Inhaftierte Sahrauis beenden Hungerstreik
Stop Folter
© @ Amnesty International
Sieben inhaftierte Angehörige der ethnischen Gruppe der Sahraui haben ihren Hungerstreik beendet, nachdem die Behörden verbesserte Haftbedingungen zugesichert haben.
Sachlage
Sechs der sieben inhaftierten Sahrauis – Mohamed Baber, Abdelmoutaleb Sarir, Mahmoud El Haissan, Aaliayne El Moussaoui, Abdelkrim Bouchalga und Abdelfattah Dallal – haben ihren Hungerstreik am 22. September beendet, nachdem die Gefängnisbehörden in Laayoune zugesichert hatten, die Haftbedingungen zu verbessern. Zuvor hatten Familienangehörige der Häftlinge am 19. und 22. September mehrere Beschwerden wegen Folter und anderen Misshandlungen, einschließlich Prügel, eingelegt. Es ist nicht bekannt, dass die Behörden eine medizinische Untersuchung der Häftlinge oder eine Untersuchung der Foltervorwürfe angeordnet hätten.
Der siebte Häftling, Abdessalam Loumadi, wurde am 20. September in ein Gefängnis in Ait Melloul verlegt. Dieser Ort liegt 600 Kilometer von seiner in Laayoune ansässigen Familie entfernt. Er beendete den Hungerstreik am 25. September, nachdem die Gefängnisverwaltung zugesichert hatte, einen Antrag auf seine Verlegung in ein Gefängnis, das näher an seiner Heimat liegt, zu stellen.
Der Direktor des Gefängnisses in Laayoune hat Beschwerde gegen die sieben Häftlinge eingelegt, in der er behauptet, sie hätten Gefängniswärter_innen angegriffen. Diese Anschuldigung weisen die Häftlinge zurück.
Die Zelle, in der sich die Männer bis zu ihrem Hungerstreik befanden, war in einem schlechten Zustand und Teile der Decke waren eingestürzt. Die Gefängnisbehörde ließ verlauten, sie werde die Häftlinge in eine größere Zelle verlegen, Besucher_innen über unmittelbare Familienmitglieder hinaus zulassen, den Insassen erlauben sich zu bilden und ihnen medizinische Versorgung gewähren.
Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Amnesty International wird die Situation auch zukünftig beobachten und gegebenenfalls weitere Aktionen einleiten.