Taner Kılıç und die Istanbul 10 freisprechen!

Zeichnung von einer Gruppe aus 11 Personen in blauer Kleidung

Die Istanbul10 und Taner Kılıç (obere Reihe, Mitte)

Mehr als 400 Tage saß Taner Kılıç, der Ehrenvorsitzende von Amnesty in der Türkei, in Haft. Am 15. August 2018 wurde er endlich aus der Untersuchungshaft entlassen. Ein Gericht in Istanbul ordnete seine Freilassung aus einem Gefängnis im westtürkischen Izmir an.

Das Verfahren gegen ihn läuft jedoch weiter. Taner ist zusammen mit zehn weiteren Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern angeklagt, die als "Istanbul 10" bekannt wurden - unter ihnen die ehemalige Direktorin von Amnesty in der Türkei Idil Eser sowie der deutsche Menschenrechtstrainer Peter Steudtner. Taner und den "Istanbul 10" werden Verbrechen im Zusammenhang mit "Terrorismus" vorgeworfen. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Haft. Die Vorwürfe sind vollkommen absurd und entbehren jeglicher Grundlage.

Die türkischen Behörden müssen Taner und die – "Istanbul 10" freisprechen.

Lasst uns gemeinsam dranbleiben und uns weiter für Taner und die anderen Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger einsetzen: Wendet euch per E-Mail an den türkischen Justizminister und fordert, dass Taner und die "Istanbul 10" freigesprochen werden!

Update: Taner Kilic ist frei! 

Ja, ich setze mich für Taner und die Istanbul 10 ein!

Lies hier den vollständigen Petitionstext

Sehr geehrter Herr Justizminister,

am 15. August 2018 wurde unser Kollege Taner Kılıç, Ehrenvorsitzender von Amnesty International in der Türkei, endlich aus der Untersuchungshaft entlassen. Dass er mehr als 400 Tage ohne jeglichen Beweis für ein Verbrechen festgehalten wurde, ist entsetzlich.

Das Verfahren gegen ihn und zehn weitere Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger ist weiter anhängig, obwohl die "Terrorismusvorwürfe" gegen die elf Menschenrechtsverteidigerinnen und ‑verteidiger völlig haltlos sind. Sie haben sich nichts zuschulden kommen lassen und sind lediglich friedlich für die Menschenrechte eingetreten. Die Staatsanwaltschaft konnte keine Beweise für ihre Anklage vorlegen.

Bitte stellen Sie sicher, dass Taner Kılıç und die zehn weitere mit ihm angeklagten Menschenrechtsverteidigerinnen und ‑verteidigern umgehend freigesprochen werden.

Auch alle anderen in der Türkei inhaftierten Menschenrechtsverteidigerinnen und ‑verteidiger müssen freigelassen werden. Für Menschenrechte einzutreten, ist kein Verbrechen.

Mit freundlichen Grüßen

Hintergrundinformationen

Die systematische Unterdrückung kritischer Stimmen in der Türkei macht auch vor Vertreterinnen und Vertretern von unabhängigen internationalen Organisationen nicht Halt: Taner Kılıç, Ehrenvorsitzender von Amnesty International in der Türkei, wurde am 6. Juni 2017 verhaftet. Drei Tage später, am 9. Juni 2017, ordnete ein Gericht Untersuchungshaft gegen ihn an. Nach mehr als 400 Tagen in Haft wurde Taner am 15. August 2018 endlich aus der Untersuchungshaft entlassen. Doch das Verfahren gegen ihn ist weiter anhängig.

Mit Taner sind zehn weitere Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidiger angeklagt: İdil Eser (Amnesty International), Günal Kurşun (Human Rights Agenda Association), Özlem Dalkıran (Citizens’ Assembly), Veli Acu (Human Rights Agenda Association), Nalan Erkem (Anwältin, Citizen’s Assembly), İlknur Üstün (Women’s Coalition), Ali Gharavi (IT-Experte), Peter Steudtner (Menschenrechtstrainer), Nejat Taştan (Equal Rights Watch Association) und Şeyhmus Özbekli (Rights Initiative). Allen Beschuldigten werden Verbrechen im Zusammenhang mit "Terrorismus" angelastet. Dabei handelt es sich um völlig haltlose Vorwürfe, für die die Staatsanwaltschaft keinerlei Beweise vorlegen konnte.

Der nächste Prozesstag im Verfahren gegen Taner Kılıç und die "Istanbul 10" ist auf den 19. Februar 2020 datiert. Amnesty International fordert, dass alle elf freigesprochen werden.