DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
Gewerkschafter bedroht
Die beiden kolumbianischen Gewerkschaftsführer Igor Díaz López und Aldo Raúl Amaya Daza haben telefonisch Morddrohungen erhalten. Sie befinden sich in Lebensgefahr.
Appell an
PRÄSIDENT
Señor Juan Manuel Santos
Presidente de la República
Palacio de Nariño
Carrera 8 No. 7-26
Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Estimado Sr. Presidente Santos / Sehr geehrter Herr Präsident / Dear President Santos)
Fax: (00 57) 1 596 0631
ARBEITSMINISTER
Rafael Pardo Rueda
Ministerio de Trabajo
Carrera 14, No. 99-33
Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Estimado Sr. Ministro Rueda / Sehr geehrter Herr Minister / Dear Minister Rueda)
Fax: (00 57) 1 489 3900, Durchwahl 2320
Sende eine Kopie an
GEWERKSCHAFT
SINTRACARBON
Calle 12A # 11-42
Rioacha
Guajira
KOLUMBIEN
BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
S. E. Herrn Juan Mayr Maldonado
Kurfürstenstr. 84
10787 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 4. März 2013 keine Appelle mehr zu verschicken.
Amnesty fordert:
FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
-
Ich sorge mich um die Sicherheit von Igor Díaz López, Aldo Raúl Amaya Daza, ihren Familien und weiteren Angehörigen von SINTRACARBON.
-
Leiten Sie bitte in Absprache mit den Betroffenen angemessene Maßnahmen zu ihrem Schutz ein.
- Ich fordere Sie auf, umfassende und unabhängige Untersuchungen der Drohungen gegen Igor Díaz López und Aldo Raúl Amaya Daza einzuleiten, die Ergebnisse zu veröffentlichen und die Verantwortlichen der Justiz zuzuführen.
Sachlage
Zwei Gewerkschaftsführer sind in der Provinz La Guajira im Nord-Osten Kolumbiens bedroht worden. Die Ehefrau von Igor Díaz López erhielt am 10. Januar einen Anruf auf ihrem Mobiltelefon. Eine männliche Stimme warnte sie, man wisse Bescheid, was ihre Familie gerade täte und wo sie und ihre Tochter sich gerade aufhielten. Igor Díaz López ist Präsident der Gewerkschaft der Beschäftigen in der Kohleindustrie (Sindicato Nacional de los Trabajadores de la Industria de Carbón –SINTRACARBON). Der Schatzmeister der Gewerkschaft Aldo Raúl Amaya Daza erhielt Drohanrufe am 6., 7., und 8. Januar. Ein Mann rief bei ihm zu Hause in der Stadt San Juan del Cesar in La Guajira an und sagte: "Sag Amaya, er soll vorsichtig sein, denn wir beobachten ihn." (Dígale a Amaya que se cuide que lo tenemos en la mira). Seine Familie beobachtete einen bewaffneten Mann vor ihrem Haus in San Juan del Cesar. Der Mann entfernte sich schließlich, als die Familie aus dem Haus kam und Nachbarn die Polizei alarmierten.
Igor Díaz López und Aldo Raúl Amaya Daza gehören der Tarifkommission von SINTRACARBON an. Sie handeln gerade im Namen der BergarbeiterInnen einen Tarifvertrag mit einer Kohlefirma aus. Die erste Phase der Verhandlungen endete am 19. Januar. Die Arbeiter entscheiden nun darüber, ob sie in den Streik treten. Gewerkschaftsmitglieder erhalten im Zusammenhang mit Arbeitskämpfen und dem Kampf um die Verbesserung sozio-ökonomischer Rechte immer wieder Morddrohungen. Oftmals werden die GewerkschafterInnen von Paramilitärs telefonisch bedroht.
Hintergrundinformation
Im Laufe des langwierigen bewaffneten Konflikts zwischen den linksgerichteten Guerillas und den Streitkräften, die häufig im Geheimen mit Paramilitärs zusammenarbeiten, werden immer wieder Mitglieder von Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und anderen Organisationen bedroht, getötet oder fallen dem Verschwindenlassen zum Opfer. Zwar heißt es, die paramilitärischen Gruppen Kolumbiens seien ab 2003 in einem von der Regierung unterstützten Prozess demobilisiert worden, doch zeigen die Drohungen gegen Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften eindeutig, dass sie noch immer aktiv sind.
Kolumbien hat weltweit eine der höchsten Tötungsraten von GewerkschafterInnen. Gewerkschaftsmitglieder werden im Zusammenhang mit Arbeitskämpfen und dem Einsatz für gerechtere Bezahlung und verbesserte Arbeitsbedingung immer wieder mit dem Tode bedroht oder gar getötet. Sie sind anhaltenden Drohungen ausgesetzt und viele wurden außergerichtlich hingerichtet oder fielen dem Verschwindenlassen zum Opfer. Verantwortlich dafür sind Paramilitärs, die entweder eigenständig oder in geheimer Zusammenarbeit mit den Streitkräften vorgehen. Zudem beschuldigen Streitkräfte und Paramilitärs häufig die GewerkschafterInnen, Sympathisanten oder Unterstützer der Guerilla zu sein.
Die Guerillatruppen sind ihrerseits ebenfalls für die Tötung und Bedrohung von Personen verantwortlich, die sie der Zusammenarbeit mit dem Feind beschuldigen.
Mitglieder von SINTRACARBON habenim Rahmen ihres Einsatzes für verbesserte Arbeitsbedingungen bereits zuvor Morddrohungen erhalten. Igor Díaz López wurde am 18. Juli 2012 während einer Sitzung der Verhandlungskommission der Gewerkschaft mit dem Tode bedroht und aufgefordert, mit seiner Familie das Land zu verlassen. Eines der führenden Mitglieder von SINTRACARBON, die in den letzten Jahren Morddrohungen erhalten haben, ist Fredy Lozano. Er wurde nach Ende der Verhandlungen bedroht.