Hinrichtung ausgesetzt

Ergebnis dieser Urgent Action

Am 19. August gewährte das Berufungsgericht von Texas Jeffery Lee Wood, der am 24. August hingerichtet werden sollte, einen Hinrichtungsaufschub. Er war 1998 zum Tode verurteilt worden, weil man ihm einen Mord vorwarf, der während eines Raubüberfalls auf einen Tankstellenladen im Jahr 1996 begangen wurde. Tatsächlich befand er sich zur Tatzeit jedoch in einem Fahrzeug vor dem Laden.

Grafik einer zerrissenen Kette

Am 19. August gewährte das Berufungsgericht von Texas Jeffery Lee Wood, der am 24. August hingerichtet werden sollte, einen Hinrichtungsaufschub. Er war 1998 zum Tode verurteilt worden, weil man ihm einen Mord vorwarf, der während eines Raubüberfalls auf einen Tankstellenladen im Jahr 1996 begangen wurde. Tatsächlich befand er sich zur Tatzeit jedoch in einem Fahrzeug vor dem Laden.

Sachlage

Kriss Keeran wurde am 2. Januar 1996 in dem Laden einer Texaco-Tankstelle in Kerrville erschossen. Der 20-jährige Daniel Reneau und der 21-jährige Jeffery Lee Wood, die zu dieser Zeit in einem Trailer in der Nähe des Tatorts lebten, wurden im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Es ist unbestritten, dass Daniel Reneau den Mord begangen hat, während Jeffery Wood vor dem Laden wartete. Daniel Reneau wurde 1997 vor Gericht gestellt und 2002 hingerichtet.

Ein Angeklagter kann in Texas nur dann zum Tode verurteilt werden, wenn die Geschworenen die "zukünftige Gefährlichkeit" als gegeben ansehen. Die Staatsanwaltschaft rief während des Strafzumessungsverfahrens Dr. James Grigson in den Zeugenstand, einen umstrittenen Psychiater, der "Dr. Death" genannt wurde, weil er regelmäßig in Todesstrafenverfahren in Texas aussagte, dass er der Überzeugung sei, der Angeklagte würde in Zukunft weitere Gewalttaten begehen. 1998 war er deswegen bereits aus der American Psychiatric Association ausgeschlossen worden. Die Staatsanwaltschaft stützte sich im Fall von Jeffery Lee Wood dennoch auf diese Aussage und informierte die Geschworenen nicht über den Ausschluss des Zeugen aus seiner Berufsvereinigung. In dem Rechtsmittel, das die Verteidiger_innen von Jeffery Lee Wood vor einem Gericht in Texas einlegten, gaben sie an, dass das Todesurteil eine Folge der falschen Zeugenaussage von Dr. Grigson sei. Zudem sei das Recht ihres Mandanten auf ein ordnungsgemäßes Verfahren verletzt worden, da sich das Urteil auf falsche wissenschaftliche Beweise stütze.

Am 19. August 2016 gewährte das Rechtsmittelgericht Jeffery Wood einen Hinrichtungsaufschub und verwies den Fall zurück an das Prozessgericht, um die Vorwürfe zu klären. Eine der Richter_innen des Rechtsmittelverfahrens, Elsa Alcala, sagte, sie hätte den Fall auch aufgrund anderer Aussagen der Rechtsbeistände zurückgewiesen. So seien beispielsweise Jeffery Lee Woods "Beteiligung an der Tat und seine moralische Schuld zu gering, um die Todesstrafe zu rechtfertigen. Außerdem sollte das System der Todesstrafe in Texas für verfassungswidrig erklärt werden, da es willkürlich" sei.

Es sind derzeit keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.