Aktuell Myanmar 27. Februar 2009

Myanmar: 24 gewaltlose politische Gefangene in Freiheit

27. Februar 2009 - Die Militärregierung in Myanmar hat eine Amnestie für 6.313 Gefangene angekündigt. Unter den am Samstag, 21. Februar 2009 freigelassenen Gefangenen waren jedoch nur 24 gewaltlose politische Häftlinge.

Die Militärführung Myanmars muss ihre Versprechungen endlich wahr machen: "Noch immer befinden sich mehr als 2.100 gewaltlose politische Gefangene hinter Gittern, die meisten von ihnen unter unhaltbaren Haftbedingungen," sagt Donna Guest, stellvertretende Leiterin des Asien-Pazifik-Programms von Amnesty International. "Wir begrüßen die Entlassung der 24, aber die Regierung Myanmars muss auch alle anderen gewaltlosen politischen Gefangenen sofort und unverzüglich frei lassen."

Zu den Befreiten gehört Ma Khin Khin Leh, für die sich Amnesty seit 1999 einsetzt. Die Lehrerin wurde damals festgenommen und wegen "Anstiftung zur Unruhe" zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Ma Khin Khin Lehs Ehemann war Mitglied einer Studentenvereinigung und wurde gesucht, weil er eine friedliche Demonstration plante. Nachdem die Behörden ihn selbst nicht ausfindig machen konnten, nahmen sie kurzerhand seine Frau fest.

In Freiheit sind auch neun buddhistische Mönche, eine Nonne und Mitglieder der Oppositionspartei "National League for Democracy", darunter Dr. Zaw Myint Maung. Obwohl gewähltes Mitglied des Parlaments, wurde er 1990 verhaftet. Ein weiterer Entlassener war zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er einen Brief seines älteren Bruders erhalten hatte, der als Mitglied der Dissidentengruppe "88 Generation Students Group" im Gefängnis saß.

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