Pressemitteilung Ägypten 19. Februar 2014

Die Begründung der Jury

Berlinale 2014: Amnesty International Filmpreis

BERLIN, 19.02.2014 - Die Jury des diesjährigen Amnesty International Filmpreises, die Schauspielerin Melika Foroutan, die Produzentin Regina Ziegler und Ines Wildhage von Amnesty International, begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

"Der Dokumentarfilm AL MIDAN zeigt die Entwicklung der Proteste auf dem Tahrir-Platz in Kairo zwischen 2011 und 2013. Die größte Stärke des Films sind seine drei Protagonisten: Ahmed, Khaled und Magdy kommen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten. Aber auf dem Tahrir-Platz verfolgen sie unabhängig von ihrer Herkunft ein gemeinsames Ziel: ein freies Ägypten. Der Film begleitet sie und das ägyptische Volk über drei Jahre und dokumentiert ihren Einsatz zwischen Euphorie und Frustration.

Neben der politischen Brisanz und der Menschlichkeit der Geschichten hat uns die Bildsprache überzeugt. Auch in den lebensbedrohlichen Situationen läuft die Kamera weiter. Ohne Partei zu ergreifen, findet sie kraftvolle Bilder, die Momente des Scheiterns, der Todesangst, der Hoffnung, der Frustration und vor allem des Mutes zeigen.

AL MIDAN ist einer der mutigsten Filme, die wir in den letzten Jahren gesehen haben. Wir waren tief beeindruckt vom Mut der Ägypter, der Protagonisten und des Filmteams. Dabei ist ein Film entstanden, der zurückschaut, um den Blick nach vorne zu öffnen.

AL MIDAN zeigt, dass der Einsatz und die Entschlossenheit der Ägypter nicht vergeblich war: Sie haben gelernt, gegen jedes System aufzustehen, das sie unterdrückt, und ihre Würde einzufordern."

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