Verurteilte Umweltschützer freigelassen

Diese Urgent Action ist beendet.

Die beiden Umweltschützer und gewaltlosen politischen Gefangenen Hun Vannak und Doem Kundy wurden nach fünf Monaten Haft freigelassen. Die restliche Haftzeit von sieben Monaten wurde zur Bewährung ausgesetzt. Zuvor waren sie aufgrund konstruierter Anklagen, die sich auf ihren friedlichen Aktivismus stützten, zu je einem Jahr Haft verurteilt worden.

Hintergrund: Ballons steigen in den Himmel, Vordergrund: Schriftzug "Erfolg!"

Sachlage

Hun Vannak und Doem Kundy sind Mitglieder der Nichtregierungsorganisation Mother Nature Cambodia (MNC)  und wurden am Morgen des 13. Februar aus dem Gefängnis der Provinz Koh Kong entlassen. Am 26. Januar hatte das Gericht der Koh-Kong-Provinz die Männer der "Anstiftung zu einer Straftat" und "Verletzung der Privatsphäre" schuldig gesprochen und beide zu einer je einjährigen Haftstrafe verurteilt. Am Tag der Gerichtsverhandlung befanden sich beide Männer bereits seit fünf Monaten in Untersuchungshaft und die verbleibenden sieben Monate wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Die beiden Umweltschützer waren am 12. September 2017 willkürlich festgenommen und inhaftiert worden. Die konstruierten Anklagen stützten sich auf ihren friedlichen Umweltaktivismus. Sie hatten zwei große Schiffe gefilmt, die vor der Küste von Prek Khsach in der Provinz Koh Kong im Südwesten des Landes vor Anker lagen. Sie mutmaßten, dass die Schiffe Quarzsand zum illegalen Export geladen hatten. Die Beschwerde gegen sie wurde von Ly Yong Phat Group Co Ltd., der Firma des Senators Ly Yong Phat der Regierungspartei, eingereicht. Sie warf den Männern vor "auf dem Privatgelände der Firma", u. a. der Sonderwirtschaftszone in Kiri Sakor, zu filmen.

Die Festnahme der Umweltschützer erfolgte zwei Tage nachdem die MNC ein Video veröffentlicht hatte, in dem zu sehen war, wie Quarzsand illegal aus Kambodscha ausgeführt wird, und zwar von Unternehmen mit Verbindungen zur Regierungspartei. MNC beschuldigt die kambodschanische Regierung der Mittäterschaft im illegalen Handel mit natürlichen Rohstoffen, indem sie Sandabbau-Unternehmen mutmaßlich mit Betrug und Steuerhinterziehung davonkommen lässt.

Nach ihrer Festnahme wurden Hun Vannak und Doem Kundy ohne Rechtsbeistände befragt und angeklagt. Im Oktober 2017 wurde ihnen die Freilassung gegen Kaution verwehrt. Sie wurden im Gefängnis der Provinz Koh Kong in kleinen und überbelegten Gefängniszellen inhaftiert. Amnesty International betrachtete die Umweltschützer als gewaltlose politische Gefangene, die lediglich wegen ihres friedlichen Aktivismus inhaftiert wurden.

Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben. Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind zurzeit nicht erforderlich.