Drohende Hinrichtung

Teresa Lewis, eine Frau, deren "geistige Fähigkeiten an der Grenze zur Behinderung" liegen, soll am 23. September hingerichtet werden. Sie war schuldig gesprochen worden, als "Drahtzieherin" für die Ermordung ihres Ehemannes und ihres Schwiegersohnes verantwortlich zu sein. Die beiden Männer, welche die Tat ausgeführt hatten, wurden zu jeweils lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.

Appell an

GOUVERNEUR VON VIRGINIA
Governor Bob McDonnell
Office of the Governor
PO Box 1475
Richmond
Virginia 23218
USA
(korrekte Anrede: Dear Governor)
Fax: (00 1) 804 371-6351

Sende eine Kopie an

BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA
S.E. Herrn Philip D. Murphy
Pariser Platz 2
10117 Berlin
Fax: 030-83 05 10 50
E-Mail: über
http://germany.usembassy.de/email/feedback.htm

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle sofort, so dass sie noch vor dem 23. September 2010 eintreffen. Schreiben Sie in gutem Englisch oder auf Deutsch.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich möchte die Ermordung von Julian und Charles Lewis mit diesem Schreiben auf keinen Fall verharmlosen.

  • Die geistige Behinderung von Teresa Lewis ist nachgewiesen und das von ihren Rechtsanwält_innen im Berufungsverfahren vorgelegte Beweismaterial begründet Zweifel an den Ausführungen der Staatsanwaltschaft, die das Gericht weitgehend als den Tatsachen entsprechende Version des Verbrechens bewertete.

  • Auffällig ist, dass die beiden des Mordes überführten Männer lebenslange Freiheitsstrafen erhalten haben, und einer von ihnen inzwischen behauptet, Drahtzieher der Morde gewesen zu sein.

  • Ich fordere Sie daher auf, Teresa Lewis zu begnadigen und ihr Todesurteil umzuwandeln.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Explaining that you are not seeking to excuse the killing of Julian and Cahrles Lewis;

  • Noting the evidence of Teresa Lewis’s mental impariments, and that evidence raised by Teresa Lewis’s appeal lawyers casts doubt on the prosecution’s version of the crimes, which was largely accepted by the courts;

  • Noting that the two actual murderers received life sentences and noting evidence that one of them has since claimed to have been the mastermind behind the murderers;

  • Calling on the Governor to grant clemency and to commute Teresa Lewis’s death sentence.

Sachlage

In den frühen Morgenstunden des 30. Oktober 2002 wurden Julian Lewis und sein volljähriger Sohn Charles Lewis in der gemeinsamen Wohnung der beiden erschossen. Teresa Lewis bekannte sich als Tatbeteiligte des Mordes schuldig, was zur Folge hatte, dass sie sich vor einem Einzelrichter und nicht vor einem Schwurgericht verantworten musste. Die Staatsanwaltschaft machte geltend, Teresa Lewis habe die unmittelbar tatbeteiligten Matthew Shallenberger und Rodney Fuller mit Geschenken, Sex und dem Versprechen, das Geld aus der Lebensversicherung mit ihnen zu teilen, zu dem Verbrechen angestiftet. Der Richter stützte sich in seinem Urteil weitgehend auf die Darstellungen der Staatsanwaltschaft, sprach Teresa Lewis als "Drahtzieherin" der Morde schuldig und verhängte gegen sie die Todesstrafe. Die Staatsanwaltschaft stimmte dem Vorschlag zu, Rodney Fuller im Gegenzug für sein Schuldeingeständnis und seine Kooperation zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe zu verurteilen. Und der Richter erklärte, er könne nicht "guten Gewissens" gegen Matthew Shallenberger eine härtere Strafe verhängen als gegen Rodney Fuller.

Vor ihrem Schuldeingeständnis war Teresa Lewis von einem Psychologen untersucht worden, der einen Intelligenzquotienten von 72 ermittelt hatte, was darauf hindeutet, dass ihr geistiges Leistungsvermögen "an der Grenze zur geistigen Behinderung" liegt. Nach ihrer Verurteilung fanden weitere Untersuchungen statt, die zusätzliche Hinweise auf geistige Defizite erbrachten. Ein zweiter vom Staat bestellter Psychologe ermittelte bei Teresa Lewis einen Intelligenzquotienten von 70. Medizinische Sachverständige haben bei ihr eine "abhängige Persönlichkeitsstörung" diagnostiziert und festgestellt, dass sie vor der Tat regelmäßig bis hin zur Abhängigkeit Schmerzmittel eingenommen hat. Diese Erkenntnis begründet weitere Zweifel daran, dass Teresa Lewis als "Drahtzieherin" der Morde angesehen werden kann.

