Morddrohungen

MOVICE-Demonstration in Nordkolumbien, 2009.

MOVICE-Demonstration in Nordkolumbien, 2009.

Die paramilitärische Gruppe Aguilas Negras Nueva Generación hat Mitglieder mehrerer kolumbianischer Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschafter in Valle del Cauca in Westkolumbien mit dem Tod bedroht.

Appell an

PRÄSIDENT
Juan Manuel Santos
Presidente de la República
Palacio de Nariño,
Carrera 8 No. 7-26,
Bogotá
KOLUMBIEN
(korrekte Anrede: Dear President Santos/ Excmo. Sr. Presidente/ Sehr geehrter Herr Präsident)
Fax: (0057) 1 596 0631

INNENMINISTER
Germán Vargas Lleras
Ministerio Del Interior
Carrera 9a. No. 14-10,
Bogotá
KOLUMBIEN
(korrekte Anrede: Dear Minister Vargas/ Estimado Sr. Ministro Vargas/ Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (0057) 1 599 8961

VERTEIDIGUNGSMINISTER
Rodrigo Rivera Salazar
Ministerio de Defensa
Carrera 54, no. 26-29
Centro Administrativo Nacional
Bogotá
KOLUMBIEN
(korrekte Anrede: Dear Minister Rivera/ Estimado Sr. Ministro Rivera/ Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (0057) 1 266 1003

Sende eine Kopie an

BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
I. E. Frau Dr. Maria Dora Victoriana Mejía Marulanda
Kurfürstenstr. 84
10787 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 7. Oktober 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Amnesty fordert:

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fordere Sie auf, eine vollständige und unparteiische Untersuchung der Todesdrohungen gegen Mitglieder der Organisationen MOVICE, NOMADESC, FCSPP, CRIC und der Gewerkschaften CUT und SINTRAUNICOL in den Departementos Cauca und Valle del Cauca anzuordnen, die Ergebnisse zu veröffentlichen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

  • Ich appelliere an Sie, in Abstimmung mit den Betroffenen für deren Schutz zu sorgen. In diesem Zusammnehang möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie gemäß der UN-Erklärung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern von 1998 eine Verpflichtung zur Verbesserung der Situation von MenschenrechtsverteidigerInnen haben.

  • Ich fordere Ergreifen Sie dringend auf, umgehend Maßnahmen zur Auflösung der paramilitärischenr Gruppen zu ergreifen, wie dies in den Selbstverpflichtungen Ihrer Regierung und den Empfehlungen der UN und anderer zwischen-staatlicher Organisationen vorgesehen ist.

Sachlage

Am 23. August erhielten Walter Agredo Muñoz, Mitglied des Komiteesr Stiftung für politische Gefangene (Comité de Solidaridad con los Presos Políticos - CSPP), und Martha Giraldo, Mitglied der Regionalgruppe Valle del Cauca der Nationalen Bewegung für Opfer von staatlichen Verbrechen (Movimiento Nacional de Víctimas de Crímenes de Estado - MOVICE), die gleichen Textnachrichten mit Drohungen gegen einige Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. Die Drohung lautete:"Ihr werdet sterben, ihr verkappten FARC-Kommunisten!". Die Initialen FARC stehen für die Guerilla-Bewegung Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (Revolutionäre Bewegung Kolumbiens). In der Nachricht waren auch mehrere Nichtregierungsorganisationen aufgelistet, z.B. die Vereinigung für Sozialforschung und soziales Handeln (Asociación de Investigación y la Acción Social - NOMADESC), die Vereinigung für integrale soziale Entwicklung (Asociación para el desarrollo social integral - ECATE), einedie Vereinigung der Gemeinschaft der von Schwarzen (Proceso de Comunidades Negras - PCN) sowie MOVICE, CSPP und die Gewerkschaften Central Unitaria de Trabajadores (CUT) und Sindicato de Trabajadores y Empleados Universitarios de Colombia (SINTRAUNICOL). In der Nachricht drohten die Neue Generation Schwarzer Adler (Aguilas Negras Nueva Generación) damit, Mitglieder der Organisation in den nächsten drei Tagen zu töten, und bezeichnete sie abwertend als "indigene Hunde" (Morirán los comunistas disimulados de farc Nomadesc, CUT, Ecate, Sintraunicol, PCN, Indios perros, movice, Presos políticos. Águilas negras nueva generación tres días en alianza para exterminarlos).

Es handelt sich hier um den jüngsten Zwischenfall in einer Reihe von Todesdrohungen des Paramilitärs gegen Mitglider von Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen der Region.

[EMPFOHLENE AKTIONEN]

SCHREIBEN SIE BITTE FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Ich fordere Sie auf, eine vollständige und unparteiische Untersuchung der Todesdrohungen gegen Mitglieder der Organisationen MOVICE, NOMADESC, FCSPP, CRIC und der Gewerkschaften CUT und SINTRAUNICOL in den Departementos Cauca und Valle del Cauca anzuordnen, die Ergebnisse zu veröffentlichen und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.

  • Ich appelliere an Sie, in Abstimmung mit den Betroffenen für deren Schutz zu sorgen. In diesem Zusammnehang möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie gemäß der UN-Erklärung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern von 1998 eine Verpflichtung zur Verbesserung der Situation von MenschenrechtsverteidigerInnen haben.

  • Ich fordere Ergreifen Sie dringend auf, umgehend Maßnahmen zur Auflösung der paramilitärischenr Gruppen zu ergreifen, wie dies in den Selbstverpflichtungen Ihrer Regierung und den Empfehlungen der UN und anderer zwischen-staatlicher Organisationen vorgesehen ist.

[APPELLE AN]

PRÄSIDENT
Juan Manuel Santos
Presidente de la República
Palacio de Nariño,
Carrera 8 No. 7-26,
Bogotá
KOLUMBIEN
(korrekte Anrede: Dear President Santos/ Excmo. Sr. Presidente/ Sehr geehrter Herr Präsident)
Fax: (0057) 1 596 0631

INNENMINISTER
Germán Vargas Lleras
Ministerio Del Interior
Carrera 9a. No. 14-10,
Bogotá
KOLUMBIEN
(korrekte Anrede: Dear Minister Vargas/ Estimado Sr. Ministro Vargas/ Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (0057) 1 599 8961

VERTEIDIGUNGSMINISTER
Rodrigo Rivera Salazar
Ministerio de Defensa
Carrera 54, no. 26-29
Centro Administrativo Nacional
Bogotá
KOLUMBIEN
(korrekte Anrede: Dear Minister Rivera/ Estimado Sr. Ministro Rivera/ Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (0057) 1 266 1003

KOPIEN AN
BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
I. E. Frau Dr. Maria Dora Victoriana Mejía Marulanda
Kurfürstenstr. 84
10787 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 7. Oktober 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

Hintergrundinformation

Hintergrund

In den Departements Valle del Cauca und Cauca sind bereits zahlreiche Menschenrechts-verteidigerInnen und GewerkschafterInnen bedroht und getötet worden. Im vergangenen Jahr haben paramilitärische Gruppen wie die Aguilas Negras Nueva Generación Neue Generation Schwarzer Adler gehäuft Drohungen gegen MenschenrechtsverteidigerInnen sowie indigene und afro-kolumbianische Gemeinschaften ausgesprochen.

Im Dezember 2010 erhielten Martha Lucía Giraldo von MOVICE, Cristina Castro von CSPP, Berenice Celeyta, Direktorin von NOMADESC, und Ayda Quilcué, eine ehemalige Leiterin des Indigenenrates von Cauca (Concejo Regional Indígena del Cauca - CRIC) Textnachrichten von denr Aguilas Negras Nueva GeneraciónNeuen Generation Schwarzer Adler, in denen die beiden Frauen sowie MenschenrechtsverteidigerInnen, GewerkschafterInnen und IndigenensprecherInnen bezichtigt wurden, GuerillakämpferInnen zu sein. Die EmpfängerInnen der Nachricht wurden mit dem Tod bedroht.

Während In desm lang andauernden bewaffneten Konflikts in Kolumbien haben bezeichnen Sicherheitskräfte und Paramilitärs Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften häufig als KollaborateurInnen oder UnterstützerInnen der Guerilla bezeichnet und drohen ihnen mit dem Tod gedroht. Auch Guerillagruppen haben bereits MenschenrechtsverteidigerInnen und GewerkschafterInnen, die sie als Verbündete der gegnerischen Seite verdächtigten, getötet.

2003 wurde in Kolumbien ein von der Regierung finanziertes Programm zur Demobilisierung der paramili-tärischen Gruppen ins Leben gerufen. Die Drohungen gegen Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften in Valle del Cauca, Cauca, Nariño und anderen Teilen des Landes zeigen jedoch, dass diese Gruppen immer noch aktiv sind.

Zahlreiche Tötungen und Drohungen der vergangenen Jahre gegen Angehörige indigener und afro-kolumbianischer Gemeinden im Südwesten von Kolumbien gehen aber auch auf das Konto von Guerrillagruppen.