Beatriz außer Lebensgefahr

Frauen in El Salvador fordern die lebensrettende medizinische Behandlung für Beatriz, 16. April 2013.

Frauen in El Salvador fordern die lebensrettende medizinische Behandlung für Beatriz, 16. April 2013.

Die behandelnden Ärzte haben an Beatriz am 3. Juni einem Kaiserschnitt vorgenommen. Beatriz befindet sich somit nicht mehr unmittelbar in Lebensgefahr.

Sachlage

Am 3. Juni griff die salvadorianische Regierung endlich ein und rettete das Leben von Beatriz. Sie durfte einen Kaiserschnitt vornehmen lassen und befindet sich derzeit zur Genesung im Krankenhaus. Wie von den Ärzten prognostoziert, fehlten dem Fötus große Teile des Gehirns und des Schädels, und er überlebte nur wenige Stunden.

Amnesty International begrüßt die Nachricht, dass die Regierung von El Salvador Beatriz endlich die lebensrettende Behandlung gewährt hat und sie sich nun nicht mehr unmittelbar in Lebensgefahr befindet. Die Organisation verurteilt jedoch die Tatsache, dass Beatriz über zwei Monate lang qualvoll und schwerkrank auf eine Entscheidung warten musste, immer mit der Angst, ihre Schwangerschaft nicht zu überleben.

Frauen und Mädchen dürfen bei dem Versuch, sich einem lebensnotwendigen medizinischen Eingriff – und wenn nötig einem Schwangerschaftsabbruch – zu unterziehen, niemals Opfer einer solchen Diskriminierung und Folter werden, wie Beatriz sie erleiden musste, ob in El Salvador oder anderswo auf der Welt. Die salvadorianische Regierung muss unverzüglich handeln und das absolute Abtreibungsverbot abschaffen, um die Gesetzgebung von El Salvador den internationalen Menschenrechtsstandards anzupassen. ÄrztInnen dürfen nicht per Gesetz von einer Behandlung abgeschreckt werden, und Frauen und Mädchen sollten nicht durch gesetzliche Regelungen davon abgehalten werden, sich einer wichtigen und – wie in diesem Fall – lebensrettenden und medizinisch indizierten Behandlung zu unterziehen.

Amnesty dankt allen, die sich für Beatriz stark gemacht haben. Dank des Einsatzes der zahlreichen AktivistInnen in El Salvador und weltweit war Beatriz nie alleine und sah sich die salvadorianische Regierung zum Handeln gezwungen. Neben der Bürgervereinigung zur Dekriminalisierung von Abtreibung in bestimmten Fällen (Agrupación Ciudadana), die sich unermüdlich für sie einsetzte, forderten hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt die Wahrung von Beatriz’ Menschenrechten.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind derzeit nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.