Verbleib unbekannt

Ergebnis dieser Urgent Action

Der geschäftsführende Direktor des gambischen Radiosenders Teranga FM, Alagie Abdoulaye Ceesay, wurde am 13. Juli freigelassen.

Amnesty International

Amnesty International

Der geschäftsführende Direktor des gambischen Radiosenders Teranga FM, Alagie Abdoulaye Ceesay, wurde am 2. Juli von zwei Männern verschleppt. Über seinen Verbleib ist nichts bekannt.

Appell an

JUSTIZMINISTERIN UND GENERALSTAATSANWÄLTIN
Ms. Mama Fatima Singhateh
Ministry of Justice and Attorney General Chambers
Marina Parade
Banjul
GAMBIA
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrte Frau Ministerin)
E-Mail: info@moj.gov.gm

LEITER DER POLIZEISTATION OLD YUNDUM
Chief Officer
Old Yundum Police Station
Yundum West Coast Division
GAMBIA
(Anrede: Dear Police Chief Officer / Sehr geehrter Herr Polizeidirektor)

MINISTER FÜR INFORMATION UND KOMMUNIKATIONSINFRASTRUKTUR
Mr. Sheriff Bojang
Ministry of Information and Communication Infrastructure
Grts Buildung, MDI Roas, Kanifing,
GAMBIA
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 220) 437 8029
E-Mail: info@moici.gov.gm

Sende eine Kopie an

BOTSCHAFT DER REPUBLIK GAMBIA
I.E. Frau Teneng Mba Jaiteh
126, Avenue Franklin D. Roosevelt
1050 Brüssel
BELGIEN
Fax: (00 32) 224 126 803
E-Mail: info@gambiaembassybrussels.be

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 21. August 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.

Sachlage

Alagie Abdoulaye Ceesay ist geschäftsführender Direktor des unabhängigen gambischen Radiosenders Teranga FM, der in der Vergangenheit wiederholt wegen der Ausstrahlung kritischer Diskussionen zur gambischen Politik ins Visier genommen wurde. Er befand sich am 2. Juli in seinem Haus in der West Coast Region, um mit seiner Familie nach Sonnenuntergang das Ramadan-Fasten zu brechen, als ein Freund der Familie vorbeikam, um ihm mitzuteilen, dass zwei Männer im Büro von Teranga FM nach ihm gefragt hätten. Der Freund begleitete Alagie Abdoulaye Ceesay zu dem unweit seines Hauses liegenden Büro. Die beiden Männer, die vor dem Bürogebäude warteten, wollten Alagie Abdoulaye Ceesay allein sprechen. Nach einer kurzen Diskussion wurde er zu einem schwarzen Mitsubishi Pajero mit getönten Scheiben und ohne Kennzeichen geleitet und weggebracht.

Als der Bruder von Alagie Abdoulaye Ceesay ein paar Minuten später beim Radiosender eintraf und von dem Vorfall erfuhr, rief er Alagie Abdoulaye Ceesay an. Dieser ging ans Telefon, konnte seinem Bruder jedoch nur noch mitteilen, dass er sich mit der gambischen Gewerkschaft für Medienschaffende (Gambia Press Union - GPU) in Verbindung setzen solle, bevor das Gespräch abbrach. Seither fehlt von Alagie Abdoulaye Ceesay jede Spur.

Am nächsten Tag gegen 13 Uhr meldeten Angehörige der GPU zusammen mit dem Bruder von Alagie Abdoulaye Ceesay den Vorfall bei der Polizeistation von Old Yudum. Etwas später an diesem Tag wandte sich ein Cousin von Alagie Abdoulaye Ceesay an den gambischen Geheimdienst NIA in Banjul, um herauszufinden, wohin man ihn gebracht hatte. Obwohl die beiden Männer, die ihn mitgenommen hatten, Zivilkleidung trugen, schienen sie dem NIA anzugehören. Angehörige des Geheimdienstes leugneten jedoch jede Beteiligung an der Entführung von Alagie Abdoulaye Ceesay.

Amnesty International ist besorgt um die Sicherheit von Alagie Abdoulaye Ceesay. Journalist_innen, Menschenrechtsverteidiger_innen und Angehörige der Opposition in Gambia sind mit schweren Einschränkungen ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung konfrontiert und werden immer wieder Opfer des Verschwindenlassens und anderer Formen von Einschüchterung und Drangsalierung.

[SCHREIBEN SIE BITTE ]

FAXE, E-MAILS ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Bitte sorgen Sie umgehend dafür, dass eine umfassende und unparteiische Untersuchung zu der Entführung von Alagie Abdoulaye Ceesay durchgeführt wird und tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um seinen Verbleib festzustellen.

  • Falls er sich in Gewahrsam befinden sollte, geben Sie bitte unverzüglich seinen Aufenthaltsort bekannt und stellen Sie ihn in Übereinstimmung mit internationalen Menschenrechtsnormen umgehend wegen einer als Straftat anerkannten Handlung vor Gericht oder lassen Sie ihn frei.

  • Ich fordere Sie auf, dafür zu sorgen, dass Journalist_innen, Menschenrechtsverteidiger_innen und Aktivist_innen ihrer Arbeit ohne Angst vor Vergeltung, Drohungen, Einschüchterungen und Behinderungen nachgehen können.

[APPELLE AN]

JUSTIZMINISTERIN UND GENERALSTAATSANWÄLTIN
Ms. Mama Fatima Singhateh
Ministry of Justice and Attorney General Chambers
Marina Parade
Banjul
GAMBIA
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrte Frau Ministerin)
E-Mail: info@moj.gov.gm

LEITER DER POLIZEISTATION OLD YUNDUM
Chief Officer
Old Yundum Police Station
Yundum West Coast Division
GAMBIA
(Anrede: Dear Police Chief Officer / Sehr geehrter Herr Polizeidirektor)

MINISTER FÜR INFORMATION UND KOMMUNIKATIONSINFRASTRUKTUR
Mr. Sheriff Bojang
Ministry of Information and Communication Infrastructure
Grts Buildung, MDI Roas, Kanifing,
GAMBIA
(Anrede: Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 220) 437 8029
E-Mail: info@moici.gov.gm

KOPIEN AN
BOTSCHAFT DER REPUBLIK GAMBIA
I.E. Frau Teneng Mba Jaiteh
126, Avenue Franklin D. Roosevelt
1050 Brüssel
BELGIEN
Fax: (00 32) 224 126 803
E-Mail: info@gambiaembassybrussels.be

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 21. August 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Journalist_innen, Menschenrechtsverteidiger_innen und tatsächliche oder mutmaßliche Oppositionelle in Gambia drohen Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Festnahmen, Inhaftierungen und sogar Verschwindenlassen.

Im Dezember 2004 wurde Deyda Hydara, der ehemalige Vorsitzende der GPU und Redakteur bei der Zeitung The Point, erschossen. Er befand sich zur Tatzeit in seinem Auto auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Am Tag seines Todes feierte The Point ihr 13-jähriges Bestehen. Drei Tage zuvor war ein umstrittenes Mediengesetz verabschiedet worden, gegen das sich Deyda Hydara vehement ausgesprochen hatte. Es sind bisher weder Untersuchungen durchgeführt noch die Verantwortlichen vor Gericht gestellt worden.

Im Juli 2006 wurde der Journalist Ebrima Manneh Opfer des Verschwindenlassens. Sein Verbleib ist noch immer unbekannt. 2008 erklärte das Gericht der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS die Inhaftierung von Ebrima Manneh für rechtswidrig und forderte die gambische Regierung auf, den Journalisten freizulassen und finanziell zu entschädigen. Das Urteil des ECOWAS-Gerichts wurde jedoch bis heute nicht umgesetzt.