Aktuell Honduras 07. Juli 2009

Honduras: Gewalt gegen friedliche Demonstranten stoppen und Pressefreiheit wiederherstellen!

Soldaten kreisen Unterstützer von Präsident Manuel Zelaya ein

Soldaten kreisen Unterstützer von Präsident Manuel Zelaya ein

Bei erneuten Demonstrationen in Honduras sind Berichten zufolge mehrere Demonstranten geschlagen worden. Der 19-jährige Demonstrant Isis Obed Murillo erlag am Sonntag seinen Schusswunden.

Amnesty International fordert von den Behörden in Honduras Zurückhaltung bei dem Einsatz von Militär und Polizei während der Demonstrationen. Schusswaffen dürfen nur als letztes Mittel eingesetzt werden und nur wenn ihr Einsatz unvermeidbar ist, um Menschenleben zu retten. "Das Militär und die Polizei müssen sicherstellen, dass jegliche Gewaltanwendung verhältnismäßig ist und mit UN-Standards übereinstimmt", sagte Kerrie Howard, die stellvertretende Direktorin des Amerika-Programms von Amnesty International. "Die Menschen müssen friedlich demonstrieren dürfen, ohne Angst haben zu müssen verletzt oder inhaftiert zu werden".

Neueste Berichte deuten darauf hin, dass Journalisten, die über die Proteste berichtet hatten, eingeschüchtert werden. Auf dem Betriebsgelände von Radio America wurde eine Granate gefunden und eine lokale Radiostation wurde unter Beschuss genommen, woraufhin sie geschlossen werden musste. Aus Angst um ihre Sicherheit scheinen einige Rundfunksprecher ihre Tätigkeit eingestellt zu haben. Amnesty International fordert von den Behörden in Honduras, diese Übergriffe zu untersuchen und zu gewährleisten, dass Rundfunksprecher und Journalisten ungehindert arbeiten können, ohne um ihre Sicherheit fürchten zu müssen.

"Die erzwungene Absetzung von Präsident Zelaya birgt eine große Gefahr für die Menschenrechte und den Rechtstaat in Honduras", so Kerrie Howard. "Amnesty International befürchtet, dass der vom Interimspräsidenten Roberto Micheletti ausgerufene Ausnahmezustand und die damit einhergehenden Ausgangssperren und die Aussetzung von Rechten und Freiheiten unter Umständen zu weiteren Menschenrechtsverletzungen führen könnten".

Hintergrund

Manuel Zelaya ist am 28. Juni von der Armee verhaftet und gewaltsam ins Exil geschickt worden. An seiner Stelle ist Roberto Micheletti, der ehemalige Kongresssprecher, als Interimspräsident vereidigt worden. Amnesty International fordert, dass dem Präsidenten Manuel Zelaya die Möglichkeit gegeben wird, sicher und ohne jegliche Bedingungen ins Land zurückzukehren. Ein Versuch Zelayas am 5. Juli ins Land zurückzukehren wurde vereitelt.

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