Gewaltloser politischer Gefangener frei

Ergebnis dieser Urgent Action

Ángel Amílcar Colón Quevado, ein gewaltloser politischer Gefangener und Folteropfer, ist aus dem Tepic-Gefängnis im mexikanischen Bundesstaat Nayarit entlassen worden. Er hatte dort über fünf Jahre in Untersuchungshaft verbracht. Amnesty International ist der Ansicht, dass er gefoltert, strafrechtlich verfolgt und inhaftiert wurde, weil er ein Migrant ohne regulären Aufenthaltsstatus war und er aufgrund seiner ethnischen Herkunft Zielscheibe rassistisch motivierter Diskriminierung wurde.

Endlich frei: Alle Anklagen gegen Ángel Colón werden fallengelassen

Endlich frei: Alle Anklagen gegen Ángel Colón werden fallengelassen

Ángel Amílcar Colón Quevado, ein gewaltloser politischer Gefangener und Folteropfer, ist aus dem Tepic-Gefängnis im mexikanischen Bundesstaat Nayarit entlassen worden. Er hatte dort über fünf Jahre in Untersuchungshaft verbracht. Amnesty International ist der Ansicht, dass er gefoltert, strafrechtlich verfolgt und inhaftiert wurde, weil er ein Migrant ohne regulären Aufenthaltsstatus war und er aufgrund seiner ethnischen Herkunft Zielscheibe rassistisch motivierter Diskriminierung wurde.

Sachlage

Ángel Amílcar Colón Quevedo wurde am 15. Oktober aus dem Gefängnis Nummer 4 in Tepic im Westen Mexikos freigelassen. Der Generalstaatsanwalt (Procuraduría General de la República – PGR) stimmte zu, alle Anklagen gegen Ángel Colón fallen zu lassen, woraufhin dieser bedingungslos freikam.

Ángel Colón ist ein afro-honduranischer Migrant und Angehöriger der Garífuna. Er wurde am 9. März 2009 auf seiner Reise von Honduras in die USA von der Polizei der Grenzstadt Tijuana im nördlichen Mexiko festgenommen. Daraufhin wurde er von Angehörigen der Polizei und des Militärs gefoltert und anderweitig misshandelt: Er wurde geschlagen, beinahe erstickt, bedroht und rassistisch beschimpft. Zudem zwang man ihn, eine Erklärung für den Generalstaatsanwalt zu unterzeichnen, auf deren Grundlage ihm Straftaten in Verbindung mit dem organisierten Verbrechen zur Last gelegt wurden. Als Ángel Colón einem Richter vorgeführt wurde, zog er die Erklärung zurück und berichtete den Behörden von der Folter.

Obwohl die Generalstaatsanwaltschaft 2009 den Foltervorwurf Ángel Colóns aufnahm, wurden keine Ermittlungen eingeleitet. Offizielle gerichtsmedizinische Untersuchungen, die gemäß nationalen und internationalen Menschenrechtsstandards obligatorisch sind, wurden 2013 eingeleitet, jedoch nie zu Ende geführt. Amnesty International fordert weiterhin eine unverzügliche, unabhängige Untersuchung der von Ángel Colón erhobenen Folter- und Misshandlungsvorwürfe. Die Verantwortlichen müssen vor Gericht gestellt werden, und Ángel Colón muss Zugang zu wirksamen Rechtsmitteln sowie eine angemessene Entschädigung erhalten.

Im September 2014 besuchten Delegierte von Amnesty International Ángel Colón im Gefängnis und zeigten ihm über 2000 Solidaritätsschreiben. Er dankte der Organisation und ihren Mitgliedern für ihre Unterstützung.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich. Amnesty International wird den Fall weiter beobachten. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.