Oppositionellem droht Todesstrafe

Ibrahim El Sheikh, der Vorsitzende einer sudanesischen Oppositionspartei, befindet sich seit dem 8. Juni in Haft. Sein Gesundheitszustand hat sich im Gefängnis verschlechtert. Nun ist er in Gefahr, zum Tode verurteilt zu werden.

Appell an

PRÄSIDENT
HE Omar Hassan Ahmad al-Bashir
Office of the President
People's Palace
PO Box 281
Khartoum
SUDAN
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)

JUSTIZMINISTER
Mohamed Bushara Dousa
Ministry of Justice
PO Box 302 Al Nil Avenue
Khartoum
SUDAN
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
E-Mail: moj@moj.gov.sd

Sende eine Kopie an

INNENMINISTER
Ibrahim Mahmoud Hamed
Ministry of Interior
PO Box 873
Khartoum
SUDAN
(Anrede : Your Excellency / Exzellenz)

BOTSCHAFT DER REPUBLIK SUDAN
S. E. Herrn Badreldin Abdalla Mohamed Ahmed A. Alla
Kurfürstendamm 151
10709 Berlin
Fax: 030-890 69 823
E-Mail: poststelle@botschaft-sudan.de oder sudaniberlin@hotmail.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 29. September 2014 keine Appelle mehr zu verschicken.

Sachlage

Ibrahim El Sheikh ist der Vorsitzende der oppositionellen Sudanesischen Kongresspartei (Sudanese Congress Party). Er wurde am 8. Juni 2014 festgenommen, nachdem er an einer öffentlichen Veranstaltung in Al Nuhud in West-Kordofan teilgenommen hatte. Dort hatte er Angriffe auf Zivilpersonen in dem Bundesstaat Süd-Kordofan und der Region Darfur durch Angehörige der Miliz Rapid Support Forces (RSF) verurteilt. Diese Miliz operiert in Abstimmung mit der Regierung. Ibrahim El Sheikh soll am Morgen des 8. Juni in seiner Wohnung in Al Nuhud von einer Gruppe Angehöriger der Sicherheitskräfte festgenommen worden sein. Gegen den Oppositionellen soll nun in sechs Punkten Anklage erhoben werden, darunter wegen Aufwiegelung und Handlungen gegen die verfassungsmäßige Ordnung. Sollte er dieser Anklage für schuldig befunden werden, droht ihm die Todesstrafe.

Berichten zufolge hat sich der Gesundheitszustand von Ibrahim El Sheikh in der Haft verschlechtert. Unter anderem leidet er an Beschwerden im Darmtrakt, die Blutungen verursachen. Am 10. August brachte man ihn ins Polizeikrankenhaus von Khartum. Nach einer Untersuchung kamen die Ärzt_innen dort zu dem Schluss, dass Ibrahim El Sheikh operiert werden muss. Amnesty International vorliegenden Informationen zufolge wollten die Mediziner_innen die Operation sofort durchführen, aber Ibrahim El Sheikh hatte noch einige Bedenken. Diese Bedenken wurden dann allerdings so ausgelegt, als verweigere er die Operation. Angehörige des sudanesischen Geheimdienstes NISS entschieden dann, ihn in ein Gefängnis in Al Fola in West-Kordofan zu bringen.

Amnesty International betrachtet Ibrahim El Sheikh als gewaltlosen politischen Gefangenen, der allein wegen der friedlichen Wahrnehmung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung in Haft gehalten wird. Die sudanesischen Behörden müssen ihn sofort freilassen und ihr Vorgehen beenden, Mitglieder der Opposition und politische Aktivist_innen willkürlich zu inhaftieren.

[BITTE SCHREIBEN SIE]

LUFTPOSTBRIEFE ODER E-MAILS MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Bitte sorgen Sie dafür, dass die Anklagen gegen Ibrahim El Sheikh fallengelassen werden und stellen Sie seine umgehende und bedingungslose Freilassung sicher, da er allein deshalb inhaftiert ist, weil er sein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen hat.

  • Stellen Sie bitte sicher, dass Ibrahim El Sheikh den dringend erforderlichen Zugang zu medizinischer Behandlung in Khartum erhält.

  • Ich bitte Sie außerdem eindringlich, ein Hinrichtungsmoratorium zu erlassen mit dem Ziel, die Todesstrafe abzuschaffen.

[APPELLE AN]

PRÄSIDENT
HE Omar Hassan Ahmad al-Bashir
Office of the President
People's Palace
PO Box 281
Khartoum
SUDAN
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)

JUSTIZMINISTER
Mohamed Bushara Dousa
Ministry of Justice
PO Box 302 Al Nil Avenue
Khartoum
SUDAN
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
E-Mail: moj@moj.gov.sd

KOPIEN AN
INNENMINISTER
Ibrahim Mahmoud Hamed
Ministry of Interior
PO Box 873
Khartoum
SUDAN
(Anrede : Your Excellency / Exzellenz)

BOTSCHAFT DER REPUBLIK SUDAN
S. E. Herrn Badreldin Abdalla Mohamed Ahmed A. Alla
Kurfürstendamm 151
10709 Berlin
Fax: 030-890 69 823
E-Mail: poststelle@botschaft-sudan.de oder sudaniberlin@hotmail.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 29. September 2014 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

Die Miliz Rapid Support Forces (RSF) wurde Ende 2013 gegründet und wird in den Bundesstaaten Süd-Kordofan und Blauer Nil und in der Region Darfur eingesetzt, wo bewaffnete Konflikte zwischen Regierungstruppen und Separatistengruppen herrschen. Ein großer Anteil der RSF-Soldat_innen gehörten früher den "Janjaweed"-Milizen an. RSF-Angehörige sind für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich, darunter rechtswidrige Tötungen, Vergewaltigungen und Anschläge auf zivilen Besitz.

In den auf die Festnahme von Ibrahim El Sheikh folgenden Tagen durchsuchten Angehörige der Behörden von Al Nuhud die Büros der Sudanese Congress Party und nahmen in der Stadt mindestens fünf studentische Mitglieder, einen Journalisten und einen weiteren Aktivisten fest. Ein weiteres führendes Mitglied einer Oppositionspartei, El Sadig El Mahdi, war am 17. Mai in Khartum festgenommen und wegen Untergrabung der Verfassung aufgrund von öffentlicher Kritik an der RSF unter Anklage gestellt worden. El Sadig El Mahdi ist Vorsitzender der National Umma Party und früherer Staatspräsident des Sudan. Er kam am 15. Juni wieder frei. Seine Tochter Meriam Al-Mahdi, die stellvertretende Vorsitzende der National Umma Party, wurde am 11. August festgenommen und befindet sich seitdem in Haft.