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DEINE SPENDE WIRKT!
Menschenrechtlerin und ihre Familie in Gefahr
Lage Kolumbiens
© Amnesty
Zwei Männer sind in das Haus der kolumbianischen Menschenrechtsverteidigerin Blanca Nubia Díaz eingedrungen und haben verlangt, eine ihrer Töchter zu sprechen. Beide Frauen werden immer wieder bedroht und drangsaliert, weil sie sich für die Aufklärung der Vergewaltigung, Folterung und Ermordung einer weiteren Tochter von Blanca Nubia Díaz einsetzen.
Appell an
PRÄSIDENT
Juan Manuel Santos
Presidente de la República
Palacio de Nariño
Carrera 8, No. 7-26, Bogotá, KOLUMBIEN
(Anrede: Excmo. Sr. Presidente Santos / Dear President Santos / Sehr geehrter Herr Präsident)
Fax: (00 57) 1 596 0631
GENERALSTAATSANWALT
Eduardo Montealegre
Fiscalía General de la Nación
Diagonal 22B No. 52-01 (Ciudad Salitre)
Bloque C Piso 4, Bogotá, KOLUMBIEN
(Anrede: Dear Attorney General / Estimado Sr. Fiscal General / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt)
Fax: (00 57) 1 570 2000 (Durchwahl 2023)
Sende eine Kopie an
BERATENDER MINISTER FÜR MENSCHENRECHTE UND SICHERHEIT
General (r) Oscar Adolfo Naranjo Trujillo
Ministro Consejero para el Postconflicto, Derechos Humanos y Seguridad
Calle 7 No. 6-64
Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Estimado Sr. Ministro Consejero / Dear
Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 57) 1 596 0631
BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
S. E. Herrn Juan Mayr Maldonado
Taubenstr. 23
10117 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 27. Februar 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.
Sachlage
Am 3. Januar sind zwei Männer gewaltsam in das Haus der Menschenrechtlerin Blanca Nubia Díaz in Riohacha im Departamento La Guajira im Norden Kolumbiens eingedrungen. Sie verlangten von den Bewohner_innen, eine der Töchter der Menschenrechtsverteidigerin zu sprechen. Weder Blanca Nubia Díaz noch ihre Tochter wohnen jedoch zurzeit in dem betroffenen Haus. Bevor die Männer wieder gingen, befahlen sie der Familie, die das Haus derzeit bewohnt, dieses zu verlassen. Am 29. Dezember 2014 hatte es schon einmal einen Vorfall gegeben, bei dem die Wohnungstür eingetreten worden war.
Blanca Nubia Díaz ist Mitglied der Menschenrechtsorganisation Movimiento Nacional de Víctimas de Crímenes de Estado (MOVICE). Sie setzt sich für Gerechtigkeit im Fall ihrer Tochter Irina del Carmen Villero Díaz ein, die 2001 von Paramilitärs vergewaltigt, gefoltert und getötet wurde. Die Tochter, nach der die beiden Männer gesucht hatten, war im Juni 2014 ebenfalls im Departamento La Guajira vergewaltigt worden. Sie hat die Region anschließend verlassen. Obwohl wegen der Vergewaltigung Anzeige bei der Generalstaatsanwaltschaft erstattet wurde, sind bei den Ermittlungen bisher keine nennenswerten Fortschritte erzielt worden. Im Falle der Vergewaltigung, Folter und Tötung von Irina del Carmen Villero Díaz ermitteln die Justizbehörden Berichten zufolge gegen einen mächtigen Drogenhändler, der Verbindungen zu Paramilitärs hat und vor kurzem gefasst wurde.
[BITTE SCHREIBEN SIE]
FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN
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Ich bin sehr besorgt um die Sicherheit von Blanca Nubia Díaz und ihrer Familie. Bitte ergreifen Sie in enger Absprache mit der Menschenrechtsverteidigerin und ihren Angehörigen Maßnahmen zu deren Schutz.
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Ich bitte Sie eindringlich, eine umfassende und unabhängige Untersuchung der Drohungen gegen Blanca Nubia Díaz und ihre Familie sowie der Vergewaltigung, Folter und Tötung von Irina del Carmen Villero Díaz im Jahr 2001 und der Vergewaltigung einer weiteren Tochter von Blanca Nubia Díaz durchzuführen. Veröffentlichen Sie die Ergebnisse dieser Untersuchungen und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.
-
Ich fordere Sie außerdem auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die paramilitärischen Gruppen in der Region aufzulösen und ihre Verbindungen mit den Sicherheitskräften zu unterbinden, gemäß den Selbstverpflichtungen der Regierung und den wiederholten Empfehlungen der UN und anderen zwischenstaatlichen Organisationen.
- Befassen Sie sich bitte mit den Empfehlungen und Folgerungen internationaler und regionaler Mechanismen zum Schutz der Rechte von Frauen und zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen und handeln Sie dementsprechend.
[APPELLE AN]
PRÄSIDENT
Juan Manuel Santos
Presidente de la República
Palacio de Nariño
Carrera 8, No. 7-26, Bogotá, KOLUMBIEN
(Anrede: Excmo. Sr. Presidente Santos / Dear President Santos / Sehr geehrter Herr Präsident)
Fax: (00 57) 1 596 0631
GENERALSTAATSANWALT
Eduardo Montealegre
Fiscalía General de la Nación
Diagonal 22B No. 52-01 (Ciudad Salitre)
Bloque C Piso 4, Bogotá, KOLUMBIEN
(Anrede: Dear Attorney General / Estimado Sr. Fiscal General / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt)
Fax: (00 57) 1 570 2000 (Durchwahl 2023)
KOPIEN AN
BERATENDER MINISTER FÜR MENSCHENRECHTE UND SICHERHEIT
General (r) Oscar Adolfo Naranjo Trujillo
Ministro Consejero para el Postconflicto, Derechos Humanos y Seguridad
Calle 7 No. 6-64
Bogotá
KOLUMBIEN
(Anrede: Estimado Sr. Ministro Consejero / Dear
Minister / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 57) 1 596 0631
BOTSCHAFT DER REPUBLIK KOLUMBIEN
S. E. Herrn Juan Mayr Maldonado
Taubenstr. 23
10117 Berlin
Fax: 030-2639 6125
E-Mail: info@botschaft-kolumbien.de
Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 27. Februar 2015 keine Appelle mehr zu verschicken.
Hintergrundinformation
Am 26. März 2001 wurde Irina del Carmen Villero Díaz im zur Gemeinde Albania gehörenden Dorf Cuestecitas im Departamento Guajira von Paramilitärs gefoltert, vergewaltigt und getötet. Irina del Carmen Villero Díaz gehörte der indigenen Gemeinschaft der Wayúu im Departamento La Guajira an und war zum Tatzeitpunkt 15 Jahre alt. Als Blanca Nubia Díaz versuchte, ihre Tochter zu finden, sagte man ihr, dass bei dem Übergriff mehrere Frauen getötet worden waren. Blanca Nubia Díaz konnte herausfinden, wo sich der Leichnam ihrer Tochter befand, wurde jedoch durch Drohungen von Paramilitärs aus dem Departamento La Guajira vertrieben. Irina del Carmen Villero Díaz wurde daraufhin als unbekannte Person beerdigt, und Blanca Nubia Díaz konnte erst 2010 den Leichnam ihrer Tochter zurückfordern. Im August 2010 erhielt Irina del Carmen Villero Díaz ein Begräbnis nach der Art der indigenen Gemeinschaft der Wayúu. Die Ermittlungen wegen Vergewaltigung, Folter und Tötung treten seit über einem Jahrzehnt auf der Stelle.
Blanca Nubia Díaz und ihre Familie sind in den vergangenen Jahren wiederholt bedroht worden. 2014 erhielten ihr Bruder und weitere Familienmitglieder Drohanrufe, die gegen einen der Söhne der Menschenrechtsverteidigerin gerichtet waren. Im Januar 2012 wurde Blanca Nubia Díaz Opfer eines Entführungsversuchs. Weitere Informationen hierzu finden Sie in UA-026/2012, online unter:
http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-026-2012/menschenrechtlerin-gefahr
In Kolumbiens internen bewaffneten Konflikt, der nun schon seit 50 Jahren anhält, stehen Sicherheitskräfte und Paramilitärs einer Reihe von Guerillagruppierungen gegenüber. Alle Konfliktparteien begehen weiterhin routinemäßig schwere Verbrechen gegen das Völkerrecht und andere Menschenrechtsverletzungen, einschließlich systematischer sexueller Übergriffe auf Frauen und Mädchen. Viele dieser Vergehen sind als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen. Dennoch haben die kolumbianischen Behörden bisher keine wirksamen Schritte unternommen, um diese im Rahmen des Konflikts begangenen Gewalttaten gegen Frauen zu beenden und die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen. Die meisten Opfer und ihre Angehörigen sehen aufgrund mangelnder Schutzmaßnahmen von einer Anzeige solcher Übergriffe ab. Zeug_innen, Familien der Opfer, Strafverfolger_innen, Anwält_innen und Richter_innen, die an der Untersuchung von Menschenrechtsverstößen beteiligt sind, wurden in der Vergangenheit ebenfalls häufig bedroht oder getötet.
Die paramilitärischen Gruppierungen in Kolumbien sind angeblich im Rahmen des von der Regierung finanzierten Demobilisierungsprozesses, der im Jahr 2005 begann, aufgelöst worden. Diese Gruppen operieren aber nach wie vor und begehen weiterhin schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen an Menschenrechtsverteidiger_innen und anderen Zivilpersonen. Manchmal geschieht dies sogar in geheimer Absprache mit den Sicherheitskräften oder mit deren Einverständnis.
MOVICE ist ein großer Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Organisationen und setzt sich für Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen in Kolumbiens bewaffnetem Konflikt ein. Mitglieder von MOVICE in verschiedenen Niederlassungen der Organisation in ganz Kolumbien werden immer wieder bedroht und drangsaliert.