Mit 15 zum Tode verurteilt

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Magai Matiop Ngong ist 17 Jahre alt und in Gefahr, hingerichtet zu werden. Ein Gericht im Südsudan hat ihn wegen eines tödlichen Unfalls im Jahr 2017 zum Tode verurteilt.
Schreib einen Brief an die Verantwortlichen im Südsudan. Fordere sie auf, dass das Todesurteil gegen Magai Matiop Ngong umgehend aufgehoben wird. Über die sozialen Medien kannst du dich auch direkt an den Präsidenten des Südsudan wenden.
Erfolg: Magai Matiop Ngong wird nicht hingerichtet! Ein Gericht im Südsudan hat das Todesurteil gegen ihn aufgehoben. Am 29. Juli 2020 wurde Magai aus dem Todestrakt verlegt. Mehr Infos
Lies hier den vollständigen Petitionstext
Sehr geehrter Herr Botschafter,
ich bin in großer Sorge um Magai Matiop Ngong. Der 17-jährige Jugendliche wurde 2017 zum Tode verurteilt und ist in Gefahr, hingerichtet zu werden. Magai Matiop Ngong beteuert, dass er niemanden ermordet hat. Der Prozess gegen ihn erfüllte nicht die Standards für ein faires Gerichtsverfahren, da er keinen Rechtsbeistand hatte. Dabei ist es sowohl nach süd- sudanesischem Recht als auch entsprechend der UN-Kinderrechtskonvention rechtswidrig, Todesurteile gegen Minderjährige zu verhängen – besonders in Prozessen, bei denen die Schuld der Angeklagten nicht klar bewiesen werden konnte.
Daher fordere ich Sie auf, sich dafür einzusetzen, dass das Todesurteil gegen Magai Matiop Ngong umgehend aufgehoben wird.
Hochachtungsvoll,
Hintergrundinformationen
Bei einer Auseinandersetzung unter Jugendlichen, löste sich ein Schuss aus Magais Gewehr und traf seinen Cousin tödlich. Vor Gericht hatte Magai keinen Rechtsbeistand. Er musste sich selbst verteidigen und beteuerte, er habe keinen Mord begangen, es habe sich vielmehr um einen Unfall gehandelt. Doch das Gericht befand ihn für schuldig und verhängte die Todesstrafe, obwohl er damals erst 15 Jahre alt war. Dabei verbieten sowohl das südsudanesische Recht als auch die UN-Kinderrechtskonvention Todesurteile gegen Minderjährige. Der Jugendliche hat inzwischen einen Rechtsbeistand, der Berufung gegen das Urteil eingelegt hat. Doch die Situation ist hart für Maghai:
"Es ist nicht schön, wenn man erfährt, dass man sterben wird. Niemand möchte das. Ich hoffe, dass ich freikomme und wieder zur Schule gehen kann."
Im Südsudan sind 2018 sieben Menschen hingerichtet worden, darunter auch ein Minderjähriger. Es war die höchste Zahl an Hinrichtungen seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 2011.