Amnesty Journal 05. Juni 2009

Aktiv für Amnesty

Porträt: Mit Mut und Kreativität

Die Amnesty-Gruppe Erlangen findet stets die richtige Mischung aus ­Aktion und Information.

An Mut und Kreativität für aufsehenerregende Aktionen mangelt es den Mitgliedern der Amnesty-Gruppe Erlangen nicht. Ob sie sich nun 1988 auf offener Straße von Vermummten auf einen LKW zerren und entführen ließen, um gegen das "Verschwindenlassen" zu protestieren, oder in der Altstadt einen Miniaturkäfig installierten und die Foltermethoden in syrischen Gefängnissen anprangerten.
Insbesondere die Arbeit gegen Menschenrechtsverletzungen an Frauen stellt heute einen der Schwerpunkte der Gruppenarbeit dar und findet in einer alljährlichen Aktion zum Internationalen Frauentag ihren Höhepunkt. In diesem Jahr machten die Erlanger mit Schildern wie "Ich habe Aids und keine Möglichkeit, mich medizinisch versorgen zu lassen" auf die prekäre Situation von Frauen in Südafrika aufmerksam. "Es geht darum, den Menschen bewusst zu machen, was in der Welt geschieht", sagt Gruppensprecherin Kornelia Gallwas. Für den Erfolg dieser Mission ist aber nicht nur die öffentliche Wirkung einer Aktion von großer Bedeutung. Ebenso wichtig sind auch die inhaltliche Aufbereitung der oft schwierigen Themen sowie eine nachhaltige Bildungsarbeit. Der Arbeitskreis Menschenrechtsbildung besucht daher regelmäßig die Schulen und Kirchengemeinden der Region und informiert über Menschenrechte und Amnesty. In Zusammenarbeit mit den lokalen Parteien, Stadträten, Innungen und der Presse organisieren die etwa 70 Gruppenmitglieder zudem Ausstellungen und Filmfestivals und sind regelmäßig mit ihrem Stand auf öffentlichen Veranstaltungen vertreten. Die Gruppe feierte 2008 ihren 40. Geburtstag und ist damit eine der ältesten Amnesty-Gruppen Deutschlands. Das gute Zusammenspiel von Aktion und Information ist inzwischen zum Markenzeichen der Erlanger geworden.
Weitere Informationen unter www.amnesty-erlangen.de

Radeln für die Menschenrechte

Das 60-jährige Bestehen der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" steht im Mittelpunkt der diesjährigen Radtour für die Menschenrechte von Amnesty International vom 25. Juli bis 2. August. Sie führt von Dresden entlang der Spree und durch den Spreewald nach Berlin. Ziel ist es, auf weltweite Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und die Amnesty-Arbeit in Ostdeutschland weiter zu fördern. In jedem Ort ist eine Informationsveranstaltung oder ein Besuch der Stadtverwaltung vorgesehen. Die Etappen betragen maximal 55 Kilometer am Tag. Zum Transport des Infomaterials und für Notfälle steht ein Begleitfahrzeug zur Verfügung. Der Unkostenbeitrag beträgt 15 Euro pro Tag. Anmeldung an Jochen Dreetz, Theodor-Körner-Straße 45, 06642 Wendelstein, Fax: 034 672 - 939 36, E-Mail: Jochen_Dreetz@freenet.de

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