DEINE SPENDE KANN LEBEN RETTEN!
Mit Amnesty kannst du dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist.
DEINE SPENDE WIRKT!
STEP UP FOR HUMAN RIGHTS
Haltung zeigen beginnt bei den Füßen - sicher dir deine gratis Socken gegen Hetze!
SPENDE JETZT UND SCHÜTZE MENSCHENRECHTE!
Iran: Nahid Taghavi in Haft an Corona erkrankt

Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi (Archivbild)
© privat
Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi befindet sich seit Oktober 2020 im Evin-Gefängnis im Iran in Haft. Nun ist die 66-Jährige an Corona erkrankt. Sie muss sofort freigelassen werden und eine angemessene gesundheitliche Versorgung erhalten.
Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi ist im Evin-Gefängnis an Corona erkrankt und zeige Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Gliederschmerzen. Das erfuhr ihre Tochter Mariam Claren am gestrigen Mittwoch in einem Telefonat mit ihrer Mutter.
Bereits vor einer Woche war bekannt geworden, dass Gefangene im Frauentrakt des Evin-Gefängnisses, in dem auch Nahid Taghavi untergebracht ist, sich mit Corona angesteckt hatten.
"Der Corona-Ausbruch im Frauentrakt begann vor ungefähr zwölf Tagen", sagte Mariam Claren gegenüber Amnesty. "Meine Mutter hatte am vergangenen Wochenende die ersten Symptome. Erst nach Bitten und Betteln konnte sie einen PCR-Test durchführen. Gestern hat sie uns dann telefonisch mitgeteilt, dass der Test positiv ist und sie sich nun in Quarantäne befindet."
Nahid Taghavi ist schon seit Oktober 2020 im Iran in Haft. Ihre gesundheitliche Situation hat sich seither deutlich verschlechtert, sie hat in Haft Diabetes entwickelt und leidet an Bluthochdruck. Wochenlang hatte sie keinen Rechtsbeistand, sieben Monate verbrachte sie in Isolationshaft. Am 13. Juni begann der Prozess gegen sie. Ihr wird unter anderem "Propaganda gegen den Staat" vorgeworfen, ein Urteil steht jedoch noch aus.
Auch für die anderen Frauen im Evin-Gefängnis sei die Lage dramatisch, beschreibt Mariam Claren. So seien mindestens acht weitere Frauen inzwischen positiv getestet worden. "Die gesundheitliche Versorgung im Gefängnis ist eine Katastrophe", so Claren. "Als die ersten Frauen Symptome einer Corona-Ansteckung zeigten, wurden sie nicht getestet – erst nachdem sie hohes Fieber hatten. Frauen ohne Symptome wurden nicht getestet, blieben aber im selben Raum, so dass sich immer mehr Gefangene ansteckten. In der Quarantäne versorgen die gesunden Frauen die Erkrankten. Die gesamte Situation ist unerträglich."
Nahid Taghavi ist eine gewaltlose politische Gefangene. Amnesty International fordert ihre sofortige und bedingungslose Freilassung und Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung. Auch Mariam Claren fordert, dass ihre Mutter und allen anderen Frauen Hafturlaub gewährt wird, um deren Gesundheit zu schützen. "Die Behörden spielen mit deren Leben. Die Frauen müssen sofort freigelassen und medizinisch versorgt werden!"