Morddrohungen

Ergebnis dieser Urgent Action

Die peruanischen Menschenrechtsverteidigerin Rosario Huayanca Zapata und der Geistliche José Manuel Miranda Azpiroz erhalten Schutz durch die Polizei. Zuvor hatte es eine Serie von Morddrohungen gegen sie gegeben. Die Eilaktion, die zu ihrem Fall gestartet wurde, könnte zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben.

Am 4. und 8. Oktober erhielten die Menschenrechtsverteidigerin Rosario Huayanca Zapata und der Geistliche José Manuel Miranda Azpiroz mehrere Morddrohungen. Die Polizei verweigert ihnen Schutzmaßnahmen. Ihr Leben könnte in Gefahr sein.

Appell an

INNENMINISTER
Ministro del Interior
Dr. Wilfredo Pedraza Sierra
Plaza 30 de Agosto s/n Urb. Corpac – San Isidro
Lima
PERU
(Anrede: Sr. Ministro / Dear Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 511) 225 9928 (Sagen Sie: "Fax")
E-Mail: dm@mininter.gob.pe

GENERALSTAATSANWALT
Fiscal de la Nación
Dr. José Antonio Peláez Bardales
Av. Abancay cdra. 5 s/n
Lima
PERU
(Anrede: Sr. Fiscal de la Nación / Dear Attorney General / Sehr geehrter Herr Staatsanwalt)
Fax: (00 511) 426 2800
E-Mail: ministeriopublico@mpfn.gob.pe

Sende eine Kopie an

ÖRTLICHE MENSCHENRECHTSORGANISATION
Coordinadora Nacional de Derechos Humanos
Calle Pezet y Monel 2467 (ex-Tupac Amaru), Lince,
Lima 14, PERU
Fax: (00 511) 419 1112

BOTSCHAFT DER REPUBLIK PERU
S.E. Herrn José Antonio Meier Espinosa
Mohrenstr. 42, 10117 Berlin
Fax: 030-2064 1077
E-Mail: info@embaperu.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 27. November 2012 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

FAXE, E-MAILS ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich möchte meine Sorge darüber zum Ausdruck bringen, dass Rosario Huayanca Zapata und José Manuel Miranda Azpiroz Morddrohungen erhalten haben, die in Zusammenhang mit ihrer Menschenrechtsarbeit zu stehen scheinen.

  • Ich fordere Sie auf, sicherzustellen, dass die Verantwortlichen für diese Drohungen vor Gericht gestellt werden. Sorgen Sie bitte zudem dafür, dass gemäß ihrer Wünsche angemessene Schutzmaßnahmen für Rosario Huayanca Zapata und José Manuel Miranda Azpiroz ergriffen werden.

  • Ich möchte Sie daran erinnern, dass MenschenrechtsverteidigerInnen gemäß der UN-Erklärung zum Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen das Recht haben, ihre Arbeit ohne ungerechtfertigte Einschränkungen oder Angst vor Vergeltungsmaßnahmen zu verrichten.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Expressing concern that Rosario Huayanca Zapata and Father José Manuel Miranda Azpiroz have received death threats and that the threats appear to be linked to their human rights work.

  • Urging the authorities to ensure that the perpetrators of these threats are brought to justice and that Rosario Huayanca Zapata and Father José Manuel Miranda Azpiroz receive adequate protection in accordance with their wishes.

  • Reminding the authorities that human rights defenders have a right to carry out their activities without any unfair restrictions or fear of reprisals, as set out in the UN Declaration on Human Rights Defenders.

Sachlage

Am 4. Oktober erhielt der Bruder von Rosario Huayanca Zapata ein Anruf von einem Unbekannten, der nach der Menschenrechtlerin gefragt haben soll. Als der Anrufer erfuhr, dass sie woanders wohnt, sagte er: "Richte Rosario Huayanca Zapata aus, dass der Tod angerufen hat" ("Dígale a Rosario Hyuayanca Zapata que llamó la muerte") und legte auf.

Am selben Tag fand der Wachmann des Büros der Menschenrechtsorganisation Comité de Derechos Humanos (CODEH) in der peruanischen Provinz Ica einen Briefumschlag unter einer Sitzbank im Wartebereich. Der Umschlag war an Rosario Huayanca Zapata und den Geistlichen José Manuel Miranda Azpiroz adressiert. Es befanden sich darin vier Gewehrkugeln und folgende Nachricht: "Dies ist nur eine Warnung, die nächste Kugel trifft Dich und auch für den Pater: 30.000 USD oder du bist tot" ("Este es un aviso la prosima (sic) va al cuerpo, I (sic) también para el padre $30, mil (sic) ote (sic) mueres")

Am 8. Oktober gingen bei dem Bruder und anderen Verwandten von Rosario Huayanca Zapata weitere Anrufe ein. Einer der Anrufer, der die Menschenrechtlerin sprechen wollte, sagte: "Es ist ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt und man wird sie töten" ("su cabeza esta comprada y la van a matar").

Rosario Huayanca Zapata und José Manuel Miranda Azpiroz glauben, dass die Drohungen in Zusammenhang mit ihrem Einsatz für die Menschenrechtsorganisation CODEH stehen. Nachdem sie Anzeige bei der Polizei erstattet haben, scheint eine Untersuchung eingeleitet worden zu sein. Weil es ihnen nicht möglich war auszumachen, von wem die Drohungen stammen, weigerte sich die Polizei jedoch, Schutzmaßnahmen für die beiden zu ergreifen.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Amnesty International ist angesichts der Verstöße gegen MenschenrechtsverteidigerInnen besorgt. MenschenrechtlerInnen sind wichtige Akteure bei der Förderung von Menschenrechten für alle. Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen, auf unterschiedliche Weise und mit unterschiedlichen Mitteln, um Gerechtigkeit, Würde und Menschenrechte für alle durchzusetzen. Unabhängig davon, worauf der jeweilige Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt, gebührt ihnen allen die volle Anerkennung, Achtung und der Schutz ihrer Rechte. Es obliegt dem Staat, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sie gemäß der UN-Erklärung zum Schutz von MenschenrechtsverteidigerInnen aus dem Jahr 1998 zu schützen.