lankas kam es in den vergangenen Wochen zu heftigen Kämpfen zwischen den Rebellen der Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und der sri-lankischen Armee. Über 250.000 Zivilisten, die vor den Kämpfen flohen, sind zwischen den Fronten eingeschlossen. Es fehlt an Nahrung, Obdach und medizinischer Versorgung. Amnesty International wirft sowohl den Rebellen als auch dem Militär vor, gegen internationales Recht zu verstoßen. Die LTTE hinderte verletzte Zivilisten daran, aus der Region zu fliehen. Zudem zwangsrekrutierte sie Flüchtlinge und schickte sie ins Kampfgebiet. Die ­Armee führte in Wohngebieten militärische Operationen durch. Bei Bombardierungen aus der Luft und ­Artilleriebeschuss starben zahlreiche Zivilisten. Amnesty International fordert beide Konfliktparteien zu ­einer Waffenruhe auf, damit die Zivilisten das Kampfgebiet durch einen sicheren Korridor verlassen können.

TIBET
China verschärft Repression  Seit Anfang des Jahres führten die chinesischen Behörden in Tibet verstärkt Hausdurchsuchungen und willkürliche Verhaftungen durch. Anlässlich des 50. Jahrestages des Tibetaufstandes am 10. März 2009 wurden die ohnehin strikten Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verschärft.
Im Jahr zuvor hatten Polizei und Militär überwiegend friedliche Proteste der Tibeter gewaltsam niedergeschlagen. Das Schicksal von mehr als Tausend der über 4.000 verhafteten Demonstranten ist nach wie vor ungeklärt. Amnesty International liegen glaubwürdige Berichte über unfaire Gerichtsverfahren und schwere Folter in Haft vor. Unabhängigen Menschenrechtsexperten und ausländischen Journalisten bleibt der Zugang zu der Region nach wie vor verwehrt. Amnesty fordert eine sofortige Öffnung der Region und eine ­Untersuchung der Berichte über Folter und Todesfälle während und nach den Protesten im März 2008.

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