Nach Arbeitslager wieder in Freiheit

Die Falun-Gong-Praktizierenden Wang Xiuqing und ihre Tochter Qin Hailong sind am 13. April aus dem Lager für "Umerziehung durch Arbeit" Qianjin in der Stadt Harbin entlassen worden. Sie sind wieder zu Hause, stehen aber unter polizeilicher Überwachung.

Sachlage

Wang Xiuqing und ihre jüngste Tochter Qin Hailong aus Yichun sind am 13. April 2013 aus der Einrichtung für "Umerziehung durch Arbeit" Qianjin in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, entlassen worden. Sie hatten in dem Lager 18 Monate Haft vollständig abgeleistet. Während dieser Zeit wurden beide gefoltert und anderweitig misshandelt. Qin Hailong berichtete unter anderem, geschlagen und über rauen Boden geschleift worden zu sein. Die Lebensmittel, die sie bekam, waren von derart schlechter Qualität, dass ihre Gesundheit darunter litt und sie nach acht Monaten in der Einrichtung keine Menstruation mehr bekam.

Wang Xiuqing und ihre Tochter Qin Hailong waren festgenommen worden, als sie die Aufklärung des Todes von Qin Yueming, dem Ehemann von Wang Xiuqing forderten, der im Gefängnis von Jiamusi gestorben war. Die Behörden gaben einen Herzinfarkt als Todesursache an, seine Familie berichtete jedoch, der Leichnam habe zahlreiche Prellungen aufgewiesen. Im Bereich der Nase sei geronnenes Blut zu erkennen gewesen. Wang Xiuqing und ihre Töchter sagen, dass sie nach ihrer Freilassung ihren Kampf für die Gerechtigkeit fortsetzen werden.
Amnesty International wird die Situation von Wang Xiuqing und ihrer Familie weiterhin beobachten und wenn nötig zusätzliche Maßnahmen ergreifen.

Vielen Dank allen, die sich an dieser Eilaktion beteiligt haben. Weitere Appelle des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich.