Aktuell 18. Juni 2009

Simbabwe: WOZA-Mitglieder aus der Haft entlassen

22. Juni 2009 – Elf Frauen, Mitglieder der Menschenrechtsorganisation "Women of Zimbabwe Arise" (WOZA), die am Mittwoch vergangener Woche bei friedlichen Demonstrationen in Harare und Bulawayo von der Polizei zusammengeschlagen und verhaftet worden waren, sind am Freitag unter Auflagen aus der Haft entlassen worden. Während ihrer eintägigen Haftzeit ist den Verletzten jegliche ärztliche Behandlung verweigert worden.

Anlässlich des Internationalen Flüchtlingstages (20. Juni) sind am 18. Juni rund 700 WOZA-Mitglieder in Harare auf die Straße gegangen, um für mehr Rechte für die Menschen in Simbabwe zu demonstrieren. Wie zuvor in der Provinzhauptstadt Bulawayo ging die Polizei mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen die friedlich Demonstrierenden vor. Sie waren bei ihrer Verhaftung durch heftige Schläge mit Schlagstöcken verletzt worden. Die Behörden haben ihnen trotz starker Schmerzen jede medizinische Behandlung verweigert. Das brutale Vorgehen der Polizei stand offenbar im Zusammenhang mit dem offiziellen sechstägigen Besuch von Irene Khan, der Generalsekretärin von Amnesty International, in Simbabwe.

Polizeivertreter haben WOZA zufolge der Anwältin der inhaftierten Frauen gesagt, WOZA habe die Protestaktion bewusst inszeniert, um die Behörden während des Besuchs der Amnesty-Generalsekretärin in ein schlechtes Licht zu rücken. Khan traf während ihres Aufenthalts, der am 18. zu Ende ging, mit zahlreichen Mitgliedern der Regierung zusammen. "Die anhaltenden schweren Menschenrechtsverletzungen, fehlende Reformen bei Polizei, Armee und Sicherheitskräften, Straflosigkeit und mangelnder politischer Wille bei Teilen der Regierung behindern Simbabwes Zukunft und müssen von der Führung des Landes angegangen werden", sagte Irene Khan.

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