Pride-Marsch von Gewalt begleitet

Als am Samstag, den 6. Juni, etwa 250 Menschen, darunter auch Diplomat_innen aus Frankreich, den USA, den Niederlanden und Schweden, an einem Pride-Marsch in Kiew teilnahmen, ist es zu homophober Gewalt gekommen. Obwohl etwa 1.500 Polizist_innen während der Veranstaltung anwesend waren, kam es zu Angriffen auf die Teilnehmer_innen durch Gegendemonstrant_innen. Es hatte keine ausreichende Koordination zwischen der Polizei und den Organisator_innen gegeben, und die Polizei hatte keinen Evakuierungsplan erarbeitet. Zehn Teilnehmer_innen des Pride-Marsches und fünf Polizist_innen wurden verletzt, davon einer sogar lebensgefährlich.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte vor der Veranstaltung die Rechte der Aktivist_innen auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung öffentlich verteidigt, und der Stadtrat von Kiew hatte nicht wie in der Vergangenheit versucht, ein gerichtliches Verbot des Pride-Marschs zu erwirken. Etwa 20.000 Unterstützer_innen von Amnesty International hatten einen Appell unterschrieben, in dem sie die Behörden in der Ukraine dazu aufforderten, die Sicherheit der Teilnehmer_innen des Pride-Marschs zu gewährleisten.

Amnesty International hat eine englischsprachige Pressemitteilung zu den Gewaltausschreitungen beim Pride-Marsch in Kiew herausgegeben. Diese finden Sie unter: https://www.amnesty.org/en/articles/news/2015/06/homophobic-violence-mars-gay-pride-rally-in-kyiv/

Ein ausführlicher Bericht sowie ein Video zum Pride-Marsch in Kiew werden in Kürze herausgegeben.

Es sind derzeit keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank an alle, die Appelle geschrieben haben.