Pressemitteilung 19. Dezember 2013

Briefmarathon 2013: Bereits fast 1,5 Millionen Briefe für akut verfolgte Menschen gezählt

Amnesty Briefmarathon mit weltweiten Aktionen für bedrohte Menschen / Allein in Deutschland mehr als 70.000 Emails verschickt

BERLIN, 19.12.2013 - Hunderttausende Menschen haben sich weltweit mit fast 1,5 Million Briefen und E-Mails für Menschen in akuter Gefahr eingesetzt. Das ist nach ersten Zählungen das erfolgreiche Zwischenergebnis des Amnesty-Briefmarathons 2013. "Der Amnesty-Briefmarathon erinnert Regierungen daran, dass sie nicht einfach unschuldige Menschen von der Öffentlichkeit unbemerkt inhaftieren können", sagt Barbara Hohl, Kampagnenkoordinatorin des Briefmarathons in Deutschland. "Regierungsstellen können einzelne Briefe ignorieren, aber Hunderttausende nicht."

Seit 2001 startet die internationale Menschenrechtsbewegung jedes Jahr um den Tag der Menschenrechte den weltweiten Aufruf zum Amnesty-Briefmarathon. Im vergangenen Jahr unterstützte Amnesty unter anderem die sudanesische Jugendbewegung "Girifna", die gewaltfrei gegen die Regierung im Sudan protestiert. Mit Briefen an den Präsidenten konnte Amnesty erreichen, dass die Behörden vorsichtiger mit den Mitgliedern umgehen.

In Deutschland wurden allein über die Aktions-Website mehr als 70.000 Appelle verschickt. Die Briefe auf Papier werden derzeit noch ausgezählt. "Wer meint, Briefeschreiben war gestern, täuscht sich. Durch die neuen Medien können die Menschen besser erreicht und schneller aktiv werden", sagt Barbara Hohl. In über 70 deutschen Städten und Gemeinden fanden in den vergangenen Tagen Veranstaltungen und Aktionen statt. Im Mittelpunkt standen dieses Jahr Fälle aus Nigeria, Russland, Mexiko, Tunesien und Myanmar. Besondere Aufmerksamkeit bekam der Fall von drei Demonstranten vom Moskauer Bolotnaja-Platz. Sie wurden 2012 bei einer friedlichen Demonstration gegen die Amtseinführung von Wladimir Putin verhaftet und sitzen teilweise seit über einem Jahr in Untersuchungshaft. "Die vielen, vielen Briefe machen nicht nur Druck auf Regierungen, sondern zeigen zugleich den Betroffenen und ihren Familien, dass sie nicht alleine sind", so Barbara Hohl.

Weltweit fanden hunderte Aktionen statt. Amnesty Brasilien sammelte Unterschriften am Strand, in Frankreich wurden Botschaftsgebäude der verantwortlichen Staaten mit den Portraits der Fälle beleuchtet. Aktivisten in Chile machten mit einer Fahrradtour durch die Hauptstadt auf den Briefmarathon aufmerksam. "Menschenrechte sind universell und ihr Schutz geht jeden von uns an. Der Briefmarathon zeigt einmal mehr: Dein Brief kann Leben retten", bilanziert Barbara Hohl.

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