Der Intelligenzquotient von Matthew Shallenberger wurde mit 113, der von Rodney Fuller mit 68 gemessen. In einem Gespräch mit den Verteidiger_innen von Teresa Lewis hatte Matthew Shallenberger im Jahr 2004 erklärt, die Morde seien seine Idee gewesen. Er selbst habe "die ganze Sache gesteuert". Ein von der Verteidigung beauftragter Ermittler gab dagegen an, von Matthew Shallenberger erfahren zu haben, dass dieser "Teresa bei seinem Zusammentreffen mit ihr als wenig gescheit und leicht manipulierbar" wahrgenommen habe. Nach Aussage des Ermittlers hatte Matthew Shallenberger versichert, das Verbrechen begangen zu haben, um an das Geld aus der Lebensversicherung zu gelangen. Er sei davon ausgegangen, dass die beiden Männer eine solche Versicherung abgeschlossen hätten. "Matthew und Teresa", so der Ermittler, "haben niemals explizit über Geld und die Versicherung gesprochen oder darüber, dass Teresa ihn für den Mord bezahlt’". In einem Brief an einen Freund, der den Anwälten vorliegt, schrieb Matthew Shallenberger: "Geld war für mich der einzige Grund, warum ich mich auf Sex (mit Teresa Lewis) eingelassen habe... Ich wollte, dass sie sich in mich verliebt und mir das Geld aus der Lebensversicherung überlässt." In einer Aussage aus dem Jahr 2004 hatte Rodney Fuller erklärt: "Mir schien es so, als würde Frau Lewis jeden von Shallenberger geäußerten Wunsch erfüllen... Zweifellos war Shallenberger derjenige, der das Zepter in der Hand hielt, nicht Frau Lewis."

[EMPFOHLENE AKTIONEN]

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich möchte die Ermordung von Julian und Charles Lewis mit diesem Schreiben auf keinen Fall verharmlosen.

  • Die geistige Behinderung von Teresa Lewis ist nachgewiesen und das von ihren Rechtsanwält_innen im Berufungsverfahren vorgelegte Beweismaterial begründet Zweifel an den Ausführungen der Staatsanwaltschaft, die das Gericht weitgehend als den Tatsachen entsprechende Version des Verbrechens bewertete.

  • Auffällig ist, dass die beiden des Mordes überführten Männer lebenslange Freiheitsstrafen erhalten haben, und einer von ihnen inzwischen behauptet, Drahtzieher der Morde gewesen zu sein.

  • Ich fordere Sie daher auf, Teresa Lewis zu begnadigen und ihr Todesurteil umzuwandeln.

[APPELLE AN]

GOUVERNEUR VON VIRGINIA
Governor Bob McDonnell
Office of the Governor
PO Box 1475
Richmond
Virginia 23218
USA
(korrekte Anrede: Dear Governor)
Fax: (00 1) 804 371-6351

KOPIEN AN
BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA
S.E. Herrn Philip D. Murphy
Pariser Platz 2
10117 Berlin
Fax: 030-83 05 10 50
E-Mail: über
http://germany.usembassy.de/email/feedback.htm

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle sofort, so dass sie noch vor dem 23. September 2010 eintreffen. Schreiben Sie in gutem Englisch oder auf Deutsch.

PLEASE WRITE IMMEDIATELY

  • Explaining that you are not seeking to excuse the killing of Julian and Cahrles Lewis;

  • Noting the evidence of Teresa Lewis’s mental impariments, and that evidence raised by Teresa Lewis’s appeal lawyers casts doubt on the prosecution’s version of the crimes, which was largely accepted by the courts;

  • Noting that the two actual murderers received life sentences and noting evidence that one of them has since claimed to have been the mastermind behind the murderers;

  • Calling on the Governor to grant clemency and to commute Teresa Lewis’s death sentence.