Arbeitsmigrantin wieder frei

Karte Saudi-Arabien

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Die philippinische Hausangestellte Ruth Cosrojas Gonzales ist am 29. September aus einem saudi-arabischen Gefängnis entlassen worden. Sie wurde am folgenden Tag auf die Philippinen ausgeflogen.

Sachlage

Ruth Cosrojas Gonzales wurde am 29. September aus dem Gefängnis al-Malaz in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad zum Flughafen gebracht. Am Morgen des 30. September flog sie auf die Philippinen zurück.

Die 31-jährige Mutter von drei Kindern war im Oktober 2013 in einem unfairen Gerichtsverfahren zu 300 Peitschenhieben und 18 Monaten Haft verurteilt worden. Man hatte sie für schuldig befunden, den Verkauf von Sex organisiert zu haben (quwada). Das Gerichtsverfahren fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, und sie hatte keinen Zugang zu einem angemessenen Rechtsbeistand.

Laut einer Quelle, der Details des Falls bekannt sind, verließ sich die Richterin auf einen Polizeibericht, in dem behauptet wurde, man habe Ruth Cosrojas Gonzales auf frischer Tat ertappt. Ruth Cosrojas Gonzales bestreitet nach wie vor alle Anklagen. Sie erklärte, dass sie selbst und drei Freundinnen im August 2013 von einem Philippiner an die Religionspolizei Mutawa’een übergeben worden seien. Dieser habe den Frauen zuvor Putzjobs angeboten, sie aber dann zur Polizei gebracht und ihnen vorgeworfen, Sexarbeiterinnen zu sein.

Ruth Cosrojas Gonzales hat 13 Monate der gegen sie verhängten Haftstrafe verbüßt und nach Angaben einer Freundin mindestens 150 der 300 Peitschenhiebe erhalten, zu denen sie verurteilt wurde.

Weitere Appelle des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die sich für Ruth Cosrojas eingesetzt haben.