Aus der Haft entlassen

Amnesty International

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Der gewaltlose politische Gefangene und ehemalige Vorsitzende der Lehrergewerkschaft Bahrain Teachers’ Association Mahdi 'Issa Mahdi Abu Dheeb ist nach Ableisten seiner fünfjährigen Haftstrafe freigelassen worden.

Sachlage

Mahdi 'Issa Mahdi Abu Dheeb, der ehemalige Vorsitzende der Lehrergewerkschaft Bahrain Teachers’ Association (BTA), ist am 4. April nach Ableisten seiner fünfjährigen Haftstrafe aus dem Jaw-Gefängnis im Südosten Bahrains entlassen worden.

Er war gemeinsam mit seiner BTA-Stellvertreterin Jalila al-Salman in einem grob unfairen Verfahren von einem Militärgericht wegen der Teilnahme an und des Anführens von regierungskritischen Protesten im Februar 2011 verurteilt worden. Jalila al-Salman wurde zu sechs Monaten Haft verurteilt und ist nach fünfeinhalb Monaten bereits aus dem Gefängnis entlassen worden.

Nach seiner Festnahme im April 2011 wurde Mahdi 'Issa Mahdi Abu Dheeb 64 Tage lang in Einzelhaft festgehalten. Er gibt an, in dieser Zeit gefoltert worden zu sein. Unter anderem habe man ihm auf den Kopf, den Rücken und die Beine geschlagen und ihn gezwungen, über lange Zeiträume hinweg zu stehen. Während seines Rechtsmittelverfahrens im April 2012 legte er detailliert dar, wie man ihn gefoltert hatte, und nannte die Namen der Beamt_innen, die an seiner Folter beteiligt waren. In der Folge leitete die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung zu seiner Folter ein. Die Sonderermittlungseinheit, die für die Untersuchung von Vorwürfen über Folter und anderweitige Misshandlung zuständig ist, hat auch fünf Jahre nach der mutmaßlichen Folter von Mahdi 'Issa Mahdi Abu Dheeb die Untersuchungen zu seinem Fall noch immer nicht abgeschlossen. Mahdi 'Issa Mahdi Abu Dheeb ist bisher nicht von der Sonderermittlungseinheit in Bezug auf die Untersuchung kontaktiert worden, und die Beamt_innen, die ihn gefoltert haben sollen, wurden noch nicht vor Gericht gestellt.

Mahdi 'Issa Mahdi Abu Dheeb hat Amnesty International mitgeteilt, dass er sich bei den vielen Menschen bedanken möchte, die versucht haben, ihm während seiner Inhaftierung zu helfen. "Ich möchte euch meinen Dank und meine Wertschätzung für eure Bemühungen aussprechen, die dazu beigetragen haben, meinen Fall all die Zeit im Fokus zu halten, was für mich und meine Familie sehr wichtig war. Meine Familie hatte das Gefühl, dass die Welt uns nicht vergessen hat."

Es sind keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.