Bangladesch: Klima-Aktivist drohen 10 Jahre Haft

Collage aus mehreren Fotos, darunter ein Porträt von Shahnewaz Chowdhury und eine Aufnahme eines Kraftwerks.

Der Ingenieur und Aktivist Shahnewaz Chowdhury aus Bangladesch

Schreib an die bangladeschischen Behörden und fordere sie auf, alle Anklagen gegen Shahnewaz sofort und bedingungslos fallen zu lassen!

Appell Text

Sehr geehrter Herr Minister Anisul Huq,

ich fordere Sie auf, unverzüglich und bedingungslos alle Anklagen gegen Shahnewaz Chowdhury fallen zu lassen. Er hat sich gegen Umweltverschmutzung und den Klimawandel eingesetzt. Nun ist er nach dem bangladeschischen Gesetz zur digitalen Sicherheit (DSA) angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis, und das nur, weil er seine Meinung auf Facebook geäußert hat.

Das DSA wird von der Regierung und mächtigen nichtstaatlichen Akteuren, wie z.B. Unternehmen oder auch Einzelpersonen, als Mittel eingesetzt, um kritische Stimmen und abweichende Meinungen zu unterdrücken. Ich fordere Sie deshalb auf, darauf hinzuwirken, dass das DSA und andere nationale Gesetze, die nicht mit den internationalen Menschenrechtsstandards zum Recht auf freie Meinungsäußerung übereinstimmen, aufgehoben oder geändert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Hintergrundinformationen

Shahnewaz Chowdhury drohen bis zu zehn Jahre Haft. Sein Vergehen: Er hat auf Facebook geschrieben, das Kohlekraftwerk in der Region Banshkhali in Bangladesch sei umweltschädigend und rief junge Menschen dazu auf, sich "diesem Unrecht zu widersetzen".

"Die Krise ist ein ständiger Begleiter unseres Lebens", sagt Shahnewaz Chowdhury. Er ist Ingenieur und setzt sich für die vom Klimawandel stark betroffene Bevölkerung in seiner Region an der Küste Bangladeschs ein. Fast jedes Jahr werden hier Häuser und Äcker in Folge großer und kleiner Zyklone überschwemmt. Nach einem starken Sturm im Mai 2021 erklärte Shahnewaz Chowdhury in einem Beitrag auf Facebook, der Sturm sei eine Auswirkung des Klimawandels, zu dem das umweltschädliche Kohlekraftwerk von Banshkhali beitrage. Er verurteilte, dass zwölf Menschen ums Leben kamen, als sie gegen das Kraftwerk protestierten und kritisierte, es habe nicht in dem Maße zur Weiterentwicklung der Region beigetragen wie ursprünglich erhofft. In dem Posting rief er junge Menschen dazu auf, sich gegen das Unternehmen zu wehren und ihre Meinung angstfrei zu äußern.

Daraufhin reichte das Kraftwerksunternehmen Klage gegen Shahnewaz Chowdhury ein. Sollte er wegen "Verbreitung falscher und beleidigen der Informationen" verurteilt werden, drohen ihm bis zu zehn Jahre Gefängnis. "Umwelt- und Menschenrechtsaktivist*innen sind keine Feinde von irgendjemandem. Sie sind Freunde der Natur und der Menschen. Dennoch sind sie dem Zorn einiger Leute ausgesetzt. Nur weil ich meine Meinung gesagt habe, werde ich wie ein Krimineller behandelt.", so Shahnewaz Chowdhury. Fordere die Regierung von Bangladesch auf, die Anklage gegen Shahnewaz noch heute fallen zu lassen.

Zeig Shahnewaz, dass er nicht allein ist!

Schreibe ihm eine Botschaft, mache ein Foto davon und poste es auf deinen Social-Media-Kanälen. Vergiss nicht, Shahnewaz zu taggen (Twitter: @Shahnewaz9).

Oder schicke Karten und Briefe per Post. Adresse: Shahnewaz Chowdhury, c/o Rashid Ahmed Chowdhury, East-Baraghona, Post Office: West Baraghona, Police Station: Banskhali, Chittagong, Bangladesch