Schreib für Freiheit: Der Amnesty-Briefmarathon

  Fotocollage bestehend aus drei Porträtfotos und einem Gruppenfoto in der oberen Reihe und drei Porträtfotos, einem Gruppenfoto und einem Stapel Briefe in der unteren Reihe. Oben links steht auf einer Briefmarkengrafik: Schreib für Freiheit!

Für diese Menschen haben wir uns beim Briefmarathon 2025 eingesetzt: Unecebo Mboteni, Sonia Dahmani, "Guerreras por la Amazonía", Juan López, "Mother Nature Cambodia", Sai Zaw Thaike, Damisoa und Ellinor Guttorm Utsi (von links nach rechts).

+++ Der weltweite Amnesty-Briefmarathon 2025 ist vorbei! Herzlichen Dank an alle, die sich in den vergangenen Wochen für Menschen in Not und Gefahr eingesetzt haben! +++

Allein von dieser Webseite wurden mehr als 100.000 Appelle verschickt an die Behörden in mehreren Ländern, um Unrecht zu beenden – von Norwegen bis Südafrika und von Ecuador bis Myanmar.

Und es gibt auch schon die erste gute Neuigkeit: Die tunesische Anwältin Sonia Dahmani ist nach mehr als anderthalb Jahren Haft unter Auflagen freigelassen worden. Dazu hat auch unser gemeinsames Engagement beigetragen.

Wir werden euch an dieser Stelle über die weiteren Entwicklungen in den einzelnen Fällen und über die genaue weltweite Teilnahme-Zahl auf dem Laufenden halten. Seid auch nächstes Jahr wieder dabei, wenn es wieder heißt: Schreib für Freiheit!

Was ist der Amnesty-Briefmarathon?

Der Amnesty-Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Jedes Jahr im November und Dezember beweisen gewöhnliche Menschen, dass sie Außergewöhnliches bewirken können. Sie schreiben Briefe und E-Mails an Regierungen und Behörden und setzen sie damit unter Druck, Unrecht zu beenden. Mit Erfolg: Zu Unrecht Inhaftierte werden freigelassen, Todesurteile aufgehoben, Folter beendet und diskriminierende Gesetze geändert. Je mehr Menschen mitmachen, umso mehr können wir gemeinsam bewirken.

Briefmarathon 2025: Für diese Menschen haben wir uns eingesetzt

Collage: Porträfoto von Sonia Dahmani. Im Hintergrund ist eine Weltkarte abgebildet und die Luftaufnahme einer Stadt.

Tunesien: Sonia Dahmani

Die Anwältin und TV- und Radio-Kommentatorin Sonia Dahmani setzt sich in Tunesien seit langem für die Menschenrechte ein. Deshalb wurde sie inhaftiert. Doch auch dank des Drucks von Amnesty International wurde sie im Dezember unter Auflagen freigelassen.

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Das Foto zeigt einen kleinen jungen, der etwas schüchtern nach rechts oben schaut.

Südafrika: Unecebo Mboteni

Unecebo Mboteni war drei Jahre alt, als er an einem sein Leben verlor, der ihn eigentlich schützen sollte: in seiner Kita. Er fiel in eine Latrine und starb. Bei dem Unfall spielte auch Diskriminierung eine wichtige Rolle, wie Unecebos Vater deutlich macht: "Mein Sohn starb in einer Todesfalle, gebaut für arme Menschen."

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Collage: Porträtfoto von Juan López. Im Hintergrund ist eine Weltkarte abgebildert und ein Foto von bewaldeten Bergen.

Honduras: Juan López

Der Menschenrechtsverteidiger und Umweltschützer Juan López wurde am 14. September 2024 in Honduras ermordet.

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Collage: Fünf Aktivist*innen halten Blumen in der Hand. Manche lächeln in die Kamera, andere blicken ernst. Im Hintergrund ist unter anderem eine Weltkarte abgebildet.

Kambodscha: "Mother Nature Cambodia"

Seit 2013 kämpfen die Aktivist*innen von "Mother Nature Cambodia" für den Schutz der Umwelt in Kambodscha.

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Collage aus einem Porträtfoto von  Sai Zaw Thaike und einer Grafil, die aus der Weltkarte und einem Foto besteht, auf der eine Person einen Holzwall fotografiert.

Myanmar: Sai Zaw Thaike

Der Fall des Journalisten Sai Zaw Thaike steht beispielhaft für die brutale Unterdrückung von Pressefreiheit unter der Militärjunta in Myanmar.

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Ellinor Guttorm Utsi trägt eine traditionelle Mütze und Kleidung und eine Brille und lächelt in die Kamera.

Norwegen: Ellinor Guttorm Utsi

Ellinor Guttorm Utsi setzt sich in Norwegen für die Rechte des indigenen Volkes der Sámi ein.

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Collage: Porträtfoto von Damisoa. Im Hintergrund ist eine Weltkarte abgebildet und Foto von spielenden Kindern vor Hütten.

Madagaskar: Damisoa

Ein sicheres Leben in ihrer Heimat war nicht mehr möglich – deshalb flohen Damisoa und seine Familie vor Dürre und Hunger aus dem Süden Madagaskars nach Boeny im Nordwesten des Landes. Doch dort sind sie und 160 weitere Klimageflüchtete unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht.

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Collage mit den Porträtfotos von 13 jungen Frauen. Im Hintergrund ist unter anderem eine Weltkarte abgebildet.

Ecuador: "Guerreras por la Amazonía"

Die mutigen Aktivistinnen der Gruppe "Guerreras por la Amazonía" kämpfen in Ecuador gegen die Abfackelanlagen der staatlichen Ölindustrie. Diese bedrohen die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung.

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Der Briefmarathon wirkt: Erfolge aus den vergangenen Jahren

Das Bild zeigt eine Frau und einen Mann, die nebeneinander stehen und in die Kamera lächeln. Der Mann legt seinen rechten Arm um die Frau.

Kamerun: Dorgelesse Nguessan ist endlich wieder in Freiheit

Die Kamerunerin Dorgelesse Nguessan hatte sich 2020 friedlich an einem Protest beteiligt und kam dafür vier Jahre in Haft. Am 16. Januar 2025 wurde die alleinerziehende Mutter und Friseurin endlich freigelassen. Amnesty hatte sich lange für sie eingesetzt – unter anderem im Rahmen des Briefmarathons 2022. Herzlichen Dank an alle, die bei unseren Appell-Aktionen für die Freilassung von Dorgelesse Nguessan mitgemacht haben!

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Das Bild zeigt das Porträtbild eine Mannes

USA: Todesstrafe für Rocky Myers in Haftstrafe umgewandelt  
 

Der US-Amerikaner Rocky Myers wird nicht hingerichtet! Die Gouverneurin des Bundesstaates Alabama, Kay Ivey, hat das Todesurteil gegen den 63-Jährigen am 28. Februar 2025 in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Amnesty International hatte sich lange für Rocky Myers eingesetzt – unter anderem im Rahmen des Briefmarathons 2023.

 

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Porträtfoto von Şebnem Korur Fincancı

Türkei: Menschenrechtsaktivistin Şebnem Korur Fincancı freigesprochen 

Ein Gericht hat die türkische Menschenrechtsaktivistin und Gerichtsmedizinerin Şebnem Korur Fincancı im Februar 2025 freigesprochen. Angeklagt war sie wegen "öffentlicher Verunglimpfung des türkischen Staates". Ein weiteres Verfahren gegen Şebnem Korur Fincancı wegen angeblicher "Propaganda für eine Terrororganisation" dauert noch an. 

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Porträtfoto von Neth Nahara, die lächelnd in die Kamera blickt.

Angola: Neth Nahara ist wieder frei!

Die bekannte angolanische TikTok-Influencerin wurde am 1. Januar 2025 aus der Haft entlassen. Sie war wegen Kritik am Präsidenten João Lourenço und seiner Regierung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden.

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Eine lächelnde Frau macht das Victory-Zeichen.

Russland: Aleksandra "Sascha" Skotschilenko ist wieder frei!

Die russische Antikriegsaktivistin Sascha Skotschilenko wurde am 1. August 2024 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs gemeinsam mit anderen in Russland Inhaftierten freigelassen und außer Landes geflogen. Sie hatte im März 2022 in einem Geschäft in Sankt Petersburg Preisschilder mit Anti-Kriegs-Botschaften ersetzt. Sie wollte damit gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine demonstrieren. Ein russisches Gericht verurteilte sie im November 2023 wegen der "Verbreitung wissentlich falscher Informationen über die russischen Streitkräfte" zu sieben Jahren Gefängnis. Amnesty hatte sich unter anderem beim Briefmarathon 2022 die Freilassung von Sascha Skotschilenko  gefordert.

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Das Bild zeigt eine Collage mit mehreren Fotos, darunter ist das Porträt einer Frau, und eine Luftaufnahme eines Küstenabschnitts.


Kirgisistan: Freispruch für Rita Karasartova

Die Menschenrechtsverteidigerin Rita Karasartova und mindestens 20 weitere Angeklagte wurden am 14. Juni 2024 freigesprochen. Dies ist ein Sieg für Gerechtigkeit und Menschenrechte. Rita Karasartova hatte sich zusammen mit anderen Aktivist*innen friedlich für die Wasserrechte ihrer Gemeinschaft und gegen ein umstrittenes Grenzabkommen eingesetzt - dafür war sie 2022 inhaftiert worden.

Amnesty hatte sich im Rahmen des Briefmarathons 2023 für Rita Karasartova eingesetzt. Nach ihrer Freilassung äußerte sie sich erleichtert gegenüber Amnesty International: 

"Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet. Wir sind vor Überraschung in Tränen ausgebrochen". 

Das Bild zeigt einen Mann, der die Augen geschlossen hat, grinst und zwei Frauen umarmt.

Guatemala: Freispruch für Bernardo Caal Xol!

Der Menschenrechtsverteidiger wurde 2022 nach vier Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen. Er war zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil er sich für die Rechte der indigenen Maya Q’eqchi’ einsetzt. Für seine Freilassung engagierten sich Hunderttausende Menschen beim Briefmarathon 2021.

 

Amnesty International gab mir die Hoffnung auf Freiheit. Ich bin jetzt bei meiner Familie. Meine Mutter hat vor Glück geweint, als sie erfahren hat, dass ich frei bin. Ich bedanke mich bei allen, die meine Briefe weiterverbreitet und geteilt haben.

Das Bild zeigt einen jungen Mann in einem Büro, der lacht und die Faust hebt

Südsudan: Magai Matiop Ngong wurde freigelassen!

Der Einsatz für Menschenrechte zeigt Wirkung, auch wenn es manchmal ein wenig länger dauert. Das sehen wir am Fall Magai Matiop Ngong. Magai wurde 2017 im Alter von 15 Jahren zum Tode verurteilt. Der Sekundarschüler verbrachte zwei Jahre und acht Monate im Todestrakt, nachdem er eines Mordes angeklagt wurde.

Im März 2022 wurde Magai schließlich aus dem Gefängnis entlassen. Weltweit wurden beim Briefmarathon 2019 700.000 Briefe und Unterschriften für die Freilassung von Magai gesammelt. Der Druck auf die Regierung war erfolgreich!

Yasaman Aryani schaut aufmerksam in die Kamera

Iran: Frauenrechtlerin Yasaman Aryani ist frei!

Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi protestierten 2019 für die Rechte der Frauen im Iran. Ein iranisches Gericht verurteilte sie daraufhin zu langjährigen Haftstrafen. Am Mittwoch, den 15. Februar 2023, wurden die Frauenrechtlerinnen endlich freigelassen.
Amnesty International hatte sich unter anderem mit dem Briefmarathon 2019 für ihre Freilassung eingesetzt.

Das Bild zeigt neun Menschen, die Briefe in der Hand halten und vor einem großen Haufen an Briefen auf dem Boden stehen.

Simbabwe: Freispruch für Cecillia Chimbiri and Joanna Mamombe

Die beiden Oppositionspolitiker*innen aus Zimbabwe, wurden am 13. Mai 2020 verhaftet und entführt, nachdem sie gegen Versäumnisse der Regierung während der Covid 19-Pandemie protestiert hatten. Ihnen wurde vorgeworfen, dass sie die Entführung erfunden haben. Daraufhin wurden sie wegen der vermeintlichen Falschaussage verurteilt. Am 4. Juli 2023 hat der Oberste Gerichtshof beide jedoch freigesprochen.
Allein im Rahmen des Briefmarathons an Schulen 2022 haben Jugendlichen allein in Deutschland knapp 24.000 Appell- und Solidaritätsbriefe für die Politiker*innen aus Zimbabwe geschrieben. Insgesamt setzten sich über 500.000 Menschen weltweit für sie ein, um die Unzulässigkeit des politisch motivierten Prozesses öffentlich zu machen.

Das Foto zeigt einen jungen Mann, der mit anderen Menschen am Tisch sitzt, von denen man nur die Hinterköpfe sehen kann. Vor ihnen liegen gelbe Amnesty-Zettel und Umschläge.

Hunderttausende Briefe aus aller Welt bewirken viel. Hier findest du weitere Erfolge des Briefmarathons aus den vergangenen Jahren. 

Der Briefmarathon wirkt: Die Geschichte von Moses Akatugba im Video

Moses Akatugba ist 2005 im Alter von 16 Jahren in Nigeria festgenommen, gefoltert und zum Tode verurteilt worden – nur weil er angeblich Mobiltelefone gestohlen hatte. 2015 kam Moses nach zehn Jahren im Todestrakt endlich frei. Seine Videobotschaft:

Video-Datei