Aktuell El Salvador 24. Juni 2015

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Selmin Çalışkan überreicht die fast 30.000 Unterschriften der Kampagne "My Body, My Rights" an José Atilio Benítez Parada

Selmin Çalışkan überreicht die fast 30.000 Unterschriften der Kampagne "My Body, My Rights" an José Atilio Benítez Parada

24. Juni 2015 - Heute hat Selmin Çalışkan, Generalsekretärin der deutschen Amnesty-Sektion, die in Deutschland gesammelten Unterschriften der Kampagne "My Body, My Rights" an José Atilio Benítez Parada, den Botschafter von El Salvador, überreicht. 29.879 Unterschriften sind durch zahlreiche Aktionen zusammen gekommen. Im Gespräch mit dem Botschafter ging es um die Situation von Frauen in El Salvador, sowie die Notwendigkeit, das absolute Abtreibungsverbot abzuschaffen.

Im vergangenen Jahr startete Amnesty International die globale Kampagne "My Body My Rights" für den Schutz der sexuellen und reproduktiven Rechte weltweit. Im Rahmen der Kampagne setzt sich Amnesty für den Zugang zu sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdienstleistungen, gegen diskriminierende Gesetze und für das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper ein. Ziel ist es, Regierungsvertreter_innen an ihre Verpflichtung zu erinnern, die Rechte auf sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung zu respektieren, zu schützen und die Wahrnehmung dieser Rechte zu gewährleisten.

Eines der Schwerpunktländer Amnestys in der Kampagne ist El Salvador, wo ein absolutes Abtreibungsverbot herrscht. Hunderte von Frauen und jungen Mädchen sind in Folge von unsachgemäßen Schwangerschaftsabbrüchen gestorben. Andere werden nach Fehlgeburten zu jahrzehntelangen Haftstrafen verurteilt, da ihnen ein vorsätzlicher Schwangerschaftsabbruch und damit "Mord" unterstellt wird. Nach Einschätzung von Amnesty International ist die repressive Gesetzeslage Ausdruck der weitreichenden gesellschaftlichen Diskriminierung von Frauen und Mädchen. Es fehlt an sexueller Aufklärung und Frauen und Mädchen können sich kaum über Verhütung und medizinische Versorgung während und nach der Schwangerschaft informieren.

Im November 2014 hat die globale Kampagne "My Body, My Rights" in Deutschland begonnen. In zahlreichen Aktionen, Mahnwachen, Vorträgen, Infoständen und Filmvorführungen warben die ehrenamtlichen Helfer_innen für Aufmerksamkeit und Beteiligung an der Kampagne. Dabei sammelten sie 29.879 Unterschriften für die Petition "El Salvadors absolutes Abtreibungsverbot aufheben".

Generalsekretärin Selmin Çalışkan hat nun die gesammelten Petitionen an José Atilio Benítez Parada, den Botschafter El Salvadors, überreicht und ihn zum Gespräch getroffen. In der Unterredung ging es explizit um die von Diskriminierung und Gewalt geprägte Situation der Frauen in El Salvador, sowie die Notwendigkeit, das absolute Abtreibungsverbot in El Salvador abzuschaffen.

Ein besonderer Erfolg, den die weltweite Kampagne verbuchen konnte, war die Begnadigung von Guadalupe in El Salvador im Januar 2015. Im Jahr 2007 war die damals 18-Jährige zu 40 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie eine Fehlgeburt erlitten hatte.

Weltweit haben bereits mehr als 300.558 Unterstützer_innen und 360 zivilgesellschaftliche Organisationen die Kampagne unterstützt und fordern einen höheren Stellenwert von sexuellen und reproduktiven Rechten von jungen Menschen in der Bevölkerungspolitik und bei den künftigen globalen Entwicklungszielen. In einem Manifest fasst Amnesty die zentralen Forderungen zusammen.

Mehr Informationen zur Kampagne "My Body, My Rights" finden Sie hier

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