Amnesty 28. Mai 2011

Für eine Welt frei von Folter

Schwarz gekleidetet Menschen protestieren mit verbundenen Augen und einem schwarzen Plakat

Amnesty-Aktivistinnen und -Aktivisten protestieren gegen Folter

Schlafentzug, Elektroschocks, simuliertes Ertränken. Es gibt viele Arten, Menschen zu foltern – immer wird den Betroffenen schweres Leid zugefügt, soll ihr Wille gebrochen werden. Oft kämpfen sie ihr Leben lang mit den Folgen. Folter ist ein Angriff auf die Persönlichkeit und die Menschenwürde des Opfers.

Amnesty International setzt sich daher seit langem für die Ächtung der Folter ein. Im Dezember 1972 startete Amnesty die erste weltweite "Kampagne zur Abschaffung der Folter" und erzielte damit einen großen internationalen Erfolg. Schon zwölf Monate später konnte bei den Vereinten Nationen eine Anti-Folter-Petition mit weit über einer Million Unterschriften eingereicht werden. Allein 110.000 Polizistinnen und Polizisten aus Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Norwegen und Schweden unterstützen die Amnesty-Initiative mit ihrer Unterschrift. Kurz darauf forderte die UNO-Vollversammlung in einer Resolution, das Folterverbot stärker zu beachten.

Die UNO-Vollversammlung verabschiedete die Resolution einstimmig und forderte dazu auf, "die Bestimmungen bezüglich des Verbotes von Folter und anderer unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung zu beachten". Im Zuge der Kampagne veröffentlichte Amnesty außerdem zum ersten Mal eine Dokumentation über Folter und Misshandlungen. Dieser 260 Seiten starke "Bericht über die Folter" wurde in neun Sprachen übersetzt und später mehrmals aktualisiert.

1984 startete Amnesty die zweite groß angelegte Kampagne gegen Folter. Im selben Jahr verabschiedete die UNO-Vollversammlung am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, das "Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe." Diese Antifolterkonvention machte das absolute Folterverbot völkerrechtlich verbindlich.

Die Abkommen der Vereinten Nationen stellen klar: Folter ist verboten  – überall und unter allen Umständen. Doch die Zahlen sind nach wie vor schockierend: In mehr als 150 Ländern werden Gefangene immer noch gefoltert oder misshandelt.

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