Familie erneut von Polizei schikaniert

Amnesty Peru

Amnesty Peru

Máxima Acuña und ihre Familie sind erneut von der Polizei eingeschüchtert und drangsaliert worden. Die Kleinbauernfamilie steht wegen der Eigentümerschaft des von ihr bewohnten Grundstücks im Norden von Peru mit einem Bergbauunternehmen im Rechtsstreit. Die Familie geht davon aus, dass die Drangsalierung und Einschüchterung durch die Polizei darauf abzielt, sie von ihrem Land zu vertreiben.

Appell an

POLIZEICHEF
Gral. Jorge Flores Goicochea
Director General de la PNP
Av. Canaval y Moreyra cdra. 6
Plaza 30 de agosto
San Isidro
Lima
PERU
(Anrede: Sr. General / Dear General / Sehr geehrter Herr General)
Fax: (00 511) 225 40 16
E-Mail: dirgen@pnp.gob.pe oder secretariageneralpnp@hotmail.com

INNENMINISTER
Gral. EP (r) Daniel Belizario Urresti Elera
Ministerio del Interior
Plaza 30 de Agosto s/n Urb. Corpac
San Isidro
Lima
PERU
(Anrede: Sr. Ministro / Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 511) 225 9920
E-Mail: desmin@mininter.gob.pe

Sende eine Kopie an

MENSCHENRECHTSORGANISATION
GRUFIDES
Jr. José Galvez 430 – A
Barrio San Pedro
Cajamarca
PERU
E-Mail: info@grufides.org

BOTSCHAFT DER REPUBLIK PERU
S. E. Herrn José Antonio Meier Espinosa
Mohrenstr. 42
10117 Berlin
Fax: 030-2064 1077
E-Mail: info@embaperu.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 18. März 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

FAXE, E-MAILS ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich möchte Sie daran erinnern, dass es Aufgabe der Polizei ist, Máxima Acuña und ihre Familie gemäß ihren Wünschen vor Gewalt und Einschüchterung zu schützen, und dass die Polizei ihre Menschenrechte uneingeschränkt respektieren muss. Hierzu zählt auch das Recht der Familie auf das Grundstück, auf dem sie lebt.

  • Bitte leiten Sie umgehend eine gründliche und unparteiische Untersuchung des mutmaßlichen Abrisses des Anbaus ein, den Maxima Acuña und ihre Familie derzeit an ihrem Haus errichten, und untersuchen Sie auch alle weiteren Vorfälle von Drangsalierung und Einschüchterung durch die Polizei. Ziehen Sie bitte unbedingt alle Verantwortlichen zur Rechenschaft.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Reminding the authorities that the police must protect Máxima Acuña and her family from violence and intimidation according to their wishes and must respect their human rights at all times, including their right to the plot of land where they live.

  • Urging them to order a thorough and impartial investigation into the reported demolition of Máxima Acuña’s house extension, other acts of harassment and intimidation and bring those responsible to justice.

Sachlage

Am 3. Februar teilte der Rechtsbeistand von Máxima Acuña der Presse mit, dass mindestens 200 Polizist_innen auf dem Grundstück ihrer Familie erschienen seien und einen neu begonnenen Anbau abgerissen haben. Máxima Acuña gab an, dass der Anbau nötig sei, um das Haus der Familie gegen die Witterungsverhältnisse zu schützen.

Máxima Acuña und ihre Familie – Kleinbauern, die für den Eigenbedarf anbauen – stehen mit dem Bergbauunternehmen Minera Yanacocha wegen der Eigentümerschaft des von ihnen bewohnten Grundstücks in Tragadero Grande im Bezirk Sorochuco in der Region Cajamarca in einem Rechtsstreit. Sowohl das Bergbauunternehmen als auch die Familie von Máxima Acuña machen geltend, Eigentümer des Grundstücks zu sein. Am 17. Dezember 2014 entschied ein Gericht in Cajamarca, dass sich die Familie nicht der illegalen Besetzung des Grundstücks schuldig gemacht habe. Das Bergbauunternehmen ist jedoch gegenteiliger Ansicht und hat Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt.

Am 20. Januar 2015 berichteten Máxima Acuña und ihre Familie, bei sich zuhause von Polizist_innen schikaniert und eingeschüchtert worden zu sein. Wenige Tage später teilte ihr Rechtsbeistand Amnesty International mit, dass über 15 Polizist_innen sowie private Sicherheitsleute auf ihrem Grundstück erschienen waren und Fotos von dem Haus der Familie gemacht haben. Als die Familie die Polizist_innen zur Rede stellte, gaben diese keinerlei Auskunft und legten auch keine Berechtigung für ihr Handeln vor.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Über die Jahre hinweg haben Máxima Acuña und ihre Familie von wiederholten Schikanen und Angriffen durch die Polizei berichtet. Die Familie ist der Ansicht, dass sie so von ihrem Grundstück vertrieben werden soll. Am 30. Januar 2014 erhielt Máxima Acuña einen Anruf. Eine männliche Stimme forderte sie auf, ihr Grundstück zu verlassen, ansonsten werde sie sterben (sal de tu propiedad, si no vas a morir). Kurz nach dem Anruf kamen zwei Polizeibeamte auf Máxima Acuña zu und sagten ihr, sie solle aufhören, das Land zu bestellen, da es ihr nicht gehöre. Als sie und ihre Tochter nach Hause kamen, betraten zwei Polizeibeamte, einer von ihnen bewaffnet, ihr Haus und wiederholten die Aufforderung, das Land nicht mehr zu bestellen und von dort zu verschwinden. Die Beamten gingen erst, als Máxima Acuña telefonisch um Hilfe rief, kamen allerdings am 4. Februar 2014 zurück, um sie erneut einzuschüchtern.