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32 Jahre Haft, weil er die Menschenrechte verteidigt hat

Portät von Germain Rukuki + grafische Elemente (Hand mit Kugelschreiber) + Schrift: Germain freilassen! + Erfolg!

Germain ist frei! Er war vier Jahre in Haft, als seine Haftstrafe von 32 Jahren auf ein Jahr verkürzt wurde. Danke an alle, die sich für den Menschenrechtler eingesetzt haben!

Das sind gute Nachrichten! Jedoch hätte Germain Rukuki niemals inhaftiert werden sollen, denn er ist unschuldig. Er wurde inhaftiert, nachdem die christliche Anti-Folter-Organisation ACAT-Burundi (Action by Christians for the Abolition of Torture) verboten worden war, für die Germain gearbeitet hatte. Das Urteil wegen "Untergrabung der staatlichen Sicherheit" und "Rebellion" muss unbedingt noch revidiert werden. Mehr dazu hier.

Appell Text

Sehr geehrter Herr Präsident,

ich fordere Sie auf, Germain Rukuki umgehend und bedingungslos freizulassen. Germain Rukuki hat sein Leben und seine Arbeit der Wahrheit und Gerechtigkeit gewidmet. Er ist außerdem ein engagierter Vater. Doch weil er sich für die gute Sache eingesetzt hat, kennt er seinen dreijährigen Sohn bis heute nicht.

Germain Rukuki verbüßt eine Gefängnisstrafe von 32 Jahren, weil der die Menschenrechte verteidigt hat. Er wurde in einem unfairen Verfahren wegen "Rebellion" und zwei weiteren Anklagepunkten schuldig gesprochen.

In Ihrer Antrittsrede haben Sie versprochen, die Menschenrechte zu achten. Ich möchte Sie dringend bitten, sich an dieses Versprechen zu halten.

Bitte lassen Sie ihn noch heute frei.

 

Hochachtungsvoll

Hintergrundinformationen

Germain Rukuki ist ein Menschenrechtsverteidiger aus Burundi, dem seine Arbeit zum Verhängnis wurde. Er arbeitete früher für die christliche Anti-Folter-Organisation ACAT-Burundi (Action by Christians for the Abolition of Torture), bevor diese 2016 von den Behörden verboten wurde.

Im April 2015 brach in Burundi eine politische Krise aus, als der damalige Präsident ankündigte, für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen. Dieses Vorhaben widersprach der geltenden Verfassung des Landes. Es folgten landesweite Demonstrationen. Seitdem gehen die Behörden hart gegen die Zivilgesellschaft und die Medien vor. Viele Menschenrechtler_innen sahen sich bereits gezwungen, das Land zu verlassen. Von den im Land verbliebenen werden viele wegen ihrer Menschenrechtsarbeit zu Unrecht strafrechtlich verfolgt.

Germain wurde im Juli 2017 verhaftet und im April 2018 zu 32 Jahren Gefängnis verurteilt – ohne dass er oder sein Rechtsbeistand anwesend waren. Die Staatsanwaltschaft legte als belastendes Beweismaterial E-Mails zwischen ihm und ACAT-Mitarbeiter_innen vor, die aus der Zeit stammen, als ACAT-Burundi noch rechtmäßig als Organisation zugelassen war.

Das Gericht sprach Germain wegen haltloser Vorwürfe wie "Untergrabung der staatlichen Sicherheit" und "Rebellion" schuldig. Im Juli 2020 entschied der Kassatationsgerichtshof, dass sein Fall aufgrund des unfairen Prozesses neu verhandelt werden muss. Der Termin für das Berufungsverfahren steht allerdings noch nicht fest.

Germain sitzt seit drei Jahren zu Unrecht im Gefängnis. Er und sein jüngster Sohn haben sich noch nie gesehen. Lasst uns den Präsidenten von Burundi daran erinnern, die Menschenrechte zu achten.

Es gibt auch einen Text zu Germain Rukuki in Einfacher Sprache. Klicke dafür hier.

Wende Dich auch direkt an Germain!

Sende eine ermutigende Nachricht an Germain oder seine Frau Emelyne und verwende dabei die folgenden Worte in Kirundi: Komera Turikumwe! ("Bleib stark, wir halten zusammen!").

Schicke Deine Nachricht an:

Amnesty International

c/o Burundi Team

Regional Office for East Africa, the Horn and Great Lakes

Riverside Studios, Riverside Lane, Off Riverside Drive

P.O. Box 1527-00606

Nairobi

Kenia

E-Mail: burunditeam@amnesty.org