Iran: Mehran Raoof (Mai 2023)

Ein Portrait des britisch-iranischen Arbeitsrechtsaktivisten Mehran Raoof

Der britisch-iranische Arbeitsrechtsaktivist Mehran Raoof

Brief gegen das Vergessen

+ Bitte beachten: Allen Personen mit persönlichen Beziehungen in den Iran raten wir, eine Teilnahme zu prüfen. Dieses Schreiben wird mit deinem Vor- und Nachnamen und Mail-Adresse an den Adressaten im Land gesandt. +

Der 66-jährige britisch-iranische Arbeitsrechtsaktivist Mehran Raoof wurde am 16. Oktober 2020 von den Revolutionsgarden festgenommen. Er ist seither willkürlich im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert, nur weil er friedlich seine Rechte auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit ausgeübt hat.

In einem Brief aus dem Gefängnis schrieb er, die iranischen Behörden würden inhaftierte Doppelstaatler*innen als "wertvolles Gut" einsetzen, um für deren Freilassung "große Summen Geldes" zu erhalten. Am 4. August 2021 verurteilte die Abteilung 26 des Teheraner Revolutionsgerichts den gewaltlosen politischen Gefangenen zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis, weil er angeblich "eine Gruppe von mehr als zwei Personen gründete, die beabsichtigte, die nationale Sicherheit zu gefährden", und wegen "Verbreitung von Propaganda gegen das System". Mehran Raoof hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Sein Prozess entsprach nicht den internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren: Bis zur ersten Verhandlung am 28. April 2021 verweigerte man ihm die Rechte auf eine angemessene Verteidigung und auf Kontakt zu seinen Rechtsbeiständen. Während des Gerichtsverfahrens sah Mehran Raoof seinen Rechtsbeistand nur bei den Anhörungen.

Mehran Raoof wurde außerdem unter Verstoß gegen das absolute Verbot von Folter und anderen Misshandlungen in verlängerter Einzelhaft gehalten und dabei wiederholt ohne seine Rechtsbeistände Befragungen unterzogen und unter Druck gesetzt. Nach Informationen von Amnesty International wurde Mehran Raoof in den Verhören gefoltert und in anderer Weise misshandelt. Man drohte ihm mit Gewalt, sollte er nicht kooperieren, und er wurde in einem Raum festgehalten, in dem 24 Stunden am Tag das Licht brannte.

Bitte schreiben Sie bis zum 30. Juni höflich formulierte Briefe an die Oberste Justizautorität des Irans und bitten Sie ihn, Mehran Raoof umgehend und bedingungslos freizulassen. Weisen sie darauf hin, dass er am 16. April 2023 ein Drittel seiner willkürlichen Haftstrafe verbüßt hat und deshalb nach iranischem Recht freigelassen werden kann. Dringen Sie zudem darauf, dass er weder gefoltert noch anderweitig misshandelt wird.

Schreiben Sie in gutem Farsi, Englisch oder Deutsch an:

Head of Judiciary

Gholamhossein Mohseni Ejei

c/o Embassy of Iran to the European Union

Avenue Franklin Roosevelt No. 15

1050 Brüssel

BELGIEN

Instagram
Account: https://www.instagram.com/ejeii_org/

(Anrede: Dear Head of Judiciary / Sehr geehrter Herr Ejei)


(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,10 €)



Oder senden Sie eine Twitter-Nachricht an den Obersten Religionsführer des Iran @khamenei_ir, zum Beispiel mit folgendem Text: Mehran Raoof, a dual British-Iranian national & labour rights activist, has been arbitrarily detained in Tehran's Evin prison since 16 October 2020. He is a prisoner of conscience and must be immediately and unconditionally released.

Senden Sie bitte eine Kopie Ihres Schreibens an:

Botschaft der Islamischen Republik Iran

S. E. Herrn Mahmoud Farazandeh

Podbielskiallee 67

14195 Berlin

E-Mail: info@iranbotschaft.de


(Standardbrief: 0,85 €)

Appell an

Head of Judiciary

Gholamhossein Mohseni Ejei

c/o Embassy of Iran to the European Union

Avenue Franklin Roosevelt No. 15

1050 Brüssel

BELGIEN

Dein Appell

Sehr geehrter Herr Ejei,

mit großer Besorgnis wende ich mich heute an Sie, um für die Freilassung des britisch-iranischen Doppelstaatlers Mehran Raoof einzutreten. Er ist bereits seit dem 16. Oktober 2020 im Iran inhaftiert.

Am 4. August 2021 verurteilte die Abteilung 26 des Teheraner Revolutionsgerichts den gewaltlosen politischen Gefangenen zu zehn Jahren und acht Monaten Gefängnis, weil er angeblich "eine Gruppe von mehr als zwei Personen gründete, die beabsichtigte, die nationale Sicherheit zu gefährden", und wegen "Verbreitung von Propaganda gegen das System". Mehran Raoof hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen. Sein Prozess entsprach nicht den internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren: Bis zur ersten Verhandlung am 28. April 2021 verweigerte man ihm die Rechte auf eine angemessene Verteidigung und auf Kontakt zu seinen Rechtsbeiständen. Während des Gerichtsverfahrens sah Mehran Raoof seinen Rechtsbeistand nur bei den Anhörungen.

Mehran Raoof wurde außerdem unter Verstoß gegen das absolute Verbot von Folter und anderen Misshandlungen in verlängerter Einzelhaft gehalten und dabei wiederholt ohne seine Rechtsbeistände Befragungen unterzogen und unter Druck gesetzt. Nach Informationen von Amnesty International wurde Mehran Raoof in den Verhören gefoltert und in anderer Weise misshandelt. Man drohte ihm mit Gewalt, sollte er nicht kooperieren, und er wurde in einem Raum festgehalten, in dem 24 Stunden am Tag das Licht brannte.

Am 16. April 2023 hatte er bereits ein Drittel seiner Haftstrafe verbüßt und kann deshalb nach iranischem Recht freigelassen werden kann. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass Mehran Raoof umgehend und bedingungslos freigelassen wird.

Stellen Sie auch sicher, dass er weder gefoltert noch anderweitig misshandelt wird.

Hochachtungsvoll

Sende eine Kopie an

Botschaft der Islamischen Republik Iran

S. E. Herrn Mahmoud Farazandeh

Podbielskiallee 67

14195 Berlin

E-Mail: info@iranbotschaft.de