Guadalupe begnadigt

Marlene erlitt mit 18 Jahren eine Fehlgeburt - und wurde wegen vermeintlicher Abtreibung verurteilt

Marlene erlitt mit 18 Jahren eine Fehlgeburt - und wurde wegen vermeintlicher Abtreibung verurteilt

Guadalupe, eine der 17 Frauen, die in El Salvador nach Fehlgeburten wegen Schwangerschaftsabbruchs zu Haftstrafen verurteilt wurden, ist von der gesetzgebenden Versammlung mit knapper Mehrheit begnadigt worden.

Sachlage

Am 21. Januar stimmte die gesetzgebende Versammlung in einer erneuten Abstimmung mit 43 von 84 Stimmen für die Begnadigung von Guadalupe. In der ersten Abstimmung am 16. Januar war die Begnadigung noch abgelehnt worden.

Guadalupe wurde 2007 als 18-Jährige zu 30 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten hatte. Ihr wurde die vorsätzliche Beendigung der Schwangerschaft vorgeworfen, und sie wurde wegen Mordes angeklagt. Schwangerschaftsabbruch ist in El Salvador unter allen Umständen verboten und strafbar. Guadalupe ist eine von 17 Frauen, die wegen Schwangerschaftsabbruches zu Haftstrafen verurteilt worden sind und die erste, die nun begnadigt wurde. Nach wie vor befinden sich 15 Frauen unter dem Vorwurf in Haft ihre Schwangerschaft vorsätzlich abgebrochen zu haben. In El Salvador wird Frauen das Recht auf sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung verwehrt, Zuwiderhandlungen werden als strafbare Handlung geahndet.

Appelle des Eilaktionsnetzwerks von Amnesty International und anderen Aktivist_innen in El Salvador und der ganzen Welt haben dazu beigetragen, Druck auf die salvadorianische Regierung aufzubauen und sie so dazu zu bewegen, das Guadalupe widerfahrene Unrecht wiedergutzumachen.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind zurzeit nicht erforderlich. Amnesty International wird den Fall der 15 übrigen Frauen weiter beobachten und zu falls notwendig, zu weiteren Aktionen aufrufen. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.