Iran – wie stark ist inzwischen die Zivilgesellschaft? Der Kampf um Würde und Freiheit als Menschenrechtsarbeit
Donnerstag, 1. Juni 2023, von 18 bis 20 Uhr
Beschreibung
Länder-Informationsveranstaltung/ Vortrag und Diskussion in Kooperation von Amnesty International, dem Eine-Welt-Forum, der Evangelischen und Katholischen Kirche und der Save-me-Kampagne.
Einiges scheint inzwischen anders zu sein als bei früheren, gescheiterten Protesten gegen die Machthaber im Iran. Die Nachricht vom Tod der 22-jährigen kurdischen Iranerin Mahsa Amini in Teheran im September 2022 nach ihrer Verhaftung und schweren Misshandlung durch die so genannte Sittenpolizei hat eine landesweite Welle des Widerstands ausgelöst. Die Proteste richten sich längst nicht mehr ‚nur’ gegen den gültigen Kopftuchzwang, sondern adressieren die tiefgreifende Menschenrechtskrise im Land. Das Aufbegehren junger Menschen wird in der Bevölkerung durch eine Reihe von Streikbewegungen unterstützt. Arbeiter und Angestellte von Raffinerien und in der Stahlindustrie, dazu in einer Vielzahl von Fabriken, sodann Akademiker wie Lehrkräfte an Schulen, signalisieren Widerspruch und Widerstand in der Breite der Gesellschaft.
Noch im Jahr 2019, bei den vorherigen großen, dann niedergeschlagenen Protesten, wurden laut Amnesty International bis zu 1.500 Menschen getötet, ohne dass die iranische Führung dafür zur Verantwortung gezogen wurde. Auch jetzt versuchen die iranischen Sicherheitskräfte unter Inkaufnahme von Todesopfern wieder, die Proteste gewaltsam zu unterdrücken. Nun aber zeigt sich die Zivilgesellschaft im Kampf gegen die religiös motivierte politische Unterdrückung ihrer Menschenrechte stärker als zuvor. Doch wie nah könnte der kritische Punkt im Streben nach Selbstbestimmung, nach einem Leben in Würde und Freiheit, wirklich sein? Wie lässt sich die Entwicklung dorthin unterstützen? Danach werden wir fragen.
Referierende:
Atossa Klebb (Aachen), Frau. Leben. Freiheit. (Zan Zendegi Azadi – Aachen)
Dominique Renault (Roermond), Mitglied der Themengruppe Menschenrechtsverletzungen an Frauen von Amnesty International Deutschland
Shahrzad Massoodi (Aachen), Iranisches Kulturzentrum „Rahaward“ e.V.
Moderation: Dr. Uwe Beyer (Schleiden), Evangelische Stadtakademie Aachen
Nach der Veranstaltung soll bei iranischem Essen Zeit für den Austausch miteinander sein.
Für den musikalischen Rahmen sorgen Sasan Azodi und Fatima Adeli.
Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsort
Ökumenische Citykirche
An der Nikolauskirche 3
Aachen 52062
Deutschland
Kooperationspartner_innen
Citykirche: https://www.citykirche.de/
Evangelische Stadtakademie: https://www.stadtakademie-aachen.de/