Gefangener schwer krank

Mit einer Ausnahme wurden alle Protestierenden, die man Ende Januar im Zusammenhang mit den Demonstrationen in Khartum festgenommen hatte, freigelassen. Adil Ibrahim Karar wird als einziger weiterhin in Haft gehalten. Er leidet an starkem Asthma und hat Rückenbeschwerden.

Appell an

JUSTIZMINISTER
Mr Mohammed Bushara Dousa
Ministry of Justice, PO Box 302
Al Nil Avenue, Khartoum, SUDAN
(korrekte Anrede: Your Excellency/ Exzellenz)
Fax: (00 249) 183 764 168

INNENMINISTER
Mr Ibrahim Mohamed Hamed
Ministry of Interior
PO Box 873, Khartoum
SUDAN
(korrekte Anrede: Your Excellency/ Exzellenz)

Sende eine Kopie an

PRÄSIDENT
HE Omar Hassan Ahmed Al Bashir
Office of the President
People’s Palace, PO Box 281
Khartoum, SUDAN
(korrekte Anrede: Your Excellency/ Exzellenz)
Fax: (00 249) 183 782 541

BOTSCHAFT DER REPUBLIK SUDAN
S.E. Herrn Baha’aldin Hanafi Mansour Waheesh
Kurfürstendamm 151
10709 Berlin
Fax: 030-8940 9693
E-Mail: poststelle@botschaft-sudan.homepage.t-online.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 24. Juni 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fordere Sie nachdrücklich auf, Adil Ibrahim Karar den uneingeschränkten Zugang zu seiner Familie, seinem Rechtsbeistand und der notwendigen medizinischen Versorgung zu ermöglichen.

  • Ich bitte Sie eindringlich, Adil Ibrahim Karar freizulassen, sofern er nicht einer erkennbaren Straftat angeklagt werden kann.

  • Ich appelliere an Sie, umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung aller Vorwürfe über Folter und andere schwere Menschenrechtsverletzungen einzuleiten.

  • Tragen Sie bitte in Absprache mit der Ehefrau und den beiden Kindern von Adil Ibrahim Karar Sorge dafür, dass ihre Sicherheit nicht gefährdet wird und sie keinen Einschüchterungsversuchen ausgesetzt werden.

  • Stellen Sie bitte sofort die Schikanen und Einschüchterungsversuche gegen MenschenrechtsverteidigerInnen im Sudan ein und respektieren Sie deren Rechte auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Calling on the authorities to grant Adil Ibrahim Karar immediate access to his family, lawyers and to any medical treatment he might require;

  • Calling on the authorities to release Adil Ibrahim Karar or charge him with recognizably criminal offences;

  • Calling on the authorities to promptly and effectively investigate all allegations of torture and other serious human rights violations;

  • Calling on the authorities to ensure the safety of Adil Ibrahim Karar’s wife and their two children, in accordance with their wishes, and protect them from any intimidation;

  • Calling on the Sudanese government to immediately stop the harassment and intimidation of human rights activists in Sudan and to respect their right to freedom of expression and peaceful assembly;

Sachlage

Zwischen dem 30. Januar und dem 21. März kam es zu einer Welle von Protesten in Khartum, Omdurman und weiteren umliegenden Städten im Nordsudan. Mehr als 70 Menschen wurden festgenommen, einige ließ man bereits innerhalb weniger Stunden frei, mehrere Dutzend Personen wurden jedoch wochenlang in Einrichtungen des Staatssicherheitsdienstes (NISS) in Bahri im Norden Khartums in Gewahrsam gehalten. Dort wurden sie Berichten zufolge von Angehörigen des NISS gefoltert und misshandelt. Adil Ibrahim Karar ist der einzige, der nach Kenntnis von Amnesty International nach wie vor inhaftiert ist.

Am 31. Januar nahmen Angehörige des NISS Adil Ibrahim Karar unter dem Verdacht, er wolle an den Demonstrationen teilnehmen, in einer Buchhandlung in Omdurman fest. Es liegt keine Anklage wegen einer erkennbaren Straftat gegen ihn vor. Er befindet sich zur Zeit an einem unbekannten Ort in Khartum im Gewahrsam des NISS.

Adil Ibrahim Karar leidet an Asthma und hat Rückenbeschwerden. Berichten zufolge versagte man ihm den Zugang zu ärztlicher Behandlung und schmerzlindernden Medikamenten. Ihm drohen Folter und andere Misshandlungen.

Die Familie von Adil Ibrahim Karar appellierte an die sudanesischen Behörden ihn freizulassen, erhielt aber keinerlei Rückmeldung bezüglich einer Freilassung oder Anklage. Am 27. April wurden auch seine Frau und seine beiden acht und dreizehn Jahre alten Kinder durch den NISS für ein Verhör festgenommen und neun Stunden lang festgehalten. Seitdem sind sie Drohungen und Schikanen durch die Polizei ausgesetzt. Das Haus der Familie soll bereits zwei Mal durchsucht worden sein.

[EMPFOHLENE AKTIONEN]

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fordere Sie nachdrücklich auf, Adil Ibrahim Karar den uneingeschränkten Zugang zu seiner Familie, seinem Rechtsbeistand und der notwendigen medizinischen Versorgung zu ermöglichen.

  • Ich bitte Sie eindringlich, Adil Ibrahim Karar freizulassen, sofern er nicht einer erkennbaren Straftat angeklagt werden kann.

  • Ich appelliere an Sie, umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung aller Vorwürfe über Folter und andere schwere Menschenrechtsverletzungen einzuleiten.

  • Tragen Sie bitte in Absprache mit der Ehefrau und den beiden Kindern von Adil Ibrahim Karar Sorge dafür, dass ihre Sicherheit nicht gefährdet wird und sie keinen Einschüchterungsversuchen ausgesetzt werden.

  • Stellen Sie bitte sofort die Schikanen und Einschüchterungsversuche gegen MenschenrechtsverteidigerInnen im Sudan ein und respektieren Sie deren Rechte auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung.

[APPELLE AN]

JUSTIZMINISTER
Mr Mohammed Bushara Dousa
Ministry of Justice, PO Box 302
Al Nil Avenue, Khartoum, SUDAN
(korrekte Anrede: Your Excellency/ Exzellenz)
Fax: (00 249) 183 764 168

INNENMINISTER
Mr Ibrahim Mohamed Hamed
Ministry of Interior
PO Box 873, Khartoum
SUDAN
(korrekte Anrede: Your Excellency/ Exzellenz)

KOPIEN AN
PRÄSIDENT
HE Omar Hassan Ahmed Al Bashir
Office of the President
People’s Palace, PO Box 281
Khartoum, SUDAN
(korrekte Anrede: Your Excellency/ Exzellenz)
Fax: (00 249) 183 782 541

BOTSCHAFT DER REPUBLIK SUDAN
S.E. Herrn Baha’aldin Hanafi Mansour Waheesh
Kurfürstendamm 151
10709 Berlin
Fax: 030-8940 9693
E-Mail: poststelle@botschaft-sudan.homepage.t-online.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 24. Juni 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Am 30. Januar versammelten sich etwa 2.000 Menschen in Khartum zu einer friedlichen Demonstration. Berichten zufolge haben der Staatssicherheitsdienst (NISS) und die Bereitschaftspolizei bereits am 29. Januar damit begonnen, nach den VeranstalterInnen der Proteste zu suchen. Angehörige des NISS und bewaffnete BereitschaftspolizeibeamtInnen setzten Berichten zufolge Schlagstöcke und Tränengas ein, um Demonstration aufzulösen. Viele der Festgenommenen wurden verletzt. Es wird berichtet, dass der Student Mohamed Abdelrahman am 31. Januar im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag, nachdem er bei der Auflösung der Demonstration verletzt worden war.

Die Proteste im Nahen Osten und Nordafrika begannen vor mehreren Wochen in Tunesien und dehnten sich auf eine Reihe weiterer Länder aus. Angeregt durch diese Proteste kam es auch im Sudan zu Demonstrationen mit Forderungen nach Demokratie und einer Verbesserung der sozio-ökonomischen Lebensbedingungen.

Die Polizei und der Staatsicherheitsdienst NISS im Sudan nehmen häufig friedliche Demonstrierende fest und misshandeln sie, insbesondere wenn sie die Einhaltung ihrer Rechte fordern. Studierendenbewegungen und ihre Organisationen werden regelmäßig zur Zielscheibe des NISS. JournalistInnen werden schikaniert und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung auf verschiedene Weise eingeschränkt. Auch Zeitungen leiden unter wiederholten Zensurmaßnahmen